Liebe Leserin, lieber Leser,
für die Aktien der chinesischen Fahrzeughersteller BYD und Nio ging es am Dienstag an der Nasdaq gleichermaßen leicht nach unten. Beide Papiere verloren nach starkem Beginn bis Handelsschluss 1,2 Prozent an Wert. Was die Titel jedoch unterscheidet: Während der aufstrebende Konkurrent NIO mit einem Kurs von aktuell 12,33 US-Dollar auf Wochensicht deutlich im Minus notiert, steht bei Platzhirsch BYD und 26,75 US-Dollar noch immer ein Wochenplus. Das ist wirklich erstaunlich, angesichts der Nachrichtenlage.
Warren Buffet verkauft nächstes BYD-Aktienpaket
Denn Berkshire Hathaway, die Investmentgesellschaft von Starinvestor Warren Buffett und seinem Partner Charles Munger, hat weitere 1,33 Millionen in Hongkong notierte Aktien von BYD für 267,69 Millionen HK-Dollar (umgerechnet 34,43 Millionen US-Dollar) verkauft, wie die Nachrichtenagentur Reuters meldet. Der Verkauf senkte die Beteiligung von Berkshire an den insgesamt ausgegebenen H-Aktien von BYD demnach von 15,07 auf 14,95 Prozent am 8. Dezember, wie aus einer an diesem Dienstag an der Hongkonger Börse eingereichten Meldung hervorgeht.
- Es ist demnach der sechste Verkauf eines größeren Aktienpakets durch die Investmentgesellschaft seit August
- Damals trennte die Investmentgesellschaft sich zunächst ebenfalls von 1,33 Millionen BYD-Aktien
Zuletzt hatte Berkshire Hathaway Mitte November 3,2 Millionen BYD-Aktien abgestoßen. Dies war laut Reuters aus einem in Hongkong eingereichten Bericht hervorgegangen. Und doch ist das nur die halbe Wahrheit: Zwischen den letzten beiden vermeldeten Groß-Transaktionen hat Buffets Investmentarm seine Beteiligung am Unternehmen offenbar weiter heruntergefahren.
Berkshire reduzierte Anteile auch dazwischen
Denn am 17. November wurde Berkshires Beteiligung an BYD noch mit einem Anteil von 15,99 Prozent angegeben. Die Differenz zu den nun übermittelten 15,07 Prozent vor dem 8. Dezember lässt nur den Schluss zu, dass in der Zwischenzeit mehrere Millionen BYD-Anteile veräußert worden waren, in offenbar kleineren Schritten. Umso überraschender, dass die Märkte vergleichsweise moderat auf den Ausstieg auf Raten reagierten.
Möglicherweise aber tragen die Anleger dem Umstand Rechnung, dass die Investmentgesellschaft mit ihrem Anteil von 14,95 Prozent weiterhin größter Anteilseigner an BYD bleibt. Bislang zumindest. Buffet und Partner hatten erstmals im Jahr 2008 BYD-Aktien zu einem durchschnittlichen Preis von umgerechnet kaum mehr als einem US-Dollar pro Stück erworben. 230 Millionen US-Dollar hatten sie damals ins chinesische Unternehmen investiert – und ihren Einsatz trotz massivem Kursrückgang seit dem Sommer noch immer vervielfacht.
Bei BYD läuft es operativ richtig gut
Ein anderer Umstand für die stabile Lage an den Finanzmärkten sind zweifellos die guten Nachrichten des Unternehmens aus den vergangenen zwei Wochen aus dem operativen Geschäft. So hatte BYD im November mit insgesamt 230.427 abgesetzten Fahrzeugen unter anderem einen weiteren Monatsrekordmonat aufgestellt. Es war der neunte in Folge seit Februar.
Zudem wurde der BYD ATTO 3 laut Unternehmens-Mitteilung vom belgischen Automobilverband VAB nun zum „Electric Family Car of the Year 2024“ gewählt. Der chinesische Hersteller stach bei 15 Fachjournalisten sowie 74 Familienjuroren damit etablierte Marken wie VW, Renault und Citroen aus, die ebenfalls in der Auswahl standen.
NIO ET7 gewann Goldenes Lenkrad
Einen ähnlichen Erfolg hatte Anfang November auch der chinesische BYD- und Tesla-Herausforderer NIO verbucht: Die Elektro-Limousine ET7 ließ in der Kategorie „Mittel- und Oberklasse“ bei der Wahl des Goldenen Lenkrads durch BILD am SONNTAG, der AUTO BILD-Gruppe sowie ihrer europäischen Partner alle Wettbewerber hinter sich. Und das kurz nach der Markteinführung des NIO-Modells in Deutschland im Oktober. Im Rahmen des seit 1976 verliehenen Preises war es nach Verlagsangaben bislang keinem Hersteller gelungen, nur wenige Wochen nach Verkaufsstart einen der begehrten Preise in einer Produktkategorie zu gewinnen.
Auch bei der jüngsten Kursentwicklung tun sich Parallelen auf. Wie die Aktie von BYD hatten auch die Anteilscheine von NIO bis Mitte November noch ordentlich abgegeben, sich zuletzt aber wieder gefangen.
- Auf rund zehn Prozent beläuft sich das Plus aus dem zurückliegenden Monat bei NIO
- Aufs Jahr gesehen allerdings steht damit noch immer ein Abschlag von annähernd 60 Prozent
- BYD hat in diesem Zeitraum nur knapp ein Viertel an Börsenwert eingebüßt
NIO hatte Probleme in der Produktion
Und klar, währen der etablierte Wettbewerber von Verkaufsrekord zu Verkaufsrekord eilt, was vor allem der hauseigenen Chip- und Batterieproduktion geschuldet ist, litt NIO bis zuletzt unter den erschwerten Bedingungen: Fahrzeugproduktion und -auslieferung seien „durch betriebliche Herausforderungen in unseren Werken sowie Schwankungen in der Lieferkette aufgrund der COVID-19-Situation in bestimmten Regionen Chinas eingeschränkt“ gewesen, wie man bei der Präsentation der Quartalszahlen einräumte.
Dieser waren entsprechend ausgefallen: So hatte NIO zwischen Juni und Oktober 2024 zwar seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 32,6 Prozent auf umgerechnet 1,83 Milliarden US-Dollar gesteigert. Der operative Verlust des Elektroauto-Startups betrug laut Quartalsbericht allerdings stolze 544,08 Millionen Dollar. BYD hingegen steigerte im 3. Quartal nicht nur seinen Umsatz, sondern auch den Gewinn. Davon kann NIO bislang nur träumen.
BYD jetzt mit höheren Kurszielen
Und so übertrifft BYD mittlerweile den aufstrebenden Konkurrenten laut marketscreener.com in der Erwartungshaltung bei den Analysten:
- Das mittlere Kursziel für BYD liegt aktuell 67 Prozent über dem derzeitigen Kursstand
- Für NIO sagen die Experten im Durchschnitt einen Kursanstieg um 53 Prozent voraus
- Das Verhältnis zwischen den Konkurrenten war lange Zeit andersherum
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