Liebe Leserin, lieber Leser,
die Aktie von BYD hat am Montagvormittag im europäischen Handel ordentlich zugelegt: Um fast sechs Prozent ging es mit den Papieren des chinesischen Batterie- und Fahrzeugherstellers in den ersten Handelsstunden nach oben. Der kleine Wettbewerber NIO schaffte lediglich einen halb so hohen Aufschlag, hatte sich jedoch die Tage zuvor an der Börse weitaus besser entwickelt. Mittelfristig aber haben beide deutlich verloren, wobei BYD etwas besser dasteht als NIO. In Deutschland erlebten die Elektroautobauer operativ im Februar hingegen gleichermaßen ein Desaster.
BYD und NIO mit sinkenden Absatzzahlen
Wie seit gut einer Woche bereits bekannt ist, hatte BYD im Februar 2024 weltweit nur noch 122.311 Fahrzeuge abgesetzt. Damit waren die Auslieferungen im Vergleich zum Januar um 39 Prozent erneut zurückgegangen. Zum Vorjahresmonat mit 193.655 verkauften Einheiten bedeutete diese einen Einbruch um 37 Prozent. Ein ähnliches Bilds bei Premium-Hersteller NIO, der im Vormonat weltweit 8.132 Fahrzeuge ausgeliefert hatte, nach noch insgesamt 10.055 Fahrzeuge im Januar.
- Im Jahr zuvor, im Februar 2022, hatte NIO sogar 12.157 Elektroautos Autos abgesetzt
- Im Vergleich waren die Auslieferungszahlen also um glatt ein Drittel eingebrochen
- Wirklich dramatisch aber sind die Zahlen von beiden seit Jahresbeginn in Deutschland
BYD nicht mal mehr dreistellig
Mit großen Ambitionen, den Markt aufzurollen, war vor allem BYD hierzulande angetreten. Trotz der plötzlich gestoppten Elektroautoprämie durch die Bundesregierung war es dem mittlerweile größten chinesischen Autohersteller im Dezember 2023 noch gelungen, in Deutschland immerhin 701 E-Autos auf die Straße zu bringen. Doch bereits im Januar fielen die Zulassungszahlen massiv, als laut Kraftfahrtbundesamt nur noch 139 Zulassungen verzeichnet wurden – ein Einbruch um rund 80 Prozent. Im Februar wurde es nun ganz düster, nun schaffte BYD nicht einmal mehr eine dreistellige Auslieferungszahl: Nur noch 94 Autos fanden einen Käufer.
Ähnlich heftig erwischte es in den ersten beiden Monaten des Jahres den kleineren Konkurrenten NIO: 2023 lieferte der Premium-Hersteller im Gesamtjahr immerhin 1263 Neufahrzeuge in Deutschland aus, etwa 105 im Monatsdurchschnitt also. Im Januar und Februar allerdings stehen laut Kraftfahrtbundesamt nur noch jeweils 27 ausgelieferte E-Autos in der Liste. In Worten: siebenundzwanzig! Um es kurz zu machen: NIO spielt in Deutschland aktuell überhaupt keine Rolle. Bei BYD könnte sich das vielleicht ändern, wenn man als Autopartner der Fußball-EM im Sommer in Deutschland ins Bewusstsein von vielen geraten könnte.
BYD reduziert erneut die Preise, NIO zieht nach
Von der vielerorts angekündigten Autowelle aus China ist bislang allerdings weit und breit nichts zu spüren, trotz der massiven Rabatte, die vor allem BYD seit Jahresbeginn ihren deutschen Kunden einräumt. Noch wesentlich preiswerter gehe es aber in Fernost zu, wie die jüngste Neuvorstellung des Tesla-Konkurrenten BYD zeige, meldet jüngst die Auto Bild. In China lanciere BYD mit dem Seagull Honor Edition ein E-Auto, das umgerechnet nur rund 8.900 Euro kostet. Von solchen Preisen ist der Hersteller hierzulande noch immer weit entfernt.
Doch auch NIO beginne im März mit der Auslieferung von 2024-Modellen „und biete Rabatte auf aktuelle Fahrzeuge an“, meldete jüngst das Branchenporttal IT Times. „Das Unternehmen reagiert damit auf die jüngsten Preissenkungen anderer Anbieter“, hieß es. Und gerade dem hoch defizitären Start-up dürfte das weh tun.
BYD macht weiterhin gute Gewinne – bislang
Denn während BYD aus dem 4. Quartal und dem Gesamtjahr 2023 laut vorläufiger Zahlen weiterhin einen satten Gewinn vermeldet hatte, sah das bei NIO in der Vorwoche anders aus: Zwar hatte das Unternehmen einen Umsatz von umgerechnet 7,2 Milliarden Euro für 2023 ausgewiesen, eine Steigerung um 12,9 Prozent zum Vorjahr 2022. Bei den Auslieferungen hatte NIO sogar rund 30 Prozent auf 160.038 Fahrzeuge zugelegt. Dennoch stand bei NIO für 2023 laut ecomento.de ein Nettoverlust von 2,65 Milliarden Euro in den Büchern. Die Verluste waren im Jahresvergleich damit um 43,5 Prozent gestiegen.
- Auch die NIO-Aktie verlor, der kurzfristigen Erholung zum Trotz, allein im vergangenen Halbjahr rund 45 Prozent an Börsenwert
- Bei BYD beläuft sich das Minus auf ungefähr die Hälfte, aufs Jahr gesehen hat der Konzern seinen Wert ungefähr gehalten
NIO-Aktie für zwei Drittel dennoch ein Kauf
Und auch die Analysten, die lange Zeit die Aktie von NIO der von BYD vorgezogen hatten, sind inzwischen mehrheitlich beim etablierten Anbieter: Laut aktienguide.de empfehlen aktuell 94 Prozent der Beobachter die BYD-Aktie zum Kauf, sie sehen demnach ein Kurspotenzial von immerhin 65 Prozent. Auch die Kursziele für NIO bleiben ambitioniert, sie liegen im Schnitt 45 Prozent über dem aktuellen Kursstand. Von 28 Beobachtern, die NIO aktuell auf dem Schirm haben, empfehlen immerhin zwei Drittel, die Papiere zu kaufen. Nur ein Analyst hat NIO demnach aktuell auf dem Verkaufszettel.
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