Liebe Leserin, lieber Leser,
wenn man wohlgesonnen auf die Aktie von BYD schauen will, kann man konstatieren, dass sie sich seit ihrem kleinen Einbruch auf 25,96 US-Dollar gleich zum Jahresstart immerhin wieder bis auf aktuell genau 27 Dollar vorgearbeitet hat. Zugleich aber muss man feststellen, dass die Papiere des chinesischen Batterie- und Fahrzeugherstellers damit noch weit entfernt von ihrem Höchststand von 36,27 Dollar von Anfang August 2024 entfernt sind. Der Erfolg mit einem Auslieferungsrekord von 3 Millionen Fahrzeugen im Vorjahr hat an den Börsen keinen Eindruck hinterlassen, auf Europas Straßen kommt BYD zudem so gut wie nicht vor. Doch daran könnte sich demnächst etwas ändern.
BYD wird Partner bei Fußball-Europameisterschaft
Denn vor dem Wochenende wurde bekannt, dass BYD dem deutschen VW-Konzern den nächsten Schlag versetzt hat, nachdem man im Frühjahr 2024 die Deutschen nach Jahrzehnten mit den höchsten Verkaufszahlen in China vom Thron stieß. Nun der nächste Coup: Bei der Fußball-Europameisterschaft der Männer in Deutschland wird kein deutscher Autobauer den Ton angeben, sondern ein chinesischer. Es ist eine Zäsur. „BYD verdrängt VW nun auch noch im Fußball“ titelt das Manager-Magazin trefflich. Will heißen: Autopartner für das Turnier im Heimatland des zum Sparen verdammten Wolfsburger Konzerns sei stattdessen: „BYD. Ausgerechnet.“
Der seit dem 4. Quartal 2024 weltweite Marktführer für Elektrofahrzeuge werde während des Turniers E-Autos für verschiedene Interessenträger zur Verfügung stellen, teilte die UEFA mit – und hat BYD als offiziellen Partner für E-Mobilität der vom 14. Juni bis 14. Juli in zehn deutschen Städten stattfindenden UEFA EURO 2024 vorgestellt. Mit seinen Elektroautos werde BYD „zu dem in der ESG-Strategie der UEFA EURO 2024 festgelegten Ziel beitragen, die bislang nachhaltigste EM-Endrunde auszurichten“, heißt es. Der Automobilhersteller werde „seine neuesten Modelle und innovativen Technologien“ auch an ausgewählten Standorten der UEFA EURO 2024 präsentieren.
- Für BYD ist das größte Sportereignis Europas eine einmalige Gelegenheit, als Automarke bei der breiten Masse anzukommen
- Laut einer Umfrage der Beratung Horváth hatten im November 2024 nur zehn Prozent der Teilnehmer aus Europa angegeben, BYD zu kennen
Marktanteil von BYD bei 0,14 Prozent
Kein Wunder also, dass BYD laut Kraftfahrtbundesamt im vergangenen Jahr in Deutschland gerade einmal 4139 Autos abgesetzt hat, das sind 0,14 Prozent der insgesamt 2,84 Millionen neu zugelassenen Fahrzeugen im Land. Doch perspektivisch will der Hersteller zum größten internationalen Fahrzeughersteller werden. Jedes zehnte Elektroauto in Europa, so die Vision, soll einst von BYD stammen. Für den Konzern kommt die Fußball-EM als Plattform da gerade recht – und auch bei der UEFA kennt man keine Skrupel, die heimischen Autohersteller des Geldes wegen abzuservieren.
„Wir freuen uns, BYD als Partner der UEFA EURO 2024 gewonnen zu haben“, frohlockt Guy-Laurent Epstein, UEFA-Direktor Marketing. Die Partnerschaft füge sich umfassend in die Vision der UEFA ein, eine grünere und nachhaltigere Endrunde zu fördern, „indem die Begeisterung für den Fußball und das Engagement der UEFA für ökologische Verantwortung zusammengebracht werden“, so Epstein. „BYD steht auch für ,Build Your Dreams‘. Dies passt perfekt zur EM, da Spieler und Teams mit Leidenschaft und harter Arbeit unermüdlich ihren Traum auf dem Platz verfolgen, die prestigeträchtige Henri-Delaunay-Trophäe am 14. Juli in Berlin in die Höhe zu stemmen.“
- Blumige Worte für den neuen Partner BYD, der unter anderem neben adidas, Coca-Cola und Unilever globaler Sponsor der UEFA EURO 2024 sein wird
- BYD plane zudem „Hunderte von Veranstaltungen in über 230 Geschäften in 19 Ländern Europa durchführen“, wie es heißt
- BYD werde nicht nur an den zehn Spielstätten präsent sein, sondern zudem in den Spielpausen Werbespots schalten
BYD ändert seine Preispolitik
Dies scheint auch bitter notwendig zu sein, soll die Europa-Offensive der Chinesen endlich Fahrt aufnehmen. Denn dass hierzulande bislang kaum jemand auf den Hersteller abfährt, könnte neben mangelnder Bekanntheit auch an der Preispolitik liegen: BYD verlangt für seine Modelle in Deutschland zuweilen mehr als den doppelten Preis als in der Heimat. Selbst nach einer aktuellen Preissenkung sind die Autos alles andere als günstig.
Laut der Tecxhportals Golem hat der Hersteller seine Listenpreise in Deutschland in diesem Jahr zum Teil um mehr als 7.000 Euro gesenkt. Den höchsten Nachlass gewährt BYD demnach bei den Modellen Atto 3 Comfort und Atto 3 Design mit jeweils 14,9 Prozent. Der günstigere Comfort kostet nun aber noch immer mindestens 37.990 Euro. Zur Einordnung: In China verlangte der Hersteller im April 2024 für das E-Auto, das dort als BYD Yuan Plus am Markt ist, nach Informationen von EFahrer.com umgerechnet rund 19.000 Euro.
Mittleres Kursziel liegt bei gut 42 US-Dollar
Günstig zu haben ist demgegenüber aktuell die Aktie von BYD, sollten die Analysten Recht behalten. Laut Aktienguide liegt das durchschnittliche Kursziel aus derzeit 28 Analysen für die Aktie bei umgerechnet 42,19 US-Dollar. Das Aufwärtspotenzial beträgt demnach mehr als 50 Prozent. Keine Überraschung, dass 94 Prozent der Analysten die BYD-Aktie zum Kauf empfehlen.
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