BYD-Aktie: Crash – ist es nur diese Aktie?

BYD hat bis zum Mittag gut 10 % abgegeben - wie andere chinesische Aktien auch. Ist es ein China-Problem oder ein BYD-Problem?

Auf einen Blick:
  • BYD verliert -11 %
  • China-Werte werden massiv nach unten geprügelt
  • Zuversicht bleibt wahrscheinlich sogar erhalten

Liebe Leserinnen und Leser,

die Aktie von BYD hat am Dienstag einen echten Crash hingelegt. Es ging um -11 % abwärts – bis in die Mittagsstunde hinein. Die Frage, die sich Investoren nach einem gewaltigen Aufwärtslauf in den vergangenen Tagen stellen: Liegt dies an der Aktie von BYD, am Konzern selbst oder gibt es Indikatoren dafür, dass China-Werte insgesamt verlieren?

BYD und die anderen: Es ging abwärts

Die Aktie hat jedenfalls fast ansatzlos verloren. Noch am Montagabend deutete nichts auf einen derartigen Abschlag hin. Die Notierungen waren zuvor allein in den vergangenen fünf Tagen um gut 18,9 % geklettert.

Nun ist der Blick auf das Chartbild noch nicht einmal besonders ernüchternd. Denn weiterhin wäre die Aktie klar im Aufwärtstrend. Der Abschlag sieht – im Chart – aus wie eine Korrektur nach zu schnellen und heftigen Gewinnen am Markt.

BYD Aktie Chart

Kursperformance

laufendes Jahr22,44 %258,60 €
1 Woche-3,22 %258,60 €
1 Monat-9,52 %258,60 €
3 Monate13,02 %258,60 €
6 Monate26,21 %258,60 €
1 Jahr14,94 %258,60 €
3 Jahre-15,90 %258,60 €
5 Jahre589,56 %258,60 €

Die Kursperformance der BYD-Aktie

Doch fällt der Blick auch auf andere chinesische Großwerte. Die dürften, wäre es ein Problem von BYD, nicht in ähnlichem Ausmaß verliereren.

  • JinkoSolar, ein Solarenergie-Unternehmen, rutschte um mehr als 12 % nach unten.
  • Xiaomi ist um mehr als 10 % gefallen. Ohne nennenswerten unternehmensinternen Grund.
  • Nio ist plötzlich um über 12 % zusammengebrochen.

Ergo: China-Aktien fallen nach den enormen Gewinnen der vergangenen Wochen. Es sind zudem Unternehmen, die nicht nur zum Fahrzeug-Sektor gehören, also über verschiedene Branchen hinweg. Dementsprechend gibt es einen oder mehrere übergeordnete Gründe.

Die Aktien, die in den USA notiert sind!

Beschreibend könnte man nun erwähnen, dass die Aktie von chinesischen Konzernen, die auch in den USA gehandelt werden, einbrechen. Dort haben sie ein breites Publikum. Der Grund ist nun relativ offensichtlich.

Es wurde unterstellt, so Medienberichte, dass die chinesische Regierung weitere Maßnahmen zur Stützung der Konjunktur „doch“ zurückhalten werde. In den vergangenen Tagen war deutlich geworden, dass die Regierung über fiskal- und geldpolitische Maßnahmen die Wirtschaft, die Industrie speziell und ganz speziell auch einzelne Sektoren stützen würde.

Daraufhin ist der ohnehin schon losgetretene Boom zu China-Aktien noch beschleunigt worden. So war der Zinssatz für kurzfristige Kredite gesunken. Dann gab das Politbüro bekannt, es würde die „notwendigen Steuerausgaben“ zur Stützung der Wirtschaft vornehmen. Das Wachstumsziel von 5 % für die Volkswirtschaft solle eingehalten werden. Schließlich ging es auch um die Stützung des Immobilienmarktes.

Würde nun die Regierung auf halbem Wege stehen bleiben und die Maßnahmen nicht vornehmen bzw. weitere Maßnahmen außer Kraft setzen, würde dies wiederum die Industrie und vor allem einzelne Sektoren, namentlich die Immobilienmärkte treffen. Demzufolge hat der Markt auf diese Berichte reagiert.

Ohne Ansehen der einzelnen Unternehmen ist alles verkauft worden. Nicht nur die oben genannten Unternehmen fielen der Verkaufswelle zum Opfer, sondern eben die in den USA prominent gehandelten Aktien wie Alibaba oder JD.com. Insofern ist BYD kein isolierter Fall.

Es gibt hier zwei Möglichkeiten und Entwicklungspfade.

Zum einen könnten die Berichte zur Zurückhaltung der China-Regierung einfach falsch sein. Dann würden die Börsen sich mit höherer Sicherheit in diesem Sektor zumindest erholen können. Wenn die chinesische Regierung sich indes zurückzieht, ist dies offensichtlich ein echter Stimmungsdämpfer. Die Börsen haben den Werten wie BYD und Co. schon einmal die rote Karte gezeigt.

BYD ist unabhängig von diesem spekulativen Rutsch indes selbst übergeordnet noch in einem sehr starken Trend unterwegs.

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