Liebe Leserin, lieber Leser,
die Aktie von BYD ist an der Börse in Frankfurt mit einem satten Sprung in den Mittwochshandel gestartet: Um fast sieben Prozent ging es in den ersten Handelsminuten mit den Papieren des chinesischen Batterie- und Fahrzeugherstellers nach oben. In New York allerdings hatte die BYD-Aktie zuletzt weiter abgegeben, war am Dienstag mit einem Minus von 1,7 Prozent bei 26,36 US-Dollar aus dem Handel gegangen, zwölf Prozent unter ihrem jüngsten Höchststand bei 29,62 Dollar zu Beginn der Vorwoche. Ob sich kurzfristig Optimisten oder Pessimisten durchsetzen werden, kommt wohl auf die Ergebnisse an, die demnächst veröffentlicht werden.
BYD kam zuletzt wieder in die Spur
Denn zum Wochenende werden die Absatzahlen von BYD aus dem Mai erwartet – und die Spannung ist groß. Nach einem extrem schwachen Start ins neue Jahr, als im Januar weltweit lediglich 193.655, im Februar nur noch 122.311 Einheiten abgesetzt worden waren (im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Rückgang um 37 Prozent), gelang dem Hersteller im März ein beeindruckende Comeback, als 302.459 Fahrzeuge von BYD einen Abnehmer fanden. Und während US-Wettbewerber Tesla schwächelt, hatte BYD den Aufschwung bei seinen E-Autos auch im April fortgesetzt, als 313.245 Fahrzeuge mit Elektro- oder Plug-in-Antrieb ausgeliefert worden waren.
- Im Vergleich zum Vorjahr mit 210.295 verkauften Einheiten entsprach dies einem Anstieg um fast 50 Prozent
- Die große Frage wird sein, ob sich die positive Tendenz bei den Absatzzahlen auch im Mai fortgesetzt haben wird
Preiskampf bei E-Autos drückte die Marke
Denn tatsächlich ist bei BYD, im Vergleich etwa zu den defizitären Newcomern wie NIO oder Li Auto, jede verkaufte Einheit nach wie vor mit einem Gewinn verbunden. Pro Fahrzeug lag dieser laut Der Aktionär im ersten Quartal bei rund 6.700 Yuan, was einem Rückgang um 22 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal entsprach. Dennoch habe diese wichtige Kennzahl etwas über den Erwartungen gelegen. „Das zeigte auch, dass sich BYD trotz des ruinösen Preiswettbewerbs im E-Mobility-Segment in China sehr gut geschlagen hat, was die Profitabilität angeht“, so der Bericht. „Hier kamen die Skaleneffekte sowie Wertschöpfungskette von BYD zum Tragen.“
Und so war der Umsatz im Bereich der Fahrzeuge mit alternativem Antrieb (NEV) bei BYD im ersten Quartal 2024 laut Citigroup im Jahresvergleich zwar um 5,7 Prozent auf 88,5 Mrd. Yuan (rund 12,49 Mrd. US-Dollar) gesunken. Die GPM (Gross Profit Margin) ist den Berechnungen der US-Bank zufolge gegenüber dem Vorjahr um gut sieben Prozentpunkte auf 28,1 Prozent gestiegen, wie Citi Research laut der IT Times in einem Research-Update anmerkte. Die Verbesserungen ließen auf „Synergien aus den Kostenkontrollbemühungen des Unternehmens schließen“, hieß es.
Analysten empfehlen BYD-Aktie zum Kauf
In der Folge gab die Citigroup weiter eine Kaufempfehlung für die BYD-Aktie ab. Mit einem Kursziel von 463 HK-Dollar, was knapp 60 US-Dollar entspricht, sagt Citigroup-Analyst Jeff Chung mehr als eine Kursverdopplung voraus. Und auch Jefferies-Analyst Johnson Wan ist positiv gestimmt: „Wir glauben, dass der Nettogewinn pro Fahrzeug im Q1 die Talsohle erreicht hat und erwarten, dass Q2 bis Q4 eine sequenzielle Verbesserung eintritt, da das Verkaufsvolumen und der Produktmix aus High-End-Marken und Exportverkäufen steigen sollte“, wird er in Medienberichten zitiert. Und so bekräftige Jefferies die Kaufempfehlung für BYD, auch Nomura sieht in der Aktie aktuell einen Kauf.
Laut marketscreener.com geht das den allermeisten der derzeit 30 Analysten, die den chinesischen Batterie- und Fahrzeughersteller beobachten, ganz genauso.
- 22 von ihnen empfehlen explizit den Kauf der BYD-Aktie
- sechs raten immerhin, den Bestand aufzustocken
- lediglich eine Halte-Empfehlung gibt es aktuell
- ebenfalls ein einziger Analyst rät derzeit zum Verkauf
Durchschnittliches Kursziel ist gesunken
Das durchschnittliche Kursziel für die Aktie von BYD liegt derzeit bei umgerechnet 36,67 US-Dollar, was einer Kurssteigerung von knapp 40 Prozent entspräche. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass die Experten ihre Prognose somit zuletzt heruntergefahren haben.
Dies wohl auch angesichts des Handelskonflikts zwischen China und den USA – und ebenfalls drohender Strafzölle für chinesische Autos in der EU. 45,55 US-Dollar lautete die Prognose im Schnitt noch im Dezember, seitdem sank das Kursziel also um rund 20 Prozent.
BYD hofft auf die EM in Deutschland
Was ebenfalls ein Problem darstellt: Dass die Verkaufszahlen in Europa noch immer weit unter den eigenen Vorgaben liegen, trotz teurer Werbekampagnen, die BYD insbesondere rund um Sportsendungen platziert. Der große Coup allerdings soll erst noch gelingen, wenn die Chinesen ausgerechnet bei der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland offizieller Autopartner sein werden.
Vom 14. Juni bis 14. Juli 2024 werde man bei „dieser prestigeträchtigen Veranstaltung unsere neuesten Elektrofahrzeuge einem breiten Publikum vorstellen“, ließ BYD wissen. Die Partnerschaft passe „perfekt zu den Bemühungen der UEFA, die UEFA EURO 2024™ grüner und umweltfreundlicher auszurichten“. Ob sich das ganze rechnet, bleibt allerdings offen. Laut Medienberichten hatte VW, immerhin Hauptsponsor beim DFB, für die Partnerschaft bei der Euro gar kein Angebot abgegeben.
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