Liebe Leserinnen und Leser,
BYD gewann jüngst in Hongkong gleich 5,8 % und konnte heute vormittag in München (z. B.) gut 3,4 % bis 3,5 % zulegen. Die Aktie ist in blendender Verfassung – die Notierungen haben damit den Kurs in Richtung von 30 Euro fortgesetzt. Warum? Die Zollpolitik der EU könnte für chinesische Anbieter eigentlich zum Problem werden.
BYD profitiert indes von der neuen Situation – und so entwickeln sich jetzt herausragende Chancen.
BYD: Zölle steigen!
Tatsächlich hat die EU entschieden, sich gegen die behauptete Flut an chinesischen Fahrzeugen zu wehren. Sie möchte die Strafzölle erhöhen. Am 4. Juli wird die Uhr neu gestellt:
So wird die EU – bzw. die EU-Kommission unter Noch-Leitung von Ursula von der Leyen – zum Steigbügelhalter. BYD erhält einen Strafzoll von 17,4 % – und ist damit besser aufgestellt denn zuvor. Die Fahrzeughersteller aus China erhalten unterschiedliche Zollsätze. Das bedeutet auch, dass andere Hersteller relativ mehr zahlen müssen und damit teurer sein werden. Nio etwa als bekanntes Unternehmen muss 21 % bezahlen, SAIC Motor wird mit dem Zusatzzoll von 38,1 % belegt.
Die Aktivität der EU-Kommission könnte also BYD antreiben. Relativ zu anderen Herstellern werden die Fahrzeuge noch stärker – und BYD wird damit den wichtigen Markt in der EU noch bespielen können.
Denn: Europa wird für die chinesischen Hersteller insgesamt noch bedeutender als die USA, die sich mit eigenen Zöllen abschotten. Zudem sollen die Margen auf die Umsätze höher sein als in China selbst.
Das heißt: BYD kann im Vergleich zur Konkurrenz günstiger anbieten und wird zudem damit den wichtigsten Markt im Griff behalten.
So scheinen auch die Börsen die neue Entwicklung zu deuten. Nur so lassen sich die Kursgewinne trotz der Entwicklung erklären. Die Kursgewinne haben den Aufwärtstrend, der bis dato nur recht schmal war, massiv verstärkt, wie sich im Chartbild zeigt.
BYD Aktie Chart
Die Kursperformance der BYD-Aktie
Das bedeutet, dass das Unternehmen an den Börsen in Richtung von 30 Euro klettert. Viele Hürden sind nicht mehr sichtbar. Bis dahin fehlen noch knapp 10 %. Ein solcher Gewinn würde die Stimmung trendtechnisch deutlich heben.
Denn: Analysten erwarten noch einmal einen höheren Kurssprung: Die aktuellen Kursziele liegen gut 30 % höher, so das Kursmittel, als die gegenwärtigen Kurse. Das wären noch einmal ca. 9 Euro mehr, also Kurse von 35 bis 36 Euro. Die Aktie würde dann auch noch einmal einen spektakulären Sprung in der Marktkapitalisierung schaffen.
BYD: Das sind mehr als 100 Milliarden!
Aktuell ist die Aktie selbst am Markt ca. 85 Mrd. Euro wert. Analysten haben schon jetzt die Marke von 100 Milliarden Euro im Blick – oder hilfsweise in Höhe von 100 Mrd. Dollar. Auf 100 Mrd. Dollar fehlen nur noch ca. knapp 10 %. Solche Marken sind in der Wahrnehmung von Analysten der Chart- und Markttechnik oftmals wichtig, da Algorithmen hier aktiv werden könnten.
Der Trend würde ggf. den Trend noch einmal aus sich selbst heraus befeuern. Das alles wäre kein Zufall.
Denn die Zölle erlauben oder erfordern auch den Blick auf die wirtschaftlichen Verhältnisse. Der Titel hat demnach aktuell noch einen Umsatzerwartung von gut 97,5 Mrd. Euro. Es liegt nahe, dass spätestens 2025 bei den gegenwärtigen Wettbewerbsverhältnissen der Sprung auf mehr als 100 Mrd. Euro ansteht. In Dollar ausgedrückt wird die 100 Mrd.-Marke schon in diesem Jahr fallen.
Auch das ist spektakulär. Auf Basis dieses Umsatzes und der Bewertung am Markt errechnet sich ein Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) von ca. 0,75. Das ist günstig – und wird auch Value-Investoren auffallen. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt dementsprechend bei Nettogewinnen (geschätzt) von 4,5 Mrd. Euro im laufenden Jahr ebenfalls in einem Bereich, der für dieses Unternehmen günstig ist: 17,4 werden ausgewiesen.
Zusammengefasst: Die Zollpolitik der EU scheint BYD in die Karten zu spielen. Der Trend springt gegenwärtig an und die wirtschaftlichen Verhältnisse sind stark. BYD könnte zu einer der Aktien der Woche werden, wie auch Analysten mit ihren Kurszielen unterstrichen haben. Die Sorgen von Beobachtern vor den Zollplänen waren jedenfalls offenbar unbegründet.
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