Liebe Leserin, lieber Leser,
die chinesischen Autohersteller BYD und NIO sind an der Börse ganz unterschiedlich in den Dezember gestartet. Während die Aktie des größten Autobauers des Landes an der Nasdaq mit einem Aufschlag von gut zwei Prozent auf 33,64 US-Dollar den Monat einläutete, fiel die Aktie von Herausforderer NIO um 1,8 Prozent auf 4,40 Dollar zurück. Hintergrund sind offensichtlich die am Wochenende veröffentlichten Absatzzahlen beider Unternehmen aus dem Vormonat, wobei nur eines brillierte.
BYD hat Jahresziel bereits übertroffen
Es war der Batterie- und Fahrzeughersteller BYD, der im November nach eigenen Angaben 504.003 elektrisierte Fahrzeuge auslieferte, gegenüber 500.526 im Vormonat. Doch der nur leichte Anstieg täuscht: Gegenüber den Zahlen aus dem Vorjahr hat der chinesische Platzhirsch seine Verkäufe damit um fast 68 Prozent (!) gesteigert.
Laut Medienberichten war vor allem der Absatz von Plug-in-Hybriden (PHEVs) der Marke BYD enorm gestiegen, mit 305.938 Einheiten entsprach dies demnach einem Plus von 133,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Indessen hatte BYD 198.065 reine Elektrofahrzeuge auf die Straßen gebracht, ein vergleichsweise bescheidener Anstieg um 16,4 Prozent im Jahresvergleich. Doch damit hat BYD nicht allein einen neuen Monatsrekord bei den Auslieferungen aufgestellt.
- Die kumulierten Auslieferungen in 2024 belaufen sich bereits jetzt auf 3.740.930 Einheiten
- Damit übertraf der Hersteller sein ursprüngliches Jahresziel von 3,6 Millionen Auslieferungen
Im Ausland kommt BYD weiter kaum vor
40 Prozent beträgt die Steigerung der Auslieferungen zwischen Januar und November 2024 bei BYD im Jahresvergleich. Es ist davon auszugehen, dass der Hersteller im Gesamtjahr tatsächlich mehr als 4 Millionen Autos absetzen wird. Einziger Wermutstropfen: BYD verkauft den Hauptteil seiner Fahrzeuge immer noch im heimischen Markt, lediglich 30.977 Einheiten gingen in den Auslandsverkauf, das waren gerade einmal 6,1 Prozent. Trotz beeindruckender Steigerungsraten ist BYD somit extrem auf den Heimatmarkt angewiesen, wo ein erbitterter Preiskampf herrscht.
Zudem hat sich seit April ein zusätzlicher Wettbewerber in Stellung gebracht, der über enormes Potenzial verfügt: Xiaomi. Der Smartphone-Gigant hat Mitte November sein Jahresziel von 100.000 Auslieferungen seines ersten Elektroautos ebenfalls bereits übertroffen. Im vergangenen Monat lieferte der Telefonhersteller zum zweiten Mal in Folge mehr als 20.000 SU7-Modelle aus. Was kaum verwundert: Der Konzern, der im Stammsegment enorme Gewinne einfährt, verschleudert sein E-Auto in der Basisversion mit immerhin 300 PS zu einem subventionierten Einstiegspreis von umgerechnet weniger als 28.000 Euro.
NIO im Monatsvergleich im Absatzminus
Von solchen Summen sind die Premium-Modelle von NIO auch im Niedrigpreisland China weit entfernt. Der EL6 (in China als ES6) kostet in Deutschland zum Beispiel 65.500 Euro inklusive 75 kWh-Akku, in China laut Business Insider umgerechnet immer noch 43.500 Euro. Ganze 15 Elektroautos hatte NIO unter diesen Bedingungen in Deutschland im Oktober auf den Markt gebracht (die Zahlen aus dem November stehen noch aus), weltweit betrachtet sieht es etwas besser aus. Aber nur etwas.
Das chinesische Start-up lieferte im November nach eigenen Angaben 20.575 Fahrzeuge aus, was einer Steigerung von 28,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Doch diese Zahl ist mit Vorsicht zu genießen: Die Auslieferungen umfassten demnach lediglich 15.493 Fahrzeuge der Premium-Marke NIO. 5.082 E-Autos der günstigeren, familienorientierten Marke ONVO brachten die Zahlen nach oben. Der genauere Blick zeigt dabei sogar eine leichte Tendenz nach unten, wie die IT Times vermelden.
- Im Vormonat lagen die Fahrzeugauslieferungen des chinesischen Elektroauto-Produzenten noch bei 20.976 Einheiten
- Im September 2024 hatte NIO sogar 21.181 Auslieferungen gemeldet, seitdem ist der Absatz um knapp drei Prozent gesunken
NIO-Aktie langfristig schwach, BYD im Plus
Und so ist der Kursverlauf der Nio-Aktie ebenfalls keine Überraschung. Nach der Korrektur vom Montag beläuft sich das aktuelle Monatsminus auf rund 15 Prozent. Aufs Jahr gesehen hat der hoch defizitäre Hersteller sogar rund 40 Prozent seines Börsenwerts eingebüßt.
BYD hingegen, längst profitabel, steigerte nicht nur die Verkaufszahlen enorm. Auch die Aktie steht deutlich besser da. Zwar haben auch die Papiere des Mischkonzerns im zurückliegenden Monat gut neun Prozent abgegeben. Seit Anfang Dezember 2023 jedoch steht aktuell noch immer ein Aufshclag bei der BYD-Aktie von etwa 25 Prozent.
Hohes, durchschnittliches Kursziel für beide
Und so sind auch die Analysten mehrheitlich von einem weiteren Anstieg der BYD-Aktie überzeugt. Laut aktien-guide liegt das durchschnittliche Kursziel für die Papiere derzeit bei umgerechnet 45,10 US-Dollar. Die derzeit 34 Beobachter erkennen somit ein Aufwärtspotenzial von fast 35 Prozent. 91 Prozent der Analysten empfehlen die BYD-Aktie derzeit zum Kauf, kein einziger würde die Anteilscheine im Moment abstoßen.
Bei NIO sieht das anders aus: Zwar haben von 36 Beobachtern demnach 58 Prozent ein Kaufen-Voting abgegeben. 36 Prozent der Analysten allerdings raten lediglich zum Halten, sechs Prozent zum Verkauf der NIO-Aktie. Dennoch gibt es tatsächlich eine Zahl, die für NIO spricht: Mit einem durchschnittlichen Kursziel von aktuell 6,22 US-Dollar sehen die Experten ein Aufwärtspotenzial bei der NIO-Aktie von sogar gut 40 Prozent.
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