Lieber Leserin, lieber Leser,
die Aktie von BYD erweist sich derzeit als erstaunlich robust. Zwar konnten die Papiere des chinesischen Batterie- und Fahrzeugproduzenten die Marke von 30 Euro, die sie Anfang Februar erstmals seit August 2022 wieder überwunden hatten, nicht ganz halten. Mit einem aktuellen Kurs von gut 29 Euro allerdings verteidigt die BYD-Aktie weiter ein Wochenplus, während etwa der aufstrebende Konkurrent NIO zehn Prozent abgab. Und das gegen alle aktuellen Widerstände. Und davon gibt es gleich mehrere.
Dass der Hersteller im Januar erstmals seit Monaten bei den Absatzzahlen schwächelte und die Spannungen zwischen China und den USA größer werden (Stichwort: Spionage-Ballon), sind dabei nur zwei Aspekte. Aus Anlegerseicht ebenso bedeutend ist wohl die Nachricht, dass BYD-Hauptaktionär Warren Buffett über seine Investmentgesellschaft ein großes Aktienpaket abgestoßen hat. Es war beileibe nicht das erste Mal.
Warren Buffet verkauft nächstes BYD-Aktienpaket
Buffetts Investment-Flaggschiff Berkshire Hathaway habe sich am 27. Januar 2024 von weiteren 1,55 Millionen H-Aktien an der BYD-Company getrennt, meldete etwa der Branchendienst IT Times vor dem Wochenende. Das Paket hatte demnach ein Volumen von knapp 352 Millionen Hongkong-Dollar (rund 44,85 Millionen US-Dollar), der Durchschnittspreis bei Verkauf betrug demzufolge 226,32 HK-Dollar je Anteilschein. „Infolgedessen sank der Anteil von Berkshire Hathaway an dem chinesischen Automobilhersteller von 13,04 auf nunmehr 12,9 Prozent“, so der Bericht.
Am 3. Januar 2024 hatte Berkshire Hathaway noch einen Anteil in Höhe von 13,97 Prozent an BYD, es waren zwischenzeitlich also unter dem Radar weitere Aktien verkauft worden. Buffets Investmentgesellschaft, seit 2008 groß in BYD investiert, hatte seit dem 24. August mehrere, millionenschwere Aktienpakete abgestoßen. 20,04 Prozent aller Anteile am Unternehmen waren davor im Besitz von Berkshire, mittlerweile ist dieser Wert auf unter 13 Prozent aller Aktien gefallen. Doch während derlei Nachrichten die Aktie im Vorjahr regelmäßig unter Druck gesetzt hatten, reagieren die Märkte nun eher moderat.
BYD mit massiven Absatzeinbußen im Januar
Das kommt vordergründig umso überraschender, da BYD den Rekordlauf bei den Absatzzahlen, der seit Februar 2022 anhielt, im Januar beendet hatte. Während der chinesische Hersteller im Dezember noch 235.197 Fahrzeuge auf die Straße gebracht hatte, war dieser Wert laut Medienberichten im letzten Monat um 35 Prozent auf 151.341 Einheiten gefallen. Was allerdings nicht ganz überraschend kam:
- Das chinesische Neujahrfest, in diesem Jahr ohne Corona-Einschränkungen gefeiert, wirkt sich traditionell negativ auf die Verkäufe aus
- Gegenüber Januar 2022 mit 93.168 verkauften Fahrzeugen verzeichnete BYD somit einen Absatzanstieg um 62 Prozent
2022 hatte BYD noch einen Verkaufsrekord nach dem anderen aufgestellt. Im Gesamtjahr lieferte der Hersteller insgesamt 1.863.494 Fahrzeuge aus, ein Wachstum um unglaubliche 209 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Unternehmen übertraf damit sogar die eigene Prognose von 1,5 Millionen Einheiten – trotz Pandemie und globalen Lieferkettenproblemen. Längst hat BYD dem US-amerikanischen Konkurrenten Tesla bei den globalen Verkaufszahlen (teil-)elektrifizierter Pkw den Rang abgelaufen. Die vorläufigen Zahlen aus 2022, die das Unternehmen vor gut einer Woche vorlegte, hat die Märkte offenbar zudem überzeugt.
Analysten heben die Kursziele an
Denn in der Tat sind die Analysten zuletzt wieder deutlich positiver geworden, was den chinesischen Fahrzeugkonzern anbetrifft. Nach den Zahlen hob etwa die Credit Suisse das Kursziel für die BYD-Aktie in der vergangenen Woche an, von 410 auf nunmehr 420 Hongkong Dollar (HKD), was rund 53,50 US-Dollar entspricht. Die Bank sieht bei den Papieren demnach ein aktuelles Kurspotenzial von mehr als 50 Prozent. Analyst Bin Wang hob seine Gewinnschätzungen für die Jahre 2022 bis 2024 um 4,6 bis 6,7 Prozent an.
Auch die Bank of America bestätigte laut Der Aktionär ihre Kaufempfehlung und das Kursziel von immerhin 400 HKD. Mit einem Gewinnwachstum von bis zu 458 Prozent läge der Konzern im Rahmen der BofA-Schätzung, hieß es. Den Konsens habe man jedoch übertroffen, so der Bericht. Analyst Lia Ju sei „überzeugt, dass das Absatzwachstum weiterhin hoch bleibt und eine breitere Anwendung der Blade-Batterien die Gewinne antreibt“. Etwas vorsichtiger ist die UBS. Die Bank hob den fairen Wert für die BYD-Aktie von 345 auf 350 HKD. Das wären 44,60 Dollar und damit ein Aufschlag um immerhin rund 37 Prozent.
Fast alle empfehlen BYD-Aktie zum Kauf
Damit trifft die schweizer Bank ziemlich genau den Konsens der 28 Experten, die laut marcetscreener.com aktuell BYD beobachten. Im Mittel rufen diese als Kursziel derzeit umgerechnet 44,36 US-Dollar aus.
- 25 Analysten empfehlen, BYD zu kaufen oder aufzustocken
- Drei geben derzeit eine Halte-Empfehlung für den Titel
- Kein einziger unter den Experten rät, die Papiere zu verkaufen
Warren Buffet hingegen scheint da anderer Ansicht zu sein. Kein Wunder, hat der Investor doch bereits jetzt eine enorme Rendite eingefahren. Die Aktie notierte bei 1,02 US-Dollar, als er 2008 mit 230 Millionen Dollar bei BYD eingestiegen war. Aktuell notiert sie bei 31,28 US-Dollar. Seitdem haben sich die Papiere im Wert also mehr als verdreißigfacht.
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