Der chinesische Elektroautobauer BYD ist derzeit eines der heißesten Themen an der Börse. Doch es gibt nicht nur positive Schlagzeilen zu dem aufstrebenden Konzern. Wie die Nachrichtenagentur Reuters kürzlich berichtete, sieht sich BYD mit Ärger konfrontiert.
BYD gerät in den Fokus der indischen Steuerbehörde
Demnach im Mittelpunkt: Indien. Laut dem Medienbericht hat die dortige Steuerbehörde „Directorate of Revenue Intelligence“ (DRI) eine Untersuchung gegen die Chinesen eingeleitet. Reuters beruft sich dabei auf Insiderquellen. Danach soll BYD zu wenig Steuern auf importierte Teile seiner Autos gezahlt haben.
Insgesamt soll es sich um eine Summe von 730 Millionen Rupien handeln. Das entspricht rund 9 Millionen US-Dollar. Reuters zufolge hat BYD den Betrag zwar umgehend beglichen. Die Insider aber befürchten, dass die indischen Behörden nun erst recht aufmerksam geworden sind und weitere Untersuchungen bzw. Forderungen anstellen könnten.
Indien auf Konfrontationskurs mit China
Da passt es ins Bild, dass die Beziehungen zwischen China und Indien zuletzt Risse bekommen haben. Die indische Regierung hat ihre Regularien für ausländische Investoren verschärft und prüft aktuell eine von BYD und einem indischen Partner geplante Autofabrik. Die Chinesen wiederum gaben daraufhin kürzlich bekannt, die rund eine Milliarde US-Dollar schwere Investition möglicherweise auf Eis zu legen.
Zur Einordnung: Indien, inzwischen das bevölkerungsreichste Land der Welt, gilt als einer der wichtigsten Auto-Einzelmärkte. BYD ist in dem Land bereits seit längerem mit Elektro-PKWs und Elektro-Bussen aktiv, will von dem wachsenden Wohlstand vor Ort aber noch stärker profitieren. Der Konzern strebt in Indien eigentlich einen Marktanteil zwischen 10 und 15 Prozent an. Bis dato hat das Unternehmen rund 200 Millionen Dollar in diesen Markt investiert.
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