BYD-Aktie: Das passiert nicht ohne Grund!

Die Aktie des chinesischen Batterie- und Fahrzeugproduzenten BYD hat sich aus ihrem Kurstief wieder nach vorne gekämpft. Beide Entwicklungen hatten Gründe.

Auf einen Blick:
  • Die BYD-Aktie steigerte sich in gut zwei Wochen um rund 20 Prozent im Wert
  • Ein durch Tesla angezettelter Preiskampf hatte die Papiere zuvor unter Druck gesetzt
  • Doch die Absatz- und Geschäftszahlen sprechen für den chinesischen Fahrzeugkonzern
  • Analysten sehen bei der Aktie noch reichlich Luft nach oben

Liebe Leserin, lieber Leser,

es ist kaum mehr als zwei Wochen her, da notierte die Aktie von BYD bei deutlich weniger als 25 US-Dollar. Doch das Bild hat sich mittlerweile extrem aufgehellt. Nach einem weiteren Anstieg um knapp vier Prozent am Donnerstag wurden die Papiere des chinesischen Batterie- und Fahrzeugproduzenten zum Handelsschluss an der Nasdaq mit 29,25 Dollar bewertet. Ein Plus von rund 20 Prozent in so kurzer Zeit bei der BYD-Aktie hat zweifellos Gründe. Genauso wie der vorherige Niedergang.

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BYD verspricht für 2024 weitere, massive Steigerungen

Denn die Anteilscheine des chinesischen Unternehmens litten nach einem starken Start in den März in der Folge offenbar unter dem Preiskampf, den der Elektroautobauer Tesla seit Jahresbeginn angezettelt hatte. Nach gleich mehreren Rabattaktionen musste BYD laut Medienberichten im Reich der Mitte mit Preisnachlässen nachziehen. Dort ist der Hersteller dem US-Konkurrenten bei den E-Auto-Absatzzahlen jedoch weit voraus. Rechnet man die Plug-in-Hybride hinzu, hat das Unternehmen mit Sitz in Shenzhen den Elektroautopionier aus den Staaten sogar weltweit überflügelt. Dies wurde in dieser Woche noch einmal deutlich, was zum Comeback der Aktie beigetragen haben dürfte.

Am Mittwoch sprach BYD auf einer nicht öffentliche Anleger-Konferenz laut CnEVPost zwar von einer im Vergleich zum Dezember etwas schwächeren Nachfrage auf dem Heimatmarkt im Januar und Februar, doch das Unternehmen habe seine Verkäufe im Jahresvergleich weiter erheblich steigern können, meldet Teslamag. „In den zwei Monaten verkaufte es zusammen rund 345.000 reine Elektroautos und Plugin-Hybride (je etwa zur Hälfte), 90 Prozent mehr als vor einem Jahr, und will im gesamten ersten Quartal auf eine Steigerung von 80 Prozent kommen“, so der Bericht.

Nettogewinn annähernd verfünffacht

Noch bedeutender allerdings dürften die endgültigen Geschäftszahlen aus 2022 sein, die BYD bereits am Dienstag vorgelegt hatte. Demnach stieg der Nettogewinn des Gesamtkonzerns im Vorjahr um 446 Prozent auf umgerechnet 2,4 Mrd. US-Dollar. Die annähernde Verfünffachung des Überschusses entspricht in etwa der Prognose, die der Konzern im Januar abgegeben hatte. Allein im 4. Quartal waren es demnach 1,1 Milliarden Dollar Nettogewinn, was einer Steigerung um sogar mehr als 1100 Prozent gegenüber dem Schlussquartal 2021 entspricht.

Das hat auch positive Folgen für die Anleger: Nach Angaben von 4investors wird der chinesische Konzern die Dividende je Aktie enorm steigern, von 0,105 CNY (umgerechnet 0,015 US-Dollar) noch im Vorjahr auf jetzt 1,14 CNY, was 0,17 US-Dollar entspricht. Nicht der schlechteste Grund, eine Aktie zu kaufen.

BYD mit Absatzrekord im Jahr 2022

Hintergrund der positiven Entwicklung sind zweifellos die massiv gestiegenen Absatzzahlen von BYD im vergangenen Jahr. Das Unternehmen setzte laut der IT Times 2022 mehr als 1,86 Millionen Fahrzeuge ab, nachdem im Vorjahr lediglich 604.000 Einheiten ausgeliefert worden waren. Das war, wenig überraschend, nicht nur ein neuer Absatzrekord für den Hersteller.

  • Somit hatte BYD seine Absatzzahlen im Jahresvergleich glatt verdreifacht
  • Rund die Hälfte der Einheiten waren rein batterieelektrische Fahrzeuge
  • Die Stückzahlen entsprechen demnach rund 30 Prozent aller in China verkauften Fahrzeuge mit alternativem Antrieb

Analysten empfehlen BYD-Aktie zum Kauf

Dies alles blieb bei den Analysten ebenfalls nicht ungehört. So bekräftige die DZ Bank laut Medienberichten in dieser Woche ihre Kaufempfehlung für die Aktie von BYD. Zugleich erhöhten die Experten das Kursziel von 280 auf 295 Honkong Dollar (HKD), was umgerechnet derzeit 37,58 US-Dollar entspricht. Sie sehen bei den Papieren somit ein weiteres Kurspotenzial von knapp 30 Prozent.

Die Analysten der australischen Investmentbank Macquarie hingegen senkten das Kursziel für die BYD-Aktie nach den Zahlen, allerdings auf noch höherem Niveau: Von zuvor 326 HKD, die von Macquarie laut der IT Times erst im Februar neu gesetzt worden waren, ging es auf 302 HKD zurück. Mit einem fairen Wert von 38,47 US-Dollar sehen die australischen Experten noch etwas mehr Luft nach oben – und sind dennoch eher vorsichtig.

Durchschnittliches Kursziel bei knapp 44 US-Dollar

Denn laut marketscreener.com ist das durchschnittliche Kursziel für die Aktie von BYD zuletzt leicht auf sogar 43,83 US-Dollar gestiegen. Im Mittel erwarten die derzeit 25 Analysten, die das Unternehmen beobachten, einen Kurszuwachs von rund 50 Prozent. Der mutigste unter ihnen sieht die Papiere gar bei 75,43 Dollar, mehr als 160 Prozent über dem aktuellen Kursniveau. Dementsprechend

  • raten 16 Experten aktuell zum Kauf der BYD-Aktie
  • Sieben empfehlen, die Papiere aufzustocken
  • Zwei Experten empfehlen, die Papiere zu halten

Das bedeutet zugleich, dass derzeit kein einziger Analyst die BYD-Aktie verkaufen würde. Ganz im Gegensatz zu Großaktionär Warren Buffet. Der US-amerikanische Investor hatte über seine Unternehmensholding Berkshire Hathaway seien Beteiligung am Unternehmen seit August 2022 annähernd halbiert. Er und seine Partner halten aktuell noch rund zwölf Prozent der Anteile an BYD. Vor dem 24. August waren noch 20,04 Prozent aller Anteile am Konzern im Besitz von Berkshire.

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