Liebe Leserin, lieber Leser,
nach Tagen mit Verlusten, die die Aktie von BYD am Freitag in New York bis auf 28,25 US-Dollar schickten, hat sich die Stimmung wieder deutlich aufgehellt. Am Montag durchbrachen die Papiere des chinesischen Batterie- und Fahrzeugproduzenten sogar kurzzeitig wieder die Marke von 30 Dollar. Wenngleich die BYD-Aktie dieses Niveau nicht ganz halten konnte, hat die zurückgekehrte Zuversicht der Anleger offenbar Gründe. Denn bei den Neuigkeiten rund um den Tesla-Konkurrenten geht es derzeit Schlag auf Schlag.
BYD greift in Südkorea und Brasilien an
Denn erst vor dem Wochenende wurden die weiteren Schritte des Konzerns bei der Expansion außerhalb des Heimatmarktes bekannt. Noch etwa ist BYD nicht in Südkorea mit Pkw am Markt präsent, das soll sich aber ändern. Das Unternehmen absolviere bereits Evaluierungstests, die vom südkoreanischen Umwelt- und Industrieministerium genehmigt wurden, „um Elektrofahrzeuge im Land verkaufen zu können“, meldeten die IT Times. Neben der Elektro-Limousine Seal soll auch der Dolphin für den südkoreanischen Markt vorbereitet werden.
Doch auch in Südamerika tut sich offenbar etwas. Die BYD Company plant demnach, die Zahl der Händler in Brasilien bis Ende 2024 massiv zu erhöhen. Derzeit umfasst das Vertriebsnetz von BYD laut des Branchenmagazin dort 39 Händlergruppen, bestehend aus 100 Stores und 135 ausgewiesene Verkaufsstellen. Mit Blick auf die Zukunft plane BYD, die Zahl der Händler in Brasilien auf 250 zu erhöhen. Und zwar noch im Laufe dieses Jahres. „Wir glauben an das große Potenzial des brasilianischen Marktes und werden weiterhin in den Ausbau unseres Händlernetzes investieren“, wird Tyler Li, Präsident von BYD in Brasilien, im Bericht zitiert.
Zweites BYD-Werk in Europa geplant
Doch BYD glaubt offenbar auch an den Standort Europa, wo sich der chinesische Hersteller aufgrund seiner bisherigen Hochpreispolitik extrem schwer tut. Dennoch, und das war die nächste Schlagzeile mit Gewicht, plant BYD offenbar ein zweites Werk in Europa bevor das erste überhaupt in Betrieb ist. Das jedenfalls berichtet die Nachrichtenagentur AFP laut ecomento.de und bezieht sich demnach auf Aussagen von Stella Li, Vizepräsidentin für Europa und Amerika bei BYD.
- Die erste europäische BYD-Fabrik entsteht derzeit in Ungarn
- Diese soll spätestens Ende 2025 die Produktion aufnehmen
Der Hintergrund der Aktivitäten ist klar: Um die europäischen Hersteller vor staatlich subventionierten Fahrzeugen aus China zu schützen, plant die EU Strafzölle. Das wird jedoch nicht für in Europa gefertigte Autos gelten, „was eine eigene Fertigung hierzulande für China-Marken attraktiv macht“, wie es in dem Bericht heißt.
BYD-Modelle in Europa kaum präsent
Zölle auf chinesische Autos würden den europäischen Verbrauchern schaden, da sie deren Zugang zu erschwinglicher Technologie einschränkten, merkte Stella Li an. Allerdings: „Wir werden weiterhin in Europa investieren und hier Erfolg haben.“ Das soll unter anderem durch die Einführung von Plug-in-Hybrid-Modellen gelingen. Bislang jedenfalls war BYD in Europa wenig erfolgreich, 2023 verkaufte der Hersteller in Europa lediglich 15.644 E-Autos. Vor allem auf dem wichtigen deutschen Markt ist die Bilanz desaströs.
Trotz eines starken Dezembers, als BYD laut Kraftfahrtbundesamt 701 Zulassungen verbuchen konnte, hatte der Hersteller im Gesamtjahr 2023 lediglich 4139 Autos in Deutschland abgesetzt. Im neuen Jahr allerdings brachen die Verkaufszahlen auf ohnehin niedrigem Niveau endgültig ein: In den ersten fünf Monaten fanden lediglich 777 Elektroautos mit BYD-Emblem einen Käufer. Und das, trotz diverser Werbekampagnen, die der chinesische Newcomer insbesondere rund um Sportsendungen platzierte.
Bringt die Fußball-EM den Umschwung?
Der große Coup soll allerdings jetzt gelingen, wenn die Chinesen ausgerechnet bei der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland offizieller Autopartner sein werden. Ab dem kommenden Freitag wird BYD für einen Monat lang die neuesten Elektrofahrzeuge einem breiten Publikum vorstellen. Die Partnerschaft passe „perfekt zu den Bemühungen der UEFA, die UEFA EURO 2024™ grüner und umweltfreundlicher auszurichten“, ließ man wissen. Ob sich die europäischen Kunden dadurch endlich locken werden, bleibt allerdings abzuwarten, so lange sich BYD preislich von Herstellern wie VW, Peugeot oder Seat nicht abhebt.
Auch an der Börse blieb der Erfolg, trotz Rekordauslieferungen im Heimatland, BYD zuletzt versagt. Zwar konnten sich die Papiere seit ihrem Tiefststand im Februar bei 21,80 US-Dollar um rund 30 Prozent verbessern. Aufs Jahr gesehen allerdings steht weiterhin ein deutliches Minus von annähernd 15 Prozent. Zur Einordnung: Seit ihren Höchstständen im Sommer 2022 jenseits der 40-Dollar-Marke beläuft sich der Abschlag bei der BYD-Aktie auf mehr als ein Drittel – trotz deutlich erhöhter Dividende, wie seit einigen Tagen klar ist.
BYD-Aktie: Kursziele gekürzt, Kaufempfehlung bestätigt
Auch die Analysten waren zuletzt vorsichtiger geworden. Umgerechnet rund 45,50 US-Dollar lautete das durchschnittliche Kursziel für die Anteilscheine von BYD noch Ende vergangenen Jahres, dieses ist seitdem auf 36,80 Dollar gesunken. Damit allerdings rechnen die Beobachter im Schnitt noch immer mit einem Kurszuwachs von rund 25 Prozent. Auch die Empfehlungen sind eindeutig:
- 28 von 30 Analysten würden BYD aktuell kaufen
- lediglich zwei Experten raten derzeit zum Halten
- kein einziger hat die Aktie auf der Verkaufsliste
BYD-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue BYD-Analyse vom 23. November liefert die Antwort:
Die neusten BYD-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für BYD-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 23. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.