BYD-Aktie: Sensation? Von wegen!

Die Aktie von BYD schwächelt im Mai, doch bahnt sich wirklich ein extremes Schnäppchen auf dem europäischen Elektroautomarkt an? Kurz gesagt: Nein!

Auf einen Blick:
  • Die Aktie von BYD hat im Mai trotz zuletzt guter Absatzzahlen an Wert eingebüßt
  • Aktuelle Schlagzeilen suggerieren zudem ein extrem günstiges Elektroauto für Europa
  • Wird der chinesische Autobauer 2025 wirklich die Marke von 10.000 Euro unterbieten?

Nach einem starken Start in den Mai ist der Aktie von BYD zuletzt die Luft ausgegangen. Die Papiere des chinesischen Batterie- und Fahrzeugherstellers waren aufgrund starker Absatzzahlen zu Monatsbeginn von zuvor 25,46 Euro bis auf 27,26 Euro angesprungen, ein Plus von gut sieben Prozent. Nach einer extrem schwachen Woche notiert die BYD-Aktie aktuell nur noch bei 24,60 Euro und damit sogar unter dem Schlusskurs im April. Dabei kündigen mehrere Medien übereinstimmend eine vermeintliche Sensation auf dem europäischen Elektroautomarkt an.

Kommt das E-Auto von BYD für 9000 Euro?

  • „Chinas 9000-Euro-E-Auto kommt nach Europa“, meldete der österreichische Standard  am Wochenende
  • „E-Auto für 10.000 Euro von BYD vor Europastart: Hersteller werden nervös“, titelt derweil die Netzwelt
  • Und auch Futurezone macht Hoffnung auf ein Billigangebot: „Chinas 9.000-Euro-E-Auto bald in Europa erhältlich“

Doch was ist dran an dieser sensationell anmutenden Neuigkeit? Kurz gesagt: nichts! Tatsache ist, dass der elektrische Kleinwagen BYD Seagull in China bereits seit einiger Zeit durchaus für umgerechnet weniger als 10.000 Euro angeboten wird. Zudem hat Penny Peng, Marketingchefin von BYD in Europa, im Gespräch mit Capital jüngst angekündigt, dass der Seagull ab dem zweiten Halbjahr 2025 im derzeit entstehenden BYD-Werk in Ungarn die Produktion aufnehmen soll. Von einem Preis für den europäischen Markt von 10.000 Euro oder gar weniger, wie es all die Überschriften suggerieren, war aber überhaupt nicht die Rede.

Der BYD Seagull  wird deutlich teurer

In Europa nämlich soll laut des Capital-Berichts „eine deutlich veränderte und an europäische Bedürfnisse und Vorschriften angepasste Version des Autos aufgelegt werden“, wie es heißt. Es sei klar, dass das Auto in Europa dadurch „deutlich teurer“ werde als das chinesische Angebot, wird Peng zitiert. BYD bleibt sich wohl treu und wird sein E-Auto hierzulande ungefähr zum doppelten Preis als auf dem Heimatmarkt anbieten. Somit ist von einem Preis von knapp 20.000 Euro auszugehen. Eine Sensation ist das wahrlich nicht.

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