BYD-Aktie: Mit Milliarden in die Zukunft!

Die Aktie von BYD tat sich zuletzt schwer. Daran änderte auch eine geplante Investition in die Zukunft nichts. Die Analysten aber sind zuversichtlich.

Auf einen Blick:
  • BYD will offenbar 1,2 Milliarden US-Dollar in eine neue Batteriefabrik investieren
  • Im Dezember waren ähnliche Pläne vom chinesischen Mischkonzern bekanntgeworden
  • Die Analysten sind erfreut und hoben zuletzt die Kursziele wieder an
  • Die BYD-Aktie aber schwächelt, wohl auch wegen Warren Buffet

Liebe Leserin, lieber Leser,

der Aufwärtsmarsch der Aktie von BYD ist zuletzt ein wenig ist Stocken geraten. Auf bis zu 33,87 US-Dollar waren die Papiere des chinesischen Batterie- und Fahrzeugherstellers Anfang Februar am Handelsplatz New York gestiegen, ein zwischenzeitliches Plus von 37 Prozent seit Jahresbeginn. Dieses hat sich mittlerweile auf 25 Prozent reduziert, aktuell notiert  die BYD-Aktie noch bei knapp über 30 Dollar. Ein jetzt bekanntgewordenes Milliardenprojekt, das dem Konzern die Zukunft sichern soll, hat an der Börse jedenfalls keinen nachhaltigen Eindruck hinterlassen.

BYD investiert in weitere Batteriefabrik

Denn laut übereinstimmender, internationaler Medienberichte plant BYD eine neue Batteriefabrik für den Automobilsektor mit einer Gesamtproduktionskapazität von 40 Gigawattstunden (GWh) jährlich. Der mittlerweile weltgrößte Hersteller von elektrifizierten Fahrzeugen wolle laut eines Umweltgutachtens 1,2 Milliarden US-Dollar in den Bau der neuen Fabrik investieren, meldet die Agentur Reuters. Die South China Morning Post berichtete demnach zuerst über das geplante Vorhaben von BYD in Zhengzhou.

FinDreams Technology, die Batterieeinheit des chinesischen Konzerns, strebt demnach den Bau einer Anlage mit einer Kapazität von 40 GWh seiner Blade-Batterie in der Provinz Henan an, wie aus den Unterlagen hervorgehe, die am Freitag auf der Website der Regierung von Zhengzhou veröffentlicht wurden. Ein Unternehmenssprecher wollte sich auf Anfrage von Reuters zu der Angelegenheit zunächst nicht äußern.

  • Über den Zeitplan für die Errichtung des Werk in Zhengzhou wurde zunächst nichts bekannt
  • Im Dezember 2022 hatte BYD bereits die Arbeiten an einem weiteren Werk für Batteriesysteme aufgenommen
  • Mit einer Gesamtkapazität von 30 GWh soll allein dieses den Bedarf von 600.000 Elektroafahrzeugen jährlich decken

Blade-Batterie sogar in Teslas Model Y

Die Blade-Batterie von BYD hat gegenüber der herkömmlichen Lithium-Eisen-Phosphat-Batterie (LFP) einige Vorteile. Laut Chairman Wang Chuanfu sei sie sicherer als andere Alternativen auf dem Markt. Der Akku von BYD enthält weder Kobalt noch Nickel oder Mangan, was sie zudem günstiger, kleiner und umweltfreundlicher machen soll. „Selbst US-Konkurrent Tesla verwendet sie in seinen Model-Y-Fahrzeugen, die in der Berliner Gigafactory hergestellt werden“, heißt es dazu auf dem Finanzportal Sharedeals.

Es war zudem nicht die einzige gute Nachricht aus dem operativen Geschäft: BYD vermeldete unlängst zudem, im Januar einen 8Y Terminal Tractor an New Yorks führenden Bier- und Getränkegroßhändler, Manhattan Beer Distributors, geliefert zu haben. Es ist laut des Branchendienstes IT Times „die erste Elektro-Zugmaschine im Fuhrpark des Unternehmens, der aus mehr als 355 Lastwagen besteht, die die Produkte des Unternehmens nach New York City, Long Island und ins Hudson Valley liefern“.

HSBC erhöhte Kursziel auf 57,60 Dollar

Bei den Analysten blieb all das nicht ungehört. HSBC Global Research bestätigte am Montag in einem aktuellen Research-Update demnach die Einstufung für die BYD Company Ltd. mit einem „Buy“-Rating und erhöhte zugleich das Kursziel für die Aktie von 426 auf 452 Hongkong-Dollar (umgerechnet rund 57,60 US-Dollar). Die internationale Investmentbank sieht somit ein aktuelles Kurspotenzial bei BYD von fast 90 Prozent.

Erst im Januar 2024 hatte HSBC den fairen Wert für die Aktie noch gesenkt, nun aber offenbar umgedacht. Die Analysten erhöhten ihre Schätzungen für den Nettogewinn des Unternehmens in den Jahren 2022 bis 2024 laut IT Times um 21 bis 36 Prozent, während die Umsatzprognose für diesen Zeitraum demnach um drei bis zwölf Prozent und das GPM um 0,7 bis einen Prozentpunkt angehoben wurden.

Analysten sind bei BYD wieder zuversichtlich

Damit steht HSBC Global Research nicht allein. Nach vorläufigen Zahlen hatte etwa die Credit Suisse das Kursziel für die BYD-Aktie vor rund zwei Wochen ebenfalls angehoben, von 410 auf 420 HKD, gut 53,50 US-Dollar also. Auch die Bank of America bestätigte ihre Kaufempfehlung und das Kursziel von immerhin 400 HKD. Mit umgerechnet 50,97 US-Dollar sieht die BofA ein Kurspotenzial von rund zwei Drittel.

Laut marcetscreener.com beobachten derzeit 27 Experten BYD. Im Durchschnitt rufen diese als Kursziel derzeit umgerechnet 43,67 US-Dollar aus. Merh noch:

  • 24 Analysten empfehlen, BYD zu kaufen oder aufzustocken
  • Drei geben eine Halte-Empfehlung für die chinesische Aktie
  • Kein einziger der Experten rät derzeit, die Papiere zu verkaufen

Warren Buffet verkaufte weiteres Aktienpaket

Warum die BYD-Aktie dennoch seit Monatsanfang an Schwung an den Börsen verloren hat, dürfte mit Starinvestor Warren Buffetts zu tun haben. Dessen Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway hatte sich am 27. Januar 2024 von weiteren 1,55 Millionen H-Aktien der BYD-Company getrennt, wie Anfang Februar bekannt wurde. Es war beileibe nicht das erste Mal: Berkshire hatte seit dem 24. August 2022 in mehreren Tranchen millionenschwere Aktienpakete abgestoßen.

20,04 Prozent aller Anteile am chinesischen Unternehmen waren davor im Besitz von Buffett und seinem Partner Charles Munger, mittlerweile ist dieser Wert auf unter 13 Prozent aller Aktien gefallen. Berkshire Hathaway bleibt somit jedoch noch immer der mit Abstand größte Anteilseigner.

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