Liebe Leserinnen und Leser,
für die Aktie von BYD stehen interessante Tage und Wochen an. Die Chinesen haben in den vergangenen fünf Handelstagen mehr als 11 % Gewinn verbucht. Die Situation wird besser – auch wenn es am Dienstag in den ersten Handelsstunden nur minimal bergauf ging, die Aktie gewann gut 0,1 %.
Die Zahlen, die aus China kommen, sind letztlich vielversprechend. Analysten haben noch immer ein gewaltiges Kursziel vor Augen. Wenn sich die Prognose erfüllen würde, könnte BYD eine Marktkapitalisierung von mehr als 100 Milliarden Euro erreichen. Auf der anderen Seite bleiben derzeit die Zweifel des Marktes. Insofern ist die große Frage: Wird BYD zum Milliarden-Geschäft, auch für Investoren – oder haben die Märkte mit ihrer relativen Skepsis nun Recht?
BYD: Besser wird es nicht
Eine erste Näherung sind die wirtschaftlichen Verhältnisse in China. Erst zum Auftakt der neuen Woche meldeten die Chinesen, dass die Einzelhandelsverkäufe von PKW im Januar um 57 % gestiegen seien. Das ist eine vielleicht zunächst unbedeutende Nachricht, die aber kombiniert wird.
So ist der Absatz von Fahrzeugen, die über alternative Antriebsaggregate verfügen (Hybride und E-Fahrzeuge) in China im Januar gegenüber dem Vorjahresmonat um 102 % gestiegen. Diese Kennzahl ist beachtlich, auch wenn die Zahl der Verkäufe gegenüber dem Vormonat gesunken ist.
Das bedeutet in der ersten Sichtung: Der Fahrzeugmarkt – einer der wichtigsten weltweit, wenn nicht der bedeutendste – wächst und wächst weiterhin. Die Schwäche der chinesischen Wirtschaft führt indes dazu, dass es nicht (mehr) monatsweise, sondern nur noch in größeren Schritten aufwärts geht. Generell bleiben also Fragezeichen – allerdings ist die Stimmung ggb. der chinesischen Schwäche wohl deutlich trüber, als die Realität es widerspiegelt. Punkt für BYD, denn BYD ist auf dem E-Fahrzeugmarkt der klare Dominator.
Die zweite Frage, die sich hinsichtlich der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stellt: BYD hat kürzlich Zahlen zum Geschäftsjahr 2023 geliefert. Die haben minimal enttäuscht. Denn der Nettogewinn habe bei 29 bis 31 Milliarden Yuan gelegen, so die Auskunft. Analysten haben mit einem Nettogewinn von 31,5 Mrd. Yuan gerechnet. Der Unterschied ist marginal. Die Entwicklung an den Märkten als Reaktion darauf war zunächst heftig, ist dann allerdings mit den Gewinnen der vergangenen Tagen wieder zurückgenommen worden. Hier wird der Markt zumindest die Situation am Ende nicht mehr schwächer einschätzen als sie tatsächlich ist. BYD macht Gewinne und wird diese wohl steigern.
Effektiv erwartet der Markt aktuell noch eine Ergebnissteigerung von 3,86 Mrd. Euro, die für 2023 noch in den Büchern stehen (als Erwartung) auf für das neue Jahr 4,86 Mrd. Euro. Das wäre ein weiterer Schritt dafür, die Aktie als günstig einzuschätzen.
Denn: BYD hat mit den erwarteten Ergebnissen für 2023 ein KGV von gut 16. Das ist im historischen Vergleich bereits günstig oder zumindest nicht hoch. Das KGV im laufenden Jahr wird auf ca. 12,5 bis 12,8 geschätzt – auf Basis der aktuellen Gewinnerwartungen wie auch für die derzeitige Bewertung am Markt mit dem Marktwert von gut 65 Mrd. Euro.
Ein KGV von 12,5 wäre zumindest aus der Sicht von Value-Investoren im Fall von BYD sehr interessant.
Wie weit die Schätzungen tragen, wird sich u.a. am 27. März zeigen. Dann präsentiert BYD die Ergebnisse zum 4. Quartal 2023. Das gibt Aufschluss über die endgültige Zusammensetzung des Geschäftsergebnisses 2023.
Der Markt hat aber in den vergangenen Wochen spürbar den Daumen gesenkt. Die Aktie ist aus einer ohnehin angeschlagenen Situation mit Kursen um ca. 30 Euro zunächst auf 25 Euro nach unten geschickt worden. Dann setzte der Titel zur Talfahrt an – nun kämpft BYD gegen den Rutsch unter die Marke von 20 Euro. Dass die Aktie zuletzt wieder etwas kletterte, sehen zumindest die Chartanalysten als gelungenen Versuch, diesen kleinen Crash-Ausbruch zu verhindern.
Das ist sowohl statistisch wie auch charttechnisch betrachtet noch kein Befreiungsschlag, aber ein erster Hinweis darauf, dass BYD sich noch aus eigener Kraft aus dem Sumpf befreien kann.
BYD Aktie Chart
Die Kursperformance der BYD-Aktie
Dabei bleibt BYD bislang den Nachweis schuldig, an den Aktienbörsen den Wiedereintritt in den Aufwärtstrend zu schaffen. Charttechniker würden mindestens einen Kurs von 25 Euro verlangen, eher sogar in Richtung von 30 Euro schielen – dort gelte es dann, die hartnäckigen und bis dato nachhaltigen Hürden der vergangenen Monate zu überwinden.
Derzeit ist das Rennen aus dieser Sicht also noch offen. Zahlreiche neue Nachrichten wie etwa über ein Joint Venture für eine Batteriefabrik in Ungarn haben zumindest dem Aktienmarkt noch nicht in die Spur verholfen. Die Notierungen bleiben auf dem Weg nach oben noch einiges schuldig, so die Trend-Analysten.
Wirtschaftlich betrachtet hat die Aktie also wie oben beschrieben durchaus deutliche Puffer, der Trend an den Märkten spricht noch für eine gewisse Skepsis in der Realität.
Doch auch aktuell gibt es noch Analysten, die BYD weit unterbewertet sehen. Das Kurspotenzial, das als Konsensus auf Marketscreener ausgespielt wird, liege bei einem möglichen Plus von gut 71 %. Dies wiederum würde einen Euro-Kurs von gut 35 Euro oder etwas mehr bedeuten. Die Aktie wird mit diesen Einschätzungen dafür belohnt, dass BYD effektiv wirtschaftlich zu den absoluten Wachstumsunternehmen zählt, die zudem einen letztlich attraktiven Markt bedient.
Insofern sind die Kursprognosen zwar in den vergangenen Wochen gesunken, bewegen sich aber immer noch sehr deutlich über dem, was der Markt aktuell sieht.
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