Liebe Leserin, lieber Leser,
nein, eine Erfolgsgeschichte war die von BYD zuletzt wahrlich nicht, zumindest nicht an der Börse. Nach einem kurzen Aufwärtstrend zum Start ins neue Jahr befindet sich die Aktie des chinesischen Batterie- und Fahrzeughersteller schon wieder im Abschwung. Mit aktuell 26,70 US-Dollar in New York beläuft sich das Minus seit Ende Dezember bereits auf fast sechs Prozent. Dabei sind sich Kommentatoren und Analysten weitgehend einig, dass der Konzern auch 2024 auf der Überholspur verbleiben wird, nur das zuletzt ungeheure Tempo werden die Chinesen wohl etwas drosseln.
BYD mit drei Millionen Auslieferungen
Denn tatsächlich hatte es BYD am Ende noch geschafft, das ausgegeben Absatzziel für 2024 zu erfüllen: Mindestens drei Millionen Fahrzeuge, so viele wie kein anderer chinesischer Hersteller jemals, sollten innerhalb eines Jahres weltweit auf die Straßen gebracht werden. Nach eigenen Angaben waren es am Ende genau 3.023.679 Einheiten, und damit knapp 62 Prozent mehr als im Jahr davor. Etwa 52 Prozent oder 1.574.804 Einheiten waren reine Elektromodelle (BEV). Damit lag BYD im Gesamtjahr noch hinter dem US-Konkurrenten Tesla, doch das wird sich 2024 wohl ändern:
- Tesla, bisheriger Platzhirsch auf dem Weltmarkt für Elektro-Pkw, kam im vierten Quartal 2024 auf rund 485.000 Fahrzeugauslieferungen
- BYD hingegen setzte zwischen Oktober und Dezember insgesamt rund 526.000 Pkw mit reinem Elektroantrieb ab – und damit deutlich mehr
VW und Tesla hinter sich gelassen
Nachdem BYD vor einigen Monate bereits VW vom Thron als erfolgreichster Autoverkäufer in China gestoßen hatte, ist der nächste Wachwechsel quasi bereits vollzogen. Denn praktisch niemand geht davon aus, dass BYD wieder hinter E-Auto-Pionier Tesla zurückfallen könnte. Im Gegenteil. „Analysten gehen davon aus, dass BYD bereits im nächsten Jahr seine dritte Generation von Elektroautos auf den Markt bringen wird“, meldet aktuell das Manager Magazin. Diese soll noch mehr Technologie bieten, wie etwa automatisiertes Fahren. Und so werde BYD „auch künftig eine führende Rolle spielen“.
Daran ändert sich auch nichts durch die relative Abschwächung der Nachfrage, vor allem auf dem chinesischen Automarkt. BYD hatte sein Ziel von drei Millionen Verkäufen wohl nur durch massive Rabatte zum Jahresende erreicht. Die Auslieferungen von BYD jedoch zeigten, dass die Preissenkungen für das chinesische Unternehmen funktionieren, wird Susannah Streeter, Leiterin des Bereichs Geld und Märkte bei Hargreaves Lansdown, auf tageschau.de zitiert. Der Kampf werde die Gewinnspannen von BYD und Tesla gleichermaßen beeinträchtigen, „aber BYD ist eindeutig der Meinung, dass es sich lohnt, diesen Preis zu zahlen, um den Marktanteil und die Anerkennung zu erhöhen“, so Streeter.
BYD gibt Rabatte, Aktie schwächelt
Angesichts massiver Gewinne kann sich BYD Rabatte ohnehin viel eher leisten, als aufstrebende – und weiter hoch defizitäre – chinesische Wettbewerber wie NIO oder XPeng. Was dem Mischkonzern zudem hilft, ist eine deutlich größere Produktpalette sowie seine hohe Fertigungstiefe. Der Schweizer Großbank UBS zufolge liegt diese etwa beim BYD-Modell Seal bei rund 77 Prozent. Mancher Konkurrent kommt laut Manager Magazin lediglich auf Werte, die halb so hoch sind. Vor allem die Fertigung der Antriebsbatterie, bei Elektroautos mitunter die teuerste Komponente, verschafft BYD einen Kostenvorteil.
Somit spricht eigentlich alles für einen anhaltenden Erfolg. Dennoch hat Tesla seinen chinesischen Herausforderer 2024 an der Börse klar abgehängt: Die Papiere von Elon Musks Unternehmen verdoppelten sich im Jahresverlauf im Wert, die BYD-Aktie hingegen konnte ihr Kursniveau gerade so halten. Seit Ende Juli 2024, als kurzzeitig mehr als 36 US-Dollar auf dem Kurszettel standen, haben die Papiere von BYD sogar rund ein Viertel ihres Werts eingebüßt.
Weiter hohe Kursziele für BYD-Aktie
Doch genau aus dieser enttäuschenden Performance im vergangenen Jahr erwachsen laut Analysten Chancen: So erwartet etwa die Großbank HSBC für das laufende Jahr laut der Aktionär bei BYD nur noch ein Umsatz- und Gewinnwachstum von 28 beziehungsweise 30 Prozent. Daher habe sie das Kursziel für die Aktie jüngst zwar von zuvor 391 auf 356 Hongkong-Dollar (HKD) reduziert. Mit umgerechnet rund 45,60 US-Dollar sieht die HSBC allerdings weiterhin enormes Aufwärtspotenzial – und bestätigte daher ihre Kaufempfehlung.
Ähnlich positiv gestimmt ist die Mehrheit der Analysten. Das durchschnittliche Kursziel der laut marketscreener.com derzeit 28 Beobachter beläuft sich umgerechnet auf immerhin knapp 44 US-Dollar. Entsprechend lauten die Empfehlungen:
- 26 Analysten empfehlen die BYD-Aktie zum Kauf
- nur ein Experte rät zum Halten der Papiere
- ebenfalls ein Experte würde derzeit verkaufen
Analyst sieht bei BYD „überlegene Kostenstruktur“
Auch der australische Broker Macquarie gibt sich laut Der Aktionär weiterhin optimistisch. Dank starker Technologien, Skalenvorteilen und einer überlegenen Kostenstruktur werde der Autobauer „einer der großen Gewinner der Elektrifizierung“ sein. Die Profitabilität werde in den kommenden Jahren weiter wachsen. Mit einem Kursziel von knapp 40 US-Dollar ist Macquarie bei der BYD-Aktie allerdings etwas vorsichtiger.
BYD-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue BYD-Analyse vom 16. November liefert die Antwort:
Die neusten BYD-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für BYD-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 16. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.