BYD-Aktie: Das hat wohl Gründe!

Die Aktie von BYD hat zuletzt 15 Prozent an Wert eingebüßt. Dabei will der chinesische Autobauer doch endlich den Erfolg in Europa erzwingen. Wenn das mal klappt.

Auf einen Blick:
  • Die BYD-Aktie büßte binnen einer guten Woche 15 Prozent an Wert ein
  • Dabei gibt man sich beim chinesischen Autobauer für Europa kämpferisch
  • Goldman Sachs glaubt an den Erfolg – gesichert ist der aber keineswegs
  • Ein europäischer Hersteller unterbietet BYD beim Preis bereits jetzt deutlich

Liebe Leserin, lieber Leser,

ganz vorsichtig schob sich die Aktie von BYD am Mittwoch zum Handelsstart in Frankfurt um rund ein Prozent wieder über die Marke von 32 Euro. Das kann allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Papiere des chinesischen Fahrzeug- und Batterieherstellers in einer Krise stecken. Seit ihrem Zwischenhoch bei 37,85 Euro am 7. Oktober hat die BYD-Aktie noch immer 15 Prozent an Wert eingebüßt. An der Nasdaq ging es allein am Dienstag um weitere fünf Prozent abwärts auf noch 34,81 US-Dollar. Dabei sollte eine Kurszielerhöhung in der Vorwoche sowie eine Ansage von BYD-Europachefin Stella Li den Anlegern vom Wochenende doch Mut machen. Dass beides nicht wirkt, hat wohl Gründe.

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Goldman Sachs hatte BYD-Kursziel erhöht

So hatte Goldman Sachs in einem Research-Update zwar seine Einstufung für die BYD-Aktie mit einem „Buy“-Rating bestätigt und das Kursziel für die Papiere von zuvor 310 auf nun 351 Hongkong-Dollar (HK-Dollar) erhöht. Mit umgerechnet 45,17 US-Dollar sieht die US-Bank somit Aufwärtspotenzial von rund 30 Prozent. Die Begründung für den Optimismus allerdings war dann doch eher fragwürdig.

Goldman Sachs will laut Medienberichten erkannt haben, „dass die BYD Company mit steigenden Exportraten sowohl auf dem inländischen als auch auf dem ausländischen Automarkt gut positioniert ist“. Mehr noch: Das Auslandsgeschäft soll laut der Analysten zum zweitgrößten Wachstumstreiber des Unternehmens werden und 2030 etwa 34 Prozent des zusätzlichen Fahrzeugabsatzes erreichen. Nun ja: Der Exportanteil von BYD ist gleichbleibend niedrig, lag im September 2024 erneut bei weniger als acht Prozent. In Europa ist der chinesische Hersteller mit seiner Hochpreisstrategie bislang sogar krachend gescheitert.

  • So hat BYD zwischen Januar und September laut Zulassungsstatistik etwa in Deutschland nur 1.790 Autos auf die Straße gebracht
  • Der chinesische Konkurrent MG hat im selben Zeitraum 16.734 Zulassungen verzeichnet  – das ist mehr als das Neunfache

 Absatzsteigerung in Deutschland angekündigt

Woher die Beobachter von Goldman Sachs ihren Optimismus nehmen? Es sind offenbar die Einschätzungen von BYD selbst. Der chinesische Elektroautohersteller gehe von einer baldigen Absatzsteigerung in Deutschland aus. Um die Kunden zu überzeugen und die Verkaufszahlen nach oben zu bringen, werde der Konzern „weniger als ein halbes Jahr“ benötigen, wurde die BYD-Europachefin, Stella Li, laut Manager Magazin in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung zitiert. Zum genauen Verkaufsziel machte sie demnach keine Angaben, dieses sei „geheim“.

Was Stella Li nach Informationen von elektroauto-news.net auf dem Pariser Autosalon immerhin einräumte: dass die bisher erzielten Ergebnisse in Deutschland „nicht zufriedenstellend“ seien. Das kann man so sagen. Man könnte jedoch auch von einem Fiasko sprechen. Nachdem im Juli 230 BYD-Modelle in Deutschland einen Abnehmer fanden, waren es im August noch 218 Zulassungen. Im September entschieden sich dann gerade einmal 140 Käufer für einen BYD. Immerhin: Von dieser mickrigen Zahl ausgehend eine Steigerung zu prophezeien, ist nicht allzu mutig.

BYD übernimmt Vertrieb selbst

Dass es so nicht weitergehen kann, war den Verantwortlichen aber offenbar schon länger klar geworden. Anfang September teilte BYD mit, den Vertriebspartner Hedin Electric Mobility zu übernehmen, um flexibler auf die Marktgegebenheiten reagieren zu können. BYD plant zudem, die Anzahl seiner Händler in Europa deutlich zu erhöhen, „mit einem besonderen Fokus auf den deutschen Markt“, wie es bei elektroauto-news.net heißt. Die derzeitige Zahl von 26 Händlern in Deutschland soll demnach bis Ende 2025 auf 120 Standorte anwachsen. „Diese Expansion soll dem Unternehmen helfen, eine breitere Kundenschicht zu erreichen und seine Marktpräsenz zu festigen“, so der Bericht.

Ein weiterer Aspekt für den angestrebten Erfolg ist das derzeit in Ungarn entstehende BYD-Werk, das laut der Europachefin bereits Ende 2025 seine Produktion aufnehmen soll.

  • Damit würde der Hersteller auf dem europäischen Markt die aktuell heiß diskutierten EU-Strafzölle vermeiden
  • Dass BYD dann mit tatsächlich günstigen Autos den Markt schwemmen wird, davon ist aber nicht auszugehen.

Citroën unterbietet BYD schon jetzt

Wo der genaue Einstiegspreis in Europa liegen werde, wisse das Unternehmen noch nicht, sagte Stella Li laut Manager-Magazin. „Wir arbeiten noch an unserem Plan. Der Preis könnte unter 30.000 Euro betragen, aber er wird über 25.000 Euro liegen“, so die Managerin. Ein E-Auto für weniger als 20.000 Euro werde BYD nicht anbieten. Das sei „unmöglich“, behauptet sie.

Wenn sie sich da mal nicht täuscht: Bereits jetzt hat Citroën den ë-C3 im Angebot, der hierzulande ab 23.300 Euro angeboten wird. Dieser ist laut ADAC ausgestattet mit einem Lithium-Ferrophosphat-Batteriepaket (LFP) mit 44 kWh, damit soll der Stromer laut Hersteller bis zu 320 Kilometer weit kommen. Doch das sei für den elektrischen Kleinwagen nicht die untere Preisgrenze: „2025 soll eine Basisversion des ë-C3 mit rund 200 Kilometern Reichweite folgen. Für sage und schreibe 19.900 Euro“, so der Bericht. So ganz nebenbei: In China bietet BYD einen vollelektrischen Kleinwagen, das Modell Seagull, mit 39 kWh Batterie an – für umgerechnet 9000 Euro.

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