BYD-Aktie: Schuss ins eigene Knie?

BYD zeigt den USA die rote Karte. Lesen Sie hier, warum die Chinesen bei den Elektro-PKW auf den US-Markt verzichten.

Auf einen Blick:
  • Der Inflation Reduction Act soll chinesische Akteure aus dem US-Elektroauto-Markt heraushalten.
  • Offenbar geht dieses Kalkül nun auf.
  • Der chinesische E-Autogigant BYD plant demnach keinen Einstieg im US-Markt für Elektro-PKW.

Chinas Elektroauto-Primus BYD startet Frontalangriff auf die Klimaschutzpläne der USA. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg hat die BYD-Managerin Stella Li, zuständig für die internationale Expansion, kürzlich den Inflation Reduction Act (IRA) der US-Regierung scharf kritisiert.

Hintergrund: Der IRA subventioniert die inländische Produktion von Elektrofahrzeugen durch steuerliche Anreize und Finanzmittel. Damit begünstigt das Förderprogramm amerikanische Hersteller so stark, dass es für den chinesische Konzern BYD offenbar schlicht zu teuer und unattraktiv geworden ist, auf dem US-PKW-Markt tätig zu werden.

Elektro-PKW: USA für BYD offenbar kein Thema

„Wir müssen mit jedem Schritt sicherstellen, dass wir erfolgreich sein können“, sagte BYD-Managerin Stella Li laut Bloomberg. Der US-Markt sei für BYD deshalb aktuell kein Thema. Und das sei auch ein Nachteil für die Bürger der USA. „Ich bin der festen Überzeugung, dass der IRA die Einführung von Elektroautos in den USA verlangsamen könnte“, betonte sie und wies darauf hin, dass die US-Verbraucher nicht in der Lage sein würden, Zugang zu den „erschwinglichsten“ Optionen zu erhalten.

Die Elektroautos von BYD gelten im Vergleich zu vielen westlichen Fabrikaten als wesentlich günstiger. Das liegt auch daran, dass die Chinesen seit Jahren eigene, hochmoderne Batterien produzieren, wodurch die Endpreise der Autos gedrosselt werden können. Zudem dominiert China die Lieferketten für Lithium, was die Produktionskosten zusätzlich senkt.

Chinesen sollen fernbleiben

Der von US-Präsident Joe Biden vorangetriebene Inflation Reduction Act entfaltet also seine angedachte Wirkung. Denn: Das Förderprogramm zielt darauf ab, chinesische Akteure und deren Lieferketten aus dem amerikanischen Elektroauto-Markt herauszuhalten. Auf der anderen Seite wird den US-Verbrauchern nun der Zugriff auf die günstigeren chinesischen Stromer verwehrt, was den Hochlauf der Elektromobilität in den USA – auch im Vergleich zu Europa – massiv ausbremsen könnte.

Gleichzeitig dürfte BYDs Hauptkonkurrent Tesla nicht gerade unerfreut sein, wenn die Chinesen dem Heimatmarkt fernbleiben. Im ersten Quartal 2024 hatte BYD weltweit mehr Elektroautos verkauft als die Kalifornier.

BYD trotzdem mit Elektro-Bussen in den USA aktiv

Zur Einordnung: Ganz auf den US-Markt verzichten, will BYD offenbar nicht. Zumindest bei den Nutzfahrzeugen sind die Chinesen schon länger in den USA aktiv und liefern unter anderem weiterhin elektrifizierte Busse an dortige Verkehrsbetriebe.

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