Liebe Leserinnen und Leser,
Ernüchterung am Donnerstag für BYD: Die Aktie gab schon wieder um -1,4 % nach. In den vergangenen Tagen changierte der Titel stets hin und her. Es sieht nicht so aus, als sollte es direkt gelingen, die Marke von 25 Euro weiter nach oben zu verlassen. Grundsätzlich jedoch hat das Unternehmen nach Auffassung von Analysten weiterhin enorme Chancen. Es geht um 100 Milliarden Euro. Stimmt das?
BYD: Aktuell zu schwach
Vor kurzem hat BYD wissen lassen, dass die Produktions- und Verkaufszahlen im Februar schwächer waren als ein Jahr zuvor. Das war ein erster Rückschlag in den monatlichen Zahlen, der jedoch nicht überraschend kam. Denn in einer Serie von Steigerungen klettert auch die Vergleichsbasis irgendwann – womit weitere Steigerungen immer unwahrscheinlicher werden.
Der Markt hat sich an solchen Meldungen auch gar nicht lange aufgehalten. Die Aktie ist unter dem Strich in den vergangenen Tagen eher deutlich stärker geworden, wie auch ein Blick auf das Chartbild recht klar dokumentiert. Der Titel ist im kurzfristigen Aufwärtstrend angekommen und hat dabei die vermeintliche Untergrenze von 20 Euro um mehr als 20 % verlassen.
BYD Aktie Chart
Die Kursperformance der BYD-Aktie
Jetzt geht der Blick tatsächlich auf die reellen Zahlen. Denn am 26. März sollen lt. aller zur Verfügung stehenden Quellen die nächsten Quartalszahlen kommen. Die befassen sich noch mit dem 4. Quartal. Das bedeutet auch, dass damit das gesamte vergangene Geschäftsjahr quasi abschließend beurteilt werden kann.
Damit wird auch die bislang vorläufige Schätzung des Unternehmens über das Gesamtjahr dann auf dem Prüfstand stehen. Die Zahlen zum Jahr 2023 zeigen rechnerisch eigentlich grünes Licht. Aus dem kürzlich veröffentlichten Bericht:
Der Nettogewinn solle laut BYD zwischen 29 und 31 Milliarden Yuan liegen. Dies sind je nach aktuellem Wechselkurs gut 4 Mrd. bis 4,3 Mrd. Dollar. Das wäre eine Steigerung zwischen in etwa 74,5 % und 86,5 % gegenüber dem Jahr zuvor. Das ist beeindruckend. Das Hauptaugenmerk haben Beobachter aber vielleicht auf einen anderen Aspekt gelegt.
Das Wachstum im Jahr 2022, also dem Vorjahr, hatte sich noch auf 446 % summiert. Auch hier ist zu bedenken, dass eine höhere Basis in aller Regel einen geringeren Zusatzgewinn mit sich zieht.
BYD selbst hat sich für die Zahlen gelobt. „Trotz des harten Wettbewerbs in der Branche hat das Unternehmen eine deutliche Verbesserung der Rentabilität erzielt und eine starke Widerstandsfähigkeit bewiesen“, hieß es.
Dabei hob BYD das starke bzw. „schnelle Wachstum“ der Umsätze im Ausland hervor und daraus entstehende Größenvorteile. Sprich: Je größer die Produktionsleistung, desto niedriger fällt der Anteil der Fixkosten theoretisch aus oder auch – BYD kann Billig-Fahrzeuge produzieren, die vielleicht die Konkurrenz so für den Auslandsmarkt nicht immer bereit stellen kann.
Analysten zeigten sich bei der Präsentation dieser Zahlen allerdings enttäuscht. Denn die waren nicht von 29 bis 31 Mrd. Yuan als Nettogewinn ausgegangen, sondern hatten 31,5 Mrd. Yuan prognostiziert. Solche Unterschiede dürften jedoch als marginal gelten, sprich: Der Einfluss auf die Bewertung des Unternehmens darf nicht zu hoch sein.
Die Bewertung von BYD
Nun stellt sich die Frage, wie schnell und weit es 2024 nach vorne geht. Das Wachstum wird ausweislich der Ergebnisse von 2023 sicherlich geringer ausfallen. Zudem ist der E-Fahrzeugmarkt bspw. in Deutschland nach den jüngsten Zahlen des ADAC für den Februar nicht besonders dynamisch. Die Wende zu E-Fahrzeugen findet dann wohl auch in anderen Ländern langsamer statt, lässt sich mutmaßen.
Das ist eine Wachstumsbremse für BYD. Zudem müssen chinesische Unternehmen sicherlich damit rechnen, dass die USA sich dem Wettbewerb wie vielleicht auch zusätzlich noch die EU regulatorisch stellen werden. Es kann also über Vorschriften, Zollbeschränkungen etc. noch weitere Hürden geben.
Jenseits solcher Spekulationen jedoch sehen die reinen Schätzungen derzeit einen Umsatz on Höhe von 97 Mrd. Euro – statt der gesamten 78 Mrd. Euro für das Jahr 2023 – vor. Das Nettoergebnis würde, so die Kalkulation am Markt von den gut 4 Mrd. Dollar oder 3,8 Mrd. Euro auf gut 5 Mrd. Euro wachsen. Das hat Konsequenzen:
Das KGV für 2023 wird auf Basis der aktuellen Kurse auf 19 geschätzt. Für 2024 soll es dann auf gut 15 sinken. Die Aktie wäre im historischen Vergleich mit sich selbst und seiner Bewertung günstig. Analysten sehen seit einiger Zeit schon auf Basis der Daten von Marketscreener im Durchschnitt denn auch einen Marktwert von gut 100 Milliarden Euro statt der aktuell etwa 78 Mrd. Euro.
Am 26.3. wird sich zeigen, ob der kleine Aufwärtstrend, der aktuell schon zu sehen ist, größere Dynamik bekommt. Dann geht es um auch um neue Einschätzungen und Prognosen für das Jahr 2024. Es wird sich zeigen, ob 100 Milliarden Euro rechnerisch eine sinnvolle Größe sind.
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