Liebe Leserin, lieber Leser,
nach einer starken, zweiten Märzhälfte, als es von 25 bis auf gut 29 US-Dollar nach oben ging, zeigte sich die Aktie von BYD zuletzt recht beständig. Die Papiere des chinesischen Batterie- und Fahrzeug-Herstellers pendelten in den ersten Apriltagen weiterhin um diesen Wert. Am Mittwoch allerdings rutschte die BYD-Aktie in New York erstmals wieder unter die Marke von 28 Dollar. Das wohl hat viel mit den Aktivitäten eines Großinvestors zu tun, die den Kurs drückten. Die revolutionäre Ankündigung des Unternehmens ging an den Börsen derweil unter.
BYD will mit Elektrokleinwagen Umweltproblem Lösen
Denn Gegner der Elektromobilität führen regelmäßig den Abbau von Lithium und Kobalt für die Batterien der E-Autos als größtes Problem der geplanten Verkehrswende an: Beim Gewinn des einen wird in der Regel viel Wasser verbraucht, das andere Edelmetall wird nicht selten unter menschlich fragwürdigen Bedingungen abgebaut.
Das jüngste Baby von BYD allerdings könnte diese Probleme mit einem Schlag lösen. Und zwar nicht in ferner Zukunft, sondern laut übereinstimmender Medienberichte schon sehr bald. Das alles zu einem fast unglaublichen Preis.
Das Geheimnis des BYD Seagull liegt im Unterboden
Auf den hübschen Namen Seagull (Seemöwe) hört der neue, vollelektrische Kleinwagen, den BYD auf der Shanghai Auto Show 2024 in der kommenden Woche laut übereinstimmender Berichte präsentieren wird. Der Elektro-Kleinwagen weise vier konventionelle Türen und eine große Heckklappe auf, er sei
- 3,78 Meter lang, 1,72 Meter breit sowie 1,54 Meter hoch
- Der Wagen verfüge über einen Radstand von 2,50 Meter
So meldet es das Fachblatt Auto, Motor & Sport. „Klassische Kleinwagen-Dimensionen also, die den Seagull zu BYDs Einstiegs-E-Auto machen“, wie es heißt. Soweit, so unspektakulär. Das Besondere liegt im Unterboden, was sich gleich zweifach positiv auswirkt. Nach vorliegenden Informationen soll der BYD Seagull nämlich schon ab umgerechnet knapp 9000 Euro in China auf den Markt kommen. Ein Traum, aus europäischer Sicht. Und das hat ganz viel mit der verbauten Technik zu tun.
Verzicht auf Lithium, Kobalt und Nickel
Denn erscheinen soll der kleine Stromer laut Computer Bild nicht nur mit einer 38 Kilowattstunden großen Lithium-Eisenphosphat-Batterien (LFP), die ihm eine Reichweite von bis zu 405 Kilometern (allerdings nach dem laxeren CLTC-Standard) verleihen soll. „Auf Wunsch erhalten Interessierte den elektrischen Stadtflitzer wohl auch mit neuen Natrium-Ionen-Akkus“, heißt es. Diese sollen mit 30 Kilowattstunden für 305 Kilometer Reichweite gut sein.
- Es wäre das erste Serienauto der Welt mit einer Natrium-Ionen-Batterie
- Geringere Energiedichte (und damit ein höheres Gewicht) gleicht das E-Auto anderweitig aus
Denn die Batterien sollen dem jüngsten BYD-Spross unter anderem schnellere Ladegeschwindigkeiten ermöglichen, sie sollen zudem langlebiger sein als Lithium-Eisenphosphat-Pendants. Zudem werde er ganz ohne die Rohstoffe Lithium, Kobalt und Nickel auskommen und damit erhebliche Vorteile bei den Auswirkungen auf die Umwelt haben, heißt es.
Ihr weiterer Vorteil liegt bei den Kosten: Aufgrund der einfacheren Gewinnung von Natrium gegenüber Lithium seien Natrium-Ionen-Akkus in der Herstellung nämlich auch wesentlich günstiger. Wann genau der BYD Seagull zu den chinesischen Händlern rollt und ob er irgendwann nach Europa kommt, ist laut Auto, Motor & Sport allerdings noch nicht bekannt.
Warren Buffett verkauft weiteres BYD-Aktienpaket
Günstiger und besser für die Umwelt – dass die BYD-Aktie auf solche Ankündigungen nicht mit Freudensprüngen reagiert, hat zweifellos einmal mehr mit dem (zumindest derzeitigen) Mehrheitsaktionär des Fahrzeugherstellers zu tun. Multimilliardär Warren Buffett nannte in einem Interview mit CNBC den Elektroauto-Hersteller BYD jüngst als „außergewöhnlich“. Das hat den US-Investor allerdings nicht davon abgehalten, erneut Aktien des Unternehmen im großen Stil zu verkaufen.
Konkret: Über seine Finanzholding Berkshire Hathaway hatte Buffet laut Medienberichten am 31. März rund 2,5 Millionen BYD-Aktien zu einem durchschnittlichen Preis von 217,67 Hongkong Dollar verkauft, wie jedoch erst am Mittwoch bekannt wurde. Mit dem Verkauf nahm die Holding insgesamt rund 540 Millionen Hongkong Dollar ein, umgerechnet fast 69 Millionen US-Dollar. Es war bereits die zehnte Reduktion der BYD-Position seit August 2022. Berkshire Hathaway hält von ursprünglich mehr als 20 Prozent der Anteile des chinesischen Konzerns nun noch 10,9 Prozent. Damit bleibt Buffett jedoch weiterhin größter BYD-Aktionär.
Analysten mit ambitionierten Kurszielen für BYD-Aktie
Dennoch reagierten die Märkte empfindlich auf die Nachricht, schickten die BYD-Aktie zunächst wieder nach unten. Und damit wieder weiter entfernt von den aufgerufenen Kurszielen der Analysten. Diese liegen laut marketscreener.com aus 26 Analysen durchschnittlich bei derzeit umgerechnet 43,51 US-Dollar und damit gut 50 Prozent über dem aktuellen Kursniveau. Keine Überraschung, dass die Experten insgesamt positiv auf den Titel schauen.
- 17 Analysten empfehlen die BYD-Aktie aktuell zum Kauf
- Sieben würden den Bestand immerhin aufstocken
- Zwei Analysten raten zum Halten der Papiere
Mit anderen Worten: Kein einziger der Experten, die BYD derzeit beobachten, gibt derzeit eine Verkaufsempfehlung. Warren Buffet schließt sich dieser Meinung offensichtlich nicht an.
BYD-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue BYD-Analyse vom 22. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten BYD-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für BYD-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 22. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.