Liebe Leserin, lieber Leser,
die Aktien der chinesischen Autobauer BYD und Nio sind mit ganz leichter Erholungstendenz in den Handel am Montag in Europa gestartet. In New York allerdings, wo erst gegen 15.30 Uhr die Märkte öffnen, stehen noch eindeutig rote Vorzeichen. Platzhirsch BYD verlor vor dem Wochenende 2,4 Prozent auf gut 32 US-Dollar, die Aktie des aufstrebenden Newcomers NIO gar 3,4 Prozent auf noch 4,17 Dollar. Damit liegen beide Titel deutlich unter ihrem letzten Kursstand in 2024. Das überrascht, hatten doch beide nach dem Jahreswechsel neue Absatzrekorde aus dem Dezember gemeldet. Das gilt allerdings nicht für Deutschland. Hier haben beide noch immer keine Chance.
BYD mit Absatzknick in Deutschland
Denn vor dem Wochenende veröffentlichte das Kraftfahrtbundesamt die neuesten Zulassungszahlen – und diese sahen etwa für BYD wirklich nicht gut aus. Nach einem kleinen Anstieg im November auf 431 Zulassungen in Deutschland, drehte die Tendenz im vergangenen Monat bereits wieder. Lediglich 323 BYD-Modelle fanden im Dezember noch einen Interessenten. Das war gegenüber dem November ein Rückgang um rund ein Viertel. Noch übler aber sieht es im Jahresvergleich aus.
- Im Dezember 2023 hatte BYD in Deutschland noch 701 Fahrzeuge abgesetzt, weit mehr als doppelt so viele wie im vergangenen Monat
- Auf 4139 Verkäufe kamen die Chinesen im Gesamtjahr, in dem Mitte Dezember abrupt die Kaufprämie für E-Autos gestrichen wurde
VWs ID.3 kostet weniger als ein BYD Atto 3
Und so hat der Hersteller, der ausschließlich (teil-)elektrifizierte Autos baut, im Jahr 2024 einen Absatzknick um rund ein Drittel verzeichnet. Nur noch 2819 Autos mit BYD-Emblem kamen neu auf bundesdeutsche Straßen. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass das Unternehmen als offizieller Autopartner der UEFA bei der Fußball-EM in allen Stadien und auf den TV-Bildschirmen präsent war.
Wie auch andere chinesische Autobauer habe BYD „die Gepflogenheiten des europäischen Marktes unterschätzt“, sagt ein Insider laut der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ). Und die Autos sind schlicht zu teuer. Dies zeige sich etwa beim Atto 3, dem Flaggschiff-Exportmodell von BYD. Während der Konzern den Kompaktwagen in China für umgerechnet 25.000 Euro verkaufe, müsse man in Deutschland knapp 38.000 Euro zahlen, heißt es bei der NOZ. „Warum soll ein deutscher Kunde so viel Geld für eine wenig bekannte Marke ausgeben, wenn das vergleichbare Modell von VW, der ID.3, aktuell für 5.000 Euro weniger zu haben ist?“
NIO teurer als Jaguar, Absatz bricht ein
Diese Frage stellt sich wohl erst Recht bei NIO. Das günstigste Modell des Premium-Herstellers, der NIO ET5, steht in Deutschland aktuell bei mindestens 59.500 Euro auf der Liste. Zur Einordnung: Ein vollelektrischer Jaguar E-Pace ist aktuell ab 52.800 Euro zu haben. Der elektrische GLA, das Einstiegsmodell von Mercedes, wird gar für 45.000 Euro angeboten. Kaum jemand kommt da in Versuchung, sich stattdessen einen NIO in die Garage zu stellen.
Genau 31 Kunden fand der Hersteller laut Kraftfahrtbundesamt im Dezember bundesweit. Im gesamten Jahr 2024 waren es 398 Autos, die NIO hierzulande neu auf die Straße brachte. Im Vergleich zum Vorjahr, als immerhin 1263 Premium-Fahrzeuge von NIO abgesetzt wurden, ein Einbruch um fast 70 Prozent.
BYD schlägt NIO an der Börse deutlich
Da ist der Blick auf die Kursentwicklung schon beinahe eine Wohltat. Denn im vergangenen Jahr hat NIO zwar auch an der Börse deutlich Federn lassen müssen. Allerdings ging es mit dem Aktienkurs lediglich um gut ein Drittel zurück. Im Vergleich zum längst profitablen Konkurrenten BYD allerdings steht das hoch defizitäre Start-up schlecht da.
Der mittlerweile größte Autohersteller Chinas hat zwar auf Monatssicht aktuell annähernd zehn Prozent an Börsenwert eingebüßt. Aufs Jahr gesehen steht allerdings ein Plus: Die BYD-Aktie hat sich seit Januar 2024 noch immer um mehr als 30 Prozent im Wert gesteigert.
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