BYD-Aktie: Das war wohl überraschend!

BYD kommt doch wieder: Die Aktie gewinnt am Donnerstag-Morgen. Was übersehen wird

Auf einen Blick:
  • Aktie steigt um fast 3 %
  • BYD nicht in der Krise!
  • Wie hoch die Aktie steigen kann!

Liebe Leserinnen und Leser,

wer BYD abgeschriebern hat, wird für das erste enttäuscht sein. Die Negativ-Entwicklung ist aufgehalten. Am Donnerstagvormittag ging es für die BYD-Aktie um gut 2,9 % aufwärts. Damit überwand der Titel beispielsweise auch die Marke von 35 Euro wieder, die bis vor kurzem als Deckel galt. Am Dienstag war die Aktie um über 10 % nach unten gefallen – und einige Beobachter läuteten das nahende Ende des Aufwärtsimpulses ein.

BYD: Das ist nicht einfach!

Dass es am Dienstag teils um mehr als -10 % nach unten gegangen war, hing offensichtlich ausschließlich mit dem Verhalten der chinesischen Regierung zusammen – bzw. mit dem, was aus der Regierung verlautbart wurde. So haben die Chinesen möglicherweise – so genau ist selbst das nicht zu entziffern – angedeutet, dass die Wirtschaftshilfen für die schwächelnde Wirtschaft nun nicht weiter ausgebaut würden.

Die Börsen hatten Aktien aus China einen immensen Aufschwung binnen weniger Tage ermöglicht, nachdem die Regierung sowohl fiskalpolitisch – also mit Steuer- und Subventionsmaßnahmen – wie auch geldpolitisch mit einer Lockerung der Regelungen für die Bankenwelt bei der Kreditvergabe und über die Zentralbank auch mit niedrigeren Zinsen die Wirtschaft anschieben wollte. Diese Regierungspolitik wurde gefeiert, teils auch mit übertriebenen Kursgewinnen.

Am Dienstag nun teilte die Regierung über einen Funktionär mit, dass man zuversichtlich sei, das Wirtschaftswachstum auf 5,x % zu treiben. Das wiederum wurde im Kern so gedeutet, als sei der Instrumentenkasten nun schon bedient und als würden die Regierenden nicht mehr weiter eingreifen. Die Enttäuschung führte nicht nur bei BYD zu massiven Kursverlusten, sondern im Grunde bei allen namhaften größeren Unternehmen aus China: Xiaomi, Alibaba, Nio wurden etwa bestraft, ebenso bzw. noch härter JinkoSolar.

All das wurde zum Teil den Unternehmen selbst zur Last gelegt, BYD namentlich sind die altbekannten Schwächen vorgeworfen worden. Die allerdings waren nicht verantwortlich für diesen Absturz, der im Lichte der vorhergehenden Gewinne allerdings auch gar nicht mehr so mächtig wirkt.

BYD Aktie Chart

Kursperformance

laufendes Jahr27,65 %269,60 €
1 Woche1,13 %269,60 €
1 Monat3,85 %269,60 €
3 Monate8,36 %269,60 €
6 Monate13,47 %269,60 €
1 Jahr33,37 %269,60 €
3 Jahre4,94 %269,60 €
5 Jahre639,13 %269,60 €

Die Kursperformance der BYD-Aktie

BYD: Gar nicht so schlecht

Wenn die Verlust eauf die allgemeinen Rahmenbedingungen zurückzuführen waren, die Aktie aber dennoch im Aufwärtstrend bleibt, ist damit nicht klar, ob BYD nicht dennoch zu schwach wäre.

BYD allerdings hat sich auch ausweislich der jüngsten Meldungen nicht allzu schlecht aufgestellt. Ein Beleg dafür:

  • Ein großer Kritikpunkt für das Unternehmen könnten die hohen Strafzölle sein, die sowohl die USA wie auch Kanada oder jetzt die EU auf E-Fahrzeuge aus China erheben. Dies wird das Geschäft bremsen, so die Befürchtung.
  • Die Kritik allerdings ist nur zum Teil korrekt. So wird BYD Fahrzeuge in Europa produzieren und baut Fabrikationsstätten auf. Damit kommen die Fahrzeuge nicht mehr aus China, die Strafzölle werden am Ende teils sicherlich umgangen.
  • Zudem kündigte BYD nun gestern an, dass die Preise der Fahrzeuge, die in der EU angeboten werden, zunächst unverändert blieben. Damit reduziert sich zwar die Marge für die BYD, nicht aber die Attraktivität am Markt. Der Markt ist indes noch nicht sonderlich stark, dennoch: Es wird sichtbar, dass BYD sich nicht einfach verdrängen lässt.
  • Zudem hat sich BYD weiter glänzend aufgestellt. Das Unternehmen expandiert auch in anderen Regionen der Welt. Nun gab BYD bekannt, dass es in Mexiko im laufenden Jahr 50.000 Fahrzeuge absetzen wolle. Im kommenden Jahr dann sollen es bereits 100.000 Einheiten sein.

Die Gruppe aus China also lässt sich den Status als Nr. 1 am Weltmarkt nicht ohne weiteres nehmen – und dies trotz der Veränderung der Rahmenbedingungen.

Auf der anderen Seite bleibt die Frage, wie weit BYD das bisherige Tempo beim Wachstum aufrecht erhalten kann. Der Markt nimmt aktuell an, dass der Umsatz von 97 Mrd. Euro im laufenden Jahr im kommenden Jahr um etwa 20 % steigen könne. Damit würde das ohnehin aktuell niedrige KGV von gut 21 auf dann 17 sinken.

Zum Vergleich: Tesla ist um den Faktor 5 und mehr teurer.

Am Ende also ist zumindest festzustellen, dass BYD im Aufwärtstrend verblieben ist, auch wenn der Schock vom Dienstag recht groß war. Am Donnerstag wird zumindest ein Teil wieder korrigiert.

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