BYD-Aktie: Jetzt geht es Schlag auf Schlag!

Die Aktie von BYD war schlecht in die Woche gestartet, hat sich aber gefangen. Das könnte an den zahlreichen Schlagzeilen um den chinesischen Fahrzeugbauer gelegen haben.

Auf einen Blick:
  • Die BYD-Aktie war am Donnerstag auf 29,31 Dollar gefallen, hat sich aber wieder gefangen
  • Der Schock über den Aktienverkauf durch Starinvestor Warren Buffett scheint überwunden
  • In dieser Woche machte BYD dagegen Schlagzeilen mit seinen Expansionsplänen in Asien
  • Zudem gab es einen Großauftrag aus Südafrika - über gleich 120 Elektrobusse

Liebe Leserin, lieber Leser,

nein, diese Woche hatte wahrlich nicht gut begonnen für BYD, zumindest an der Börse. Nachdem die Aktie des chinesischen Batterie- und Fahrzeugherstellers am Montag noch bis auf 31,67 US-Dollar gestiegen war, fiel sie ab Dienstag deutlich zurück. Es war offenbar die Reaktion auf das Bekanntwerden eines weiteren Verkaufs an BYD-Anteilen durch Starinvestor Warren Buffett. Zeitweilig rutschten die Papiere sogar unter die 30-Dollar-Marke, fanden bei 29,31 Dollar aber einen Boden. Im Laufe des Donnerstags ging es schon wieder ordentlich bergauf, was nicht wirklich überrascht. Bei BYD ging es zuletzt Schlag auf Schlag.

BYD M6 soll in Indonesien punkten

So habe der chinesische Elektro-Primus nun die 31. Indonesia International Auto Show genutzt, um seine neue, siebensitzige Großraumlimousine BYD M6 vorzustellen, meldet efahrer.com. Den vollelektrischen M6 gibt es demnach in drei Ausstattungsvarianten, wobei zwei davon über sieben Sitze verfügen, eine über sechs. Das Fahrzeug, das mit neuester Technik und einer Blade-Batterie ausgestattet sei, basiere auf dem Van Song Max, heißt es. Mit Reichweiten von 420 beziehungsweise 530 Kilometer bietet BYD den Stromer „zum echten Kampfpreis an. In der Grundausstattung ist er für umgerechnet 21.500 Euro zu haben“. Und das Potenzial ist groß:

  • Nach Indien, China und den USA ist Indonesien das bevölkerungsreichste Land der Welt
  • 2022 lebten laut Statista rund 275 Millionen Menschen in dem südostasiatische Land

Schon im Januar waren drei Modelle batterieelektrischer Fahrzeuge von BYD in Indonesien in den Verkauf gegangen. Doch das soll es nicht gewesen sein: BYD plant laut Medienberichten derzeit auch ein eigenes Werk in Indonesien, das schon 2026 eröffnet werden soll. Hier könnten künftig rund 150.000 Elektrofahrzeuge im Jahr vom Band laufen.

BYD in Vietnam wieder auf Expansionskurs

Doch Indonesien ist nicht das einzige Land, in dem der größte Autobauer Chinas seine Fühler ausstreckt: BYD treibe mit einem eigenen Händlernetz in Vietnam seine Expansion in Südostasien voran, meldete finanzen.net am Donnerstag. Zudem soll die Produktpalette dort schon bald verdoppelt werden. „Nach anfänglichen Schwierigkeiten in Vietnam – Anfang Mai wurde die Zusammenarbeit mit dem lokalen Händler New Energy Holdings plötzlich gestoppt – hat BYD offiziell 13 Einzelhandelsgeschäfte eröffnet“, so der Bericht.

„Vietnam ist der letzte Markt, den BYD im asiatisch-pazifischen Raum betritt, und ein wichtiger Markt in dieser Region“, wird Vo Minh Luc, Chief Operating Officer von BYD in Vietnam, zitiert. Laut der britischen Großbank HSBC könnte sich der jährliche Absatz von elektrischen Zweirädern und E-Autos in Vietnam von aktuell weniger als einer Million Stück auf über 2,5 Millionen Stück bis 2036 mehr als verdoppeln.

In Europa gleich zwei Werke geplant

Dass BYD auch in Europa angreifen will, wo der Verkauf bislang sehr schleppend verlief, ist bekannt. Neben der ersten eigenen Fabrik in Ungarn, die Ende 2025 ihre Produktion aufnehmen soll, will der Konzern auch eine Produktionsstätte in der Türkei errichten, wie seit der Vorwoche bekannt ist. Ob durch den gesteigerten Bekanntheitsgrad aufgrund der Fußball-EM, bei der BYD einer der Hauptsponsoren war, auch das Interesse gewachsen ist, bleibt allerdings abzuwarten.

  • In Europa verkaufte BYD 2023 nur 16.000 Fahrzeuge, wenig mehr als 4000 Elektroautos davon in Deutschland
  • Im ersten Halbjahr 2024 kamen laut Kraftfahrtbundesamt lediglich 1202 Zulassungen dazu, ein ziemliches Fiasko

120 BYD-Elektrobusse für Kapstadt

Weiter südlich allerdings, und das war eine weitere Schlagzeile der Woche, ist BYD ein Coup gelungen. Der südafrikanische ÖPNV-Betreiber Golden Arrow Bus Services (GABS) habe 120 Elektrobusse bei BYD für den Einsatz in der Großstadt Kapstadt bestellt, meldete jetzt electrive.net. Die Auslieferungen der E-Busse des Typs BYD B12 sollen demnach zwischen Ende 2024 und Ende 2025 erfolgen. „Ein Auftragswert wurde jedoch nicht genannt, heißt es.

„Nach vier Jahren intensiver Tests hat Golden Arrow Bus Services mit der Bestätigung der ersten Großbestellung von 120 BYD-Bussen einen wichtigen Schritt zur Elektrifizierung seiner Flotte und zur Nutzung erneuerbarer Energien getan“, teilte das Unternehmen laut des Berichts mit. 2020 ging Golden Arrow demnach eine Partnerschaft mit BYD und uYilo ein, um zwei Elektrobusse für einen Zeitraum von zwölf Monaten zu testen, offenbar mit Erfolg. Der Betreiber plant, seine 1.100 Dieselfahrzeuge umfassende Busflotte in Kapstadt sukzessive auf E-Busse umzustellen.

Buffet hält nur noch 4,94 Prozent an BYD

Und so sorgte BYD also nach der schlechten Nachricht um den weiteren Ausstieg von Berkshire Hathaway, dem Investmentarm von Warren Buffett, wieder für positive Impulse. Am Dienstag war nämlich bekanntgeworden, dass Berkshire am 16. Juni rund 1,4 Millionen BYD-Aktien verkauft habe. Der Kurs der BYD-Aktie knickte ein, liegt durch die Erholung aber aufs Vierteljahr bezogen wieder mit knapp zehn Prozent im Plus.

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Buffet, der im August 2022 noch im Besitz von mehr als 20 Prozent aller Anteile an BYD war, die er seitdem in mehreren Tranchen reduzierte, ist nun nur noch im Besitz von 4,94 Prozent aller Aktien. Und das hat Folgen: Weitere Transaktionen durch die Investmentgesellschaft müssen nun nicht mehr gemeldet werden.

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