Liebe Leserin, lieber Leser,
die Aktie von BYD startete verhalten in den Handel am Freitagvormittag. 23,29 Euro standen beim chinesischen Batterie- und Fahrzeugproduzenten nach den ersten beiden Stunden in Frankfurt auf dem Kurszettel, ein Minus von gut zwei Prozent. Und doch hat sich die BYD-Aktie damit binnen weniger als einer Woche noch immer um gut zwölf Prozent verbessert. Bei einem Kurs von lediglich 20,64 Euro war sie am Montag zeitweilig gehandelt worden. Der Kurszuwachs hat zweifellos seine Gründe, und einer dürfte VW nicht schmecken.
BYD überholt VW bei Absatzzahlen in China
Denn in China ist es laut Medienberichten nun tatsächlich passiert: BYD hat in den ersten vier Novemberwochen Volkswagen als meistverkaufte Automarke in der Volksrepublik überholt. Das meldet die Agentur Reuter und bezieht sich dabei auf Daten der China Merchants Bank International (CMBI). Der chinesische Konzern BYD, der seit März 2024 nur noch Autos mit elektrischem oder Hybrid-Antrieb vertreibt, lieferte demnach zwischen dem 1. und 27. November insgesamt 152.863 Fahrzeuge aus.
- Das bedeutete einen Anstieg um 83 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres
- Währenddessen war der chinesische Gesamtmarkt demnach um 7 Prozent geschrumpft
Damit hat VW gegenüber dem heimischen Wettbewerber in China das Nachsehen: Der Wolfsburger Konzern setzte im gleichen Zeitraum auf dem größten Automarkt der Welt laut des Berichts von der Kernmarke lediglich 143.602 Autos ab und damit 0,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Konzernweit sieht es anders aus, da der deutsche Autobauer unter seinem Markendach zudem 36.847 Modelle der Marke Audi verkauft hat.
Tesla ein weiterer Gewinner
Doch es gibt neben BYD auch einen weiteren Gewinner: Der Verkauf von Tesla in China hat sich laut des Berichts nahezu verdoppelt. Hochgerechnet würde dies „um die 60.000 Elektroautos in den ersten vier November-Wochen bedeuten, zu denen die Exporte nach Europa und Asien-Pazifik sowie die letzten Tage des Monats noch hinzukämen“, heißt es dazu auf teslamag. Mit einem neuen Gesamtrekord bei der lokal verkauften und exportierten Produktion der chinesischen Tesla-Fabrik sei damit jetzt fest zu rechnen.
Der bislang höchste Wert für Tesla wurde demnach mit 83.135 ausgelieferten Model 3 und Model Y im September dieses Jahres erreicht. Ein Rücksetzer im Oktober habe Befürchtungen geweckt, es könne an Nachfrage für die deutlich erhöhte Kapazität der Gigafactory fehlen – „die könnten sich jetzt vorerst erledigt haben“, schreibt teslamag.
BYD vergrößert den Abstand
Ganz vorneweg aber geht BYD, auch das Fachportal Automobil Produktion sieht den Konzern im Vorteil: „Während deutsche Autohersteller große Versprechungen machen, zieht die Konkurrenz aus China ohne viel Brimborium weiter still und heimlich davon“, heißt es. Im dritten Quartal 2024 kamen demnach drei der fünf meistverkauften Elektroautos demnach aus der Volksrepublik. BYD sei Marktführer und vergrößerte den Abstand zu Tesla. Das gehe aus einer Studie des Forschungsunternehmens Counterpoint Technology Market Research hervor.
BYD blieb laut des Berichts in den ersten drei Quartalen mit mehr als 537.000 verkauften E-Fahrzeugen weltweit Marktführer, „was einem Anstieg von 197 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht“. Dabei werden allerdings auch teilelektrifizierte Autos mitgerechnet, die etwa die Hälfte der Verkäufe ausmachten. Die drei wichtigsten Modelle – BYD Song, BYD Qin und BYD Han – trugen laut Automobil Produktion zu mehr als 56 Prozent der Verkäufe des Unternehmens in diesem Quartal bei.
Expansion nach Mexiko geplant
Doch der chinesische Hersteller schielt längst auf weitere Absatzmärkte, nicht nur in Europa. BYD hatte in diesem Jahr bereits einen großen Auftrag für E-Autos in Mexiko angekündigt, die von Uber betrieben werden. Nun erwäge das Unternehmen, im nächsten Jahr in Mexiko selbst Elektroautos zu verkaufen, hieß es Ende November auf dem Branchenportal IT Times. Der Hersteller strebe bis zum Jahr 2024 einen Absatz von 30.000 Einheiten an.
Und auch im Bussegment soll es vorangehen: BYD gab demnach Ende des Vormonats bekannt, 100 Prozent der Anteile an der Silver Bus Corporation, die von der Xi’an Gaoke Group gehalten wird, übernommen zu haben. Der Bushersteller mit Sitz in Xian City in der chinesischen Provinz Shaanxi entwickelt unter der Marke Xiwo verschiedene Busvarianten, darunter Reise-, Stadt- und Schulbusse.
BYD-Aktie nicht ganz so erfolgreich
Es kommt somit nicht wirklich überraschend, dass die Aktie von BYD nach ihrer Schwächephase zuletzt wieder zurückkam. Mittel- und langfristig allerdings sieht es nicht wirklich gut aus. Das Minus aus dem zurückliegenden Monat beläuft sich bei den Papieren aktuell noch immer auf knapp fünf Prozent, in den vergangenen sechs Monaten hat BYD mehr als 30 Prozent an Börsenwert abgegeben:
Analysten mit hohen Kurszielen
Die Analysten allerdings rechnen mehrheitlich mit einem nachhaltigen Comeback. Laut marketscreener.com liegt das mittlere Kursziel aus derzeit 27 Analysen bei umgerechnet 42,49 Euro, gut 80 Prozent über dem aktuellen Kursstand. Selbst der Vorsichtigste unter den Experten erwartet einen weiteren Kurszuwachs, der Mutigste gar mit einer Verdreifachung des Werts.
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