Liebe Leserin, lieber Leser,
nur langsam erholte sich die Aktie von BYD von ihrem Kursrutsch, der Mitte November eingesetzt hatte und bis in den Dezember hinein wirkte. Auch ein neuer Rekordabsatz im Vormonat änderte an der Schwäche der Papiere des chinesischen Batterie- und Fahrzeugherstellers zunächst nichts, war der Zuwachs zum Oktober doch äußerst gering. Auch wenn es vor dem Wochenende wieder leicht zurückging, immerhin konnte sich die Aktie von ihrem Tief bei 26 US-Dollar, ausgebildet am 1. Dezember, mittlerweile wieder etwas absetzen. Dass sich BYD insgesamt so schwertut, kommt überraschend. Gleich mehrere Analysten sprachen zuletzt Kaufempfehlungen aus – und ein Rekord steht bevor.
Rabatte von BYD ein „strategischer Schritt“
Zu Beginn der vergangenen Woche meldete sich zunächst JPMorgan-Analyst Nick Lei: Er stufte die Aktie am Montag laut Medienberichten auf „overweight“ und begründet dies mit der „rekordhohen Rentabilität und der niedrigen Bewertung“. Die Bedenken bezüglich der Preissenkungen, die BYD zuletzt vornahm und die den jüngsten Kursrückgang begründeten, seien übertrieben, hieß es in der Studie. Dies sei vielmehr „ein strategischer Schritt von BYD“, um die Position als Nummer eins im A-Segment-Limousinen zu halten und auf die Preissenkung von Nissans Sylphy-Modell zu reagieren, so die Experten um Nick Lei.
JPMorgan geht davon aus, dass BYD sein Absatzziel von 3,0 Millionen in diesem Jahr wird erreichen können. 2024 soll der Absatz 3,6 Millionen Fahrzeuge umfassen. Die Experten erwarten zudem, dass der Hersteller die hohe Profitabilität pro Einheit dank solider Exporte, eines verbesserten Absatzmixes und sinkender Lithiumkosten halten wird. Letztlich kürzte JPMorgan das Kursziel für die BYD-Aktie dennoch etwas, aufgrund des schwierigen Markttumfeldes, wie es hieß.
- Der Zielkurs wurde von zuvor 310 auf 270 Hongkong-Dollar (HKD) gesenkt, was 34,50 US-Dollar
- Damit sieht man bei der US-Bank dennoch ein Kurspotenzial für die Papiere von knapp einem Viertel
„Outperform“-Rating aus Australien
Noch höher ins Kursregal griff vor dem Wochenende dann die australische Investmentbank Macquarie. Sie nahm nach Informationen von Der Aktionär die BYD-Aktie mit einem „Outperform“-Rating und einem Kursziel von 310 Honkong-Dollar neu auf. Dies entspricht umgerechnet rund 39,70 US-Dollar, was ein Aufwärtspotenzial von knapp 45 Prozent entspricht. Der Optimismus kommt nicht von Ungefähr:
Wenngleich Macquarie auf protektionistische Maßnahmen in den Überseemärkten hinwies, scheine BYD mit seinen günstigen Kostenfaktoren und fortschrittlichen Batterietechnologie, „einer der großen Gewinner der Elektrifizierung in der Autobranche zu sein“, wie es hieß. Darüber hinaus sollten die Erträge in den nächsten zwei bis drei Jahren durch das Exportwachstum angekurbelt werden, so das insgesamt positive Urteil der Analysten.
UBS hebt BYD-Kursziel auf 46 US-Dollar
Bei der UBS sieht man das ganz ähnlich: Dass BYD aktuell in China Rabatte von bis zu 15.000 Yuan (umgerechnet gut 2000 US-Dollar) pro Fahrzeug einräumt, vorübergehend, wie es hieß, könne das Unternehmen verkraften. So seien auch die Kosten seit Jahresbeginn aufgrund niedrigerer Lithiumpreise um 15.000 bis 20.000 Yuan pro Fahrzeug gesunken, „während Größenvorteile und technische Optimierungen bei BYD zu weiteren Kosteneinsparungen beitragen könnten“, so die schweizer Großbank unlängst.
Die Preissenkungen von BYD fallen laut UBS im Vergleich zu den Kontrahenten zudem „relativ bescheiden aus“. So haben demnach sowohl Tesla als auch das chinesische Elektroauto-Startup NIO die Preise seit Anfang 2024 sogar um mehr als 30.000 Yuan gesenkt.
- Und daher bleibt die BYD-Aktie für die Bank bei einem Kursziel von 360 HKD ein Kauf
- Mit gut 46 US-Dollar sieht die UBS ein Kurspotenzial von sogar knapp 70 Prozent
BYD-Absatz stagnierte im November
Tatsächlich hatte BYD im November erneut einen monatlichen Absatzrekord gemeldet, mit 301.903 Auslieferungen lag dieser allerdings nur minimal über den Zahlen aus dem Oktober, als 301.833 Fahrzeuge zu den Kunden rollten. Möglicherweise reagierten die Anleger bei BYD deshalb so zurückhaltend, insbesondere, da der gesamte Pkw-Absatz in China im November um 25,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat auf 2,1 Millionen Fahrzeuge gestiegen war, wie die China Passenger Car Association (CPCA) laut Wirtschaftswoche bekanntgab. „Bei E-Autos und Hybridwagen schnellten die Auslieferungen um fast 40 Prozent in die Höhe. Sie machten auch 40 Prozent der gesamten Autoverkäufe aus“, so der Bericht
Doch auch das hatte seinen Grund, oder besser: mehrere Gründe: Die Hersteller kurbelten die Nachfrage demnach mit Sonderangeboten und Rabatten an. Darüber hinaus gelten laut des Magazins ab dem kommenden Jahr Preisobergrenzen für Steuervorteile beim Kauf von E-Autos in China, was die Verkäufe teurerer Modelle angeheizt haben dürfte, so die Vermutung. Die aufstrebende, chinesische Premium-Marke NIO konnte davon allerdings nicht profitieren: Sie lieferte im November lediglich 15.959 Elektroautos aus, und damit sogar etwas weniger als im Oktober.
BYD wird 2024 den Rekord brechen
BYD hingegen ist in ganz anderen Dimensionen unterwegs, ist seit Anfang 2024 der größte Automobilhersteller des Landes, hat zugleich VW von Platz 1 der Zulassungsstatistik verdrängt. Es sieht in der Tat danach aus, als dass BYD in diesem Jahr insgesamt mehr als 3 Millionen Fahrzeuge mit Plug-in-Hybrid- oder reinem Elektroantrieb verkaufen wird. Es wäre der nächste Rekord, denn das war bislang keinem chinesischen Hersteller gelungen.
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