Liebe Leserin, lieber Leser,
der chinesische Mischkonzern BYD, mittlerweile größter Hersteller von elektrifizierten Fahrzeugen weltweit, ist gut in die neue Börsenwoche gestartet. Nach einem Schlusskurs von 27,37 Euro noch am Freitag in Frankfurt, notiert die BYD-Aktie am Dienstagvormittag bei immerhin 28,20 Euro. Damit reduzierte sich das Monatsminus allerdings lediglich auf knapp 20 Prozent. Beim aufstrebenden Konkurrenten NIO beträgt dieses nur rund sechs Prozent, doch das Start-up schwächelt dafür aktuell an der Börse, verlor von 18,54 Euro auf 18,13 Euro. Dabei stehen die Zeichen bei beiden E-Autoherstellern doch eigentlich auf Aufbruch.
NIO veranstaltet Launch-Event in Berlin
Denn wie seit einigen Tagen bekannt ist, wird NIO am 7. Oktober in Berlin seine Auftaktveranstaltung für die europäische Markteinführung zelibrieren. Die Veranstaltung steht unter dem Motto „A New Horizon“ und wird am Freitag kommender Woche um 18 Uhr weltweit per Livestream übertragen. „Der Horizont steht für Hoffnung und ein besseres Morgen. Er ist ein Symbol für die Erkundung neuer Möglichkeiten in unserem Leben“, sagt William Li, Gründer, Vorsitzender und CEO von NIO, etwas schwülstig. Aus diesem Grund freue er sich besonders auf den bevorstehenden Start in Europa.
So ganz stimmt ist das allerdings nicht: Im Mai letzten Jahres hatte NIO seinen Marktstart für Norwegen angekündigt, im September 2021 bereits wurde in Oslo das erste NIO House außerhalb Chinas eröffnet. In diesem Jahr stehen demnach die Markteintritte in Deutschland, den Niederlanden, Schweden und Dänemark bevor. Den Start wird NIO mit der E-Limousine ET7 angehen.
Preis für E-Limousine NIO ET7 steht fest
Laut des Magazins TeslaMag steht offenbar auch bereits der Preis für den NIO ET7 in Deutschland fest. So werde die E-Limousine laut BAFA-Liste netto und vor Abzügen 58.739,50 Euro kosten, inklusive Mehrwertsteuer 69.900 Euro. „Man zahlt also knapp halb so viel wie für ein Tesla Model S“, heißt es in dem Bericht. Abzuziehen wäre die jeweils gültige Umweltprämie des Bundes, die 2024 gekürzt werden wird.
Zudem wurde nach Unternehmensangaben jüngst die erste NIO Power-Swap-Station (PSS) aus dem ungarischen Werk von NIO Power Europa ausgeliefert, und zwar nach Deutschland. Damit beschleunige NIO Power den Ausbau seiner PSS-Infrastruktur auf dem europäischen Markt, wie man wissen ließ. Das Werk von NIO Power, die erste Produktionsstätte von NIO außerhalb Chinas, dient demnach als Herstellungs-, Service-, Forschungs- und Entwicklungszentrum in Europa. Das Unternehmen bezeichnet das Werk als „wichtigen Meilenstein für den Eintritt von NIO in den europäischen Markt“. Die Kursentwicklung allerdings spiegelt so viel Aufbruchsstimmung keinesfalls wieder:
BYD Atto 3 startet bei 42.245 Euro
Während NIO also ausschließlich im Premium-Segment angreift, macht es Wettbewerber BYD, der ebenfalls noch für dieses Jahr seinen Deutschlandstart angekündigt hat, etwas günstiger. Allerdings nur beim Einstiegsmodell. Das kompakte SUV Atto 3 wird laut BAFA-Förderliste inklusive Mehrwertsteuer und vor Prämie 42.245 Euro kosten.
Die großen Allrad-Modelle BYD HAN AWD Executive sowie TANG AWD Flagship, jeweils mit einer riesigen 85,4 kWh-Batterie ausgestattet, stehen dagegen mit 70.805 bzw. 71.400 Euro in der Liste. Zum Vergleich: Selbst für einen vollelektrischen BMW i4 M50 werden laut BAFA-Liste etwas weniger aufgerufen, 69.900 Euro um genau zu sein.
BYD startet Bus-Kooperation in Spanien
Ob ein chinesischer Hersteller mit diesen Preisen Punkten kann, bleibt abzuwarten. Bei elektrischen Bussen ist es dem Konzern hingegen schon gelungen. Und es soll weitergehen: Wie der Branchendienst IT Times zum Wochenstart vermeldet, hat BYD nun einen Rahmenvertrag mit Castrosua, einem Spezialisten für die Montage von Omnibussen in Spanien, unterzeichnet. BYD und Castrosua werden demnach zusammenarbeiten, „um in Spanien Elektrobusse mit einer Länge von zwölf Metern speziell für den spanischen Markt zu produzieren“, so der Bericht.
Castrosua verfügt laut BYD über eine langjährige Erfahrung in der Branche und über alle Ressourcen und Technologien, „um die breite Einführung von Elektrobussen in Spanien voranzutreiben“, wird der Hersteller zitiert. Der erste BYD-Castrosua-Elektrobus befindet sich demnach bereits in der Entwicklung und soll „in Kürze“ für den Betrieb unter den CE-Vorschriften verfügbar sein. Optimiert wurden laut IT Times Reichweite, Batterielebensdauer und Leistung. Die Reaktion an den Märkten war dann auch durchaus positiv.
Credit Suisse mit hohem BYD-Kursziel
Doch die Aktie von BYD hat zweifellos noch Nachholbedarf. Vom Kursrutsch von Anfang September als mutmaßliche Reaktion auf einen minimalen Aktienverkauf von Starinvestor Warren Buffett (seine Investmentfirma Berkshire Hathaway hatte damals von 20,04 auf 19,92 Prozent aller BYD-Anteile reduziert), haben sich die Papiere nicht mehr erholt.
- Von knapp 35 Euro war es mit der BYD-Aktie damals bis auf 26,80 Euro nach unten gegangen
- Seit ihrem Höchststand Ende Juni bei 43,61 Euro hat BYD gar ein Drittel an Börsenwert eingebüßt
Dabei waren die Analysten doch zuletzt so positiv gestimmt: Die Credit Suisse etwa hatte Ende August ihre Gewinnschätzungen für 2024 bis 2024 um 18 Prozent bis 40 Prozent erhöht. Sie hatte damals das Rating „outperform“ für die Aktien von BYD bestätigt, das Kursziel von 380,00 HK-Dollar auf 400,00 HK-Dollar (umgerechnet rund 52,80 Euro) erhöht. Damit müsste sich die Aktie um fast 90 Prozent im Wert steigern.
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