Liebe Leserin, lieber Leser,
die Aktie von BYD ist mit einem Aufschlag von drei Prozent am Freitag in den frühen Handel in Frankfurt eingestiegen. Das ist zweifellos ein gutes Zeichen. Tags zuvor hatten die Papiere des chinesischen Fahrzeugkonzerns an der Nasdaq noch 0,6 Prozent auf 23,55 US-Dollar abgegeben. Weit weg vom jüngsten Höchststand vor einer Woche bei bis zu 24,29 Dollar, das Monatsminus beläuft sich auf rund zehn Prozent. Alle Schlagzeilen der vergangenen Tage nutzten der BYD-Aktie bisher nichts. Und es waren viele, sehr viele.
BYD-Frachter wohl kurz vor Bremerhaven
Aus deutscher Sicht wohl am interessantesten: BYD, hierzulande bislang nur leidlich erfolgreich, soll laut Medienberichten noch im Februar 3000 Autos nach Bremerhaven bringen. Dass die „BYD Explorer No.1“, das erste vom chinesischen Autobauer gecharterte Frachtschiff, auf seiner Jungfernfahrt in Norddeutschland anlegen wird, war schon länger bekannt. Nur der Zeitpunkt war noch offen. Doch nun wird es offenbar konkret.
Für BYD erwies sich Deutschland bislang als schwieriges Pflaster, ähnlich wie für den aufstrebenden Herausforderer NIO. Während vom kleinen chinesische Start-up laut Kraftfahrtbundesamt 2023 lediglich 1263 Premium-Elektroautos zugelassen wurden, brachte BYD im vergangenen Jahr ebenfalls eher überschaubare 4139 E-Autos auf die bundesdeutschen Straßen. Und es wird nicht besser:
- Laut offizieller Statistik kamen im Januar 2024 bei BYD kümmerliche 139 Neuzulassungen dazu
- Gegenüber dem Dezember mit 701 Einträgen entsprach das einem Einbruch um satte 80 Prozent
- Wenig tröstlich für den Konzern, dass NIO im Januar hierzulande sogar nur 27 Neuwagen losgeworden ist
Zwei neue Untermarken auf Genfer Autosalon
Ob die zuletzt eingeräumten Rabatte über alle Modelle hinweg die Absatzzahlen für BYD verbessern werden, bleibt abzuwarten. Genauso, wie die Neuheiten ankommen werden, die der chinesische Autokonzern auf dem Genfer Autosalon (26. Februar bis 3. März) vorstellen wird. Laut Handelsblatt, und das war eine weitere Schlagzeile der Woche, handelt es sich um gleich drei Marken für den europäischen Markt. Die Kernmarke BYD zeige das rundum erneuerte Siebensitzer-SUV Tang mit elektrischem Allradantrieb und 530 Kilometer Reichweite, dazu feiere das BYD-SUV Seal U mit einem Plug-in-Hybridantrieb Europa-Premiere. Bislang hatte der Hersteller auf dem hiesigen Markt ausschließlich vollelektrische Modelle im Angebot. Doch auch eine weitere Neuheit aus dem Konzern setzt demnach auf die Kraft der zwei Herzen:
Die Rede ist vom SUV-Modell U8 der Premium-Submarke Yangwang, die in Genf ebenfalls ihr Europa-Debüt geben wird. Laut des Berichts handelt es sich um einen primär elektrisch angetriebenen 3,5-Tonner, der mit seinen vier E-Motoren fast 1.200 PS bereitstellen kann. Eine kleine 49-kWh-Batterie sei gut für 200 Kilometer Reichweite, im Bedarfsfall springt demnach ein Zweiliter-Benziner ein, der Strom für 800 zusätzliche Kilometer bereitstellen könne. Darüber hinaus zeige BYD zwei Modellneuheiten seiner 2010 mit Mercedes gegründeten Submarke Denza, die vor der Markeinführung in Europa stehen.
BYD-Werk in Mexiko wird konkreter
Doch auch anderswo tut sich was: Dass BYD die Errichtung eines Werks in Mexiko plant, war an dieser Stelle bereits vor Wochen vermeldet worden. Nun berichtete die Zeitung „Nikkei Asia“ unter Berufung auf Aussagen von Zhou Zou, Country Manager für Mexiko, das sich das Vorhaben konkretisiere: Zurzeit werde eine Machbarkeitsstudie für das mexikanische Werk angestoßen, heißt es.
Mit einer Fertigung in Mexiko „käme BYD dem US-Markt sehr nahe“, so das Branchenportal electrive.net. Das Land sei mit Blick auf die Vereinigten Staaten bekanntlich eines der großen Produktionsländer der Autoindustrie. Auch Tesla plane ein Werk im mexikanischen Nuevo Leon. „Die US-Amerikaner wurden im vierten Quartal 2023 erstmals von BYD bei den Auslieferungen von Elektroautos überboten“, so der Bericht.
VW überholte BYD wieder in China
An anderer Stelle hingegen musste BYD zuletzt einen Rückschlag hinnehmen. Im vergangenen Jahr hatte BYD erstmals nach 15 Jahren Volkswagen als meistverkaufte Automarke in China abgelöst. Doch nun haben sich die Vorzeichen umgekehrt: Im Januar haben die Wolfsburger dem chinesischen Hersteller die Krone wieder abgenommen, wie unter anderem die Hessisch/Niedersächsische Allgemeine (HNA) berichtet. Das gehe aus einem Bericht des Onlinemagazins Car News China hervor, das sich dabei auf Zahlen der China Passenger Car Association (CPCA) beruft.
Volkswagen hat demnach im Januar in China 209.476 Autos verkauft. „Gegenüber dem Januar 2023 bedeutet dies ein sattes Plus von 41,5 Prozent und einen aktuellen Marktanteil von über zehn Prozent“, so der Bericht. BYD steigerte seinen Absatz demnach sogar um 43,4 Prozent, kommt damit allerdings nur auf 191.122 abgesetzte Einheiten und einen Marktanteil von 9,39 Prozent.
Analysten mit hohen Kurszielen für BYD-Aktie
Wie sich all die Neuigkeiten mittelfristig auf den Kurs der BYD-Aktie auswirken werden, darin sind sich die Experten nicht ganz einig. Dass die Papiere derzeit unterbewertet sind, darin allerdings schon. Bei umgerechnet gut 40 US-Dollar liegt das durchschnittliche Kursziel laut marketscreener.com aktuell. Damit erwarten die 29 Analysten einen Kurszuwachs von mehr als 70 Prozent. Entsprechend lauten die Empfehlungen:
- 27 Beobachter würden die BYD-Aktie im Moment kaufen
- lediglich einer rät zum Halten der Papiere
- ebenfalls nur ein Analyst würde sie abstoßen
BYD-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue BYD-Analyse vom 23. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten BYD-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für BYD-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 23. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.