Liebe Leserinnen und Leser,
BYD ist auf dem Weg nach oben. Die Aktie konnte sich in den ersten Stunden am Freitag einen Aufschlag von fast 5 % auf die Fahne schreiben. Zeitweise gelang es, die Marke von 28 Euro ins Visier zu nehmen. Salopp formuliert: Da haben sich viele Beobachter geirrt, die zuletzt von den großen Problemen des Unternehmens gesprochen haben.
Denn BYD hat die Zahlen für das erste Halbjahr gemeldet. Die Zahlen waren – jedenfalls auf den ersten Blick – sehr gut.
BYD: Das ist ein Gewinn!
Die Chinesen waren in die Bredouille geraten, so meinten es diverse Beobachter, weil zum einen E-Fahrzeuge generell derzeit kein Absatzmarkt sind und zum anderen die Zollpolitik in den USA und in der EU dem Konzern Gewinne und Märkte verhagelt. Tatsächlich wirken die Maßnahmen erst mit dem 2. Halbjahr, so dass die Zahlen zum ersten Halbjahr mit etwas Vorsicht zu genießen sind.
Dennoch lohnt es sich, einen kurzen Blick auf die Zahlen zu werfen.
BYD hat selbst kürzlich einen Nettogewinn-Anstieg um 24,4 % gemeldet – für das gesamte erste Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreshalbjhar. Die Zahlen sind insofern beindruckend, als das Unternehmen damit dem abterbenden E-Fahrzeug-Markt durchaus ein Schnippchen geschlagen hat. Die Absatzzahlen in der EU scheinen abzunehmen.
Dabei hatte BYD auch in den ersten Monaten des laufenden Jahres selbst immer wieder steigende Absatz- und Produktionszahlen für die E-Fahrzeuge verkündet. Dies hat bei der Bewertung des Unternehmens allerdings oftmals offenbar keine Rolle gespielt, hervorgeholt wurden die „Probleme“.
Dabei tauchten in Deutschland sogar zahlreiche Bilder auf, die ein Meer an Fahrzeugen rund um deutsche Häfen zeigten. Diese Bilder dokumentieren, wie schwach ser Absatz hierzulande und wohl auch in der EU sein soll. Die Bilder täuschen nicht ganz, allerdings sind die vermehrten Auslieferungen wohl auch auf ein anderes Problem zurückzuführen.
BYD hat der EU ein kleines Schnippchen geschlagen
Das große Problem für BYD oder andere Fahrzeughersteller mit E-Antrieb aus China wird sein, dass sowohl die USA wie auch die EU Strafzölle verhängen. Der Grund dafür, wohl eher politischer Natur: Die Chinesen würden ihre Fahrzeugproduktion unzulässig subventionieren. Der Wettbewerb also gilt als nicht „fair“.
Solche Argumente sind stets – von allen Seiten – vergleichsweise willkürlich, da letztlich alle Produktionsbedingungen zu den Rahmendaten gehören. Löhne und Einkommen, die Steuern und Sozialabgaben auf diese Faktoren, Urlaubsregelungen – um nur die Faktoren zu benennen, die beim arbeitenden Personal auftreten. „Wettbewerbsbedingungen“ sind nie zu vergleichen.
Die EU hat nun Strafzölle von 17 % auf Fahrzeuge von BYD beschlossen, die ab Oktober „endgültig“ gelten sollen. Vorher waren diese Strafzölle lediglich (ab Anfang Juli) vorläufig beschlossen worden. Als Reaktion darauf hat BYD wohl vorab in der EU mehr Fahrzeuge einliefern lassen, um die ersten Zollerhöhungen zu sparen. Ein guter Schritt, wenn es um die wirtschaftliche Bewertung geht. So entstehen indes die Bilder von Autohalden. Problematischer wird die Absatzsituation in der EU dennoch.
Langfristig hilft dieser Trick zudem auch nicht: Die Zölle sind praktisch nun da. Allerdings umgeht BYD künftig auf andere Weise die Steuern und lässt teils in der EU bzw. Europa produzieren. Dafür werden Produktionsstätten in Ungarn oder in der Türkei aufgekauft bzw. Kooperationen geschlossen. Die Fahrzeuge werden dann nicht mehr aus China kommen.
Die Auswirkungen dieses Schrittes werden wir dann in einigen Monaten, teils auch Jahren quantifizieren können: Wie viele dieser Fahrzeuge werden zu welchen Konditionen in Europa gebaut? Aber: Der Schrecken über die Zollpolitik jedenfalls ist geringer als gedacht.
BYD: Der Trend wird stabil
Nun hat die Aktie aber auch entscheidende Kursschritte realisiert. Mit den jüngsten Gewinnen ist zum einen ohnehin das Chartbild positiver geworden.
BYD Aktie Chart
Die Kursperformance der BYD-Aktie
Zum anderen konnte BYD so die 100-Tage-Linie überwinden wie auch die 200-Tage-Linie. Diese gelten als technische Trend-Signale. Daran wird sich nicht jeder Anleger halten – die Aktie ist demnach im Aufwärtstrend -, allerdings reicht es bereits, wenn nur hinreichend viele Algorithmen sich an solchen Signalen orientieren. Die Signale messen am Markt und beeinflussen ihn gleichzeitig.
Analysten gehen ohnehin von steigenden Kursen aus. Der letzte Impuls kann nun gegriffen haben.
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