Liebe Leserin, lieber Leser,
die Aktie von BYD hat sich von ihrem Kursknick rund ums Wochenende nicht wirklich erholt. Auf glatt 33 US-Dollar waren die Papiere des chinesischen Fahrzeug- und Batterieproduzenten an der Nasdaq zurückgefallen, aktuell sind es lediglich 33,61 Dollar. Zwischenzeitlich stand die BYD-Aktie zwar wieder bei genau 35 Dollar, konnte dieses Niveau aber nicht halten. Und doch hat sich der größte Automobilhersteller Chinas aufs Jahr gesehen wacker geschlagen. Zumindest im Vergleich zu anderen Titeln aus dem Reich der Mitte.
BYD-Aktie mit 40 Prozent im Jahresplus
Noch ist das Börsenjahr nicht ganz zu Ende, doch aktuell können sich BYD-Anleger über einen Wertzuwachs ihres Investments von rund 40 Prozent freuen. Nimmt man die 20,16 Dollar aus dem Februar als Referenz, zugleich das Jahrestief, hat sich die Aktie gar um fast zwei Drittel gesteigert. Innerhalb von fünf Jahren hat der Konzern seinen Börsenwert sogar mehr als verfünfacht.
Mit anderen Worten: Wenngleich die BYD-Aktie von ihrem Höchststand ein gutes Stück entfernt ist, im Oktober waren die Papiere kurzzeitig bei knapp 38 Dollar gehandelt worden, kommt sie damit auf einen durchschnittlichen Wertzuwachs von 100 Prozent pro Jahr. Das hat zweifellos mit dem rasanten Wachstum im Pkw-Bereich zu tun, denn auch in diesem Jahr wird es einen erneuten Rekord bei den Auslieferungszahlen geben.
- Nach eigenen Angaben verkaufte BYD im November 504.003 Fahrzeuge
- Im Jahresvergleich entsprach dies einem Plus von satten 68 Prozent
BYD liegt bereits über der Jahresprognose
Dabei war vor allem der Absatz von Plug-in-Hybriden massiv gestiegen, mit 305.938 Einheiten entsprach dies einer Steigerung gegenüber dem November 2023 um 133 Prozent. 198.065 ausgelieferte Elektrofahrzeuge bedeuteten einen vergleichsweise bescheidenen Anstieg um 16,4 Prozent im Jahresvergleich. Einen neuen Monatsrekord bedeuteten diese Zahlen aber allemal.
Und damit hat BYD in den ersten elf Monaten bereits jetzt rund 3.740.930 Fahrzeuge abgesetzt. Damit übertraf der Hersteller sein ursprüngliches Jahresziel von 3,6 Millionen Auslieferungen schon jetzt. Es ist davon auszugehen, dass im Gesamtjahr die Zahl von vier Millionen Auslieferungen überschritten wird. Auch das war zuvor keinem chinesischen Hersteller jemals gelungen.
In Deutschland ist der Absatz rückläufig
Einziges Problem: Weit mehr als 90 Prozent seiner Fahrzeuge setzt BYD nach wie vor im Heimatmarkt ab, die Exportrate war zuletzt sogar gesunken. Im November etwa gingen lediglich 30.977 Einheiten ins Ausland, das waren gerade einmal 6,1 Prozent.
Vor allem in Deutschland tut sich BYD weiterhin schwer, wenngleich die Zulassungszahlen in den vergangenen beiden Monaten leicht gestiegen sind. Allerdings auf extrem niedrigen Niveau. 431 Interessenten fanden die mittlerweile zahlreichen BYD-Modelle laut Kraftfahrtbundesamt im November, damit kommt BYD auf insgesamt 2568 Verkäufe seit Januar.
- Im Vergleich zum bereits enttäuschenden Jahr 2023 ist das ein Rückgang um rund 25 Prozent
- Bei den heimischen Autotestern hingegen kommen BYD-Modelle regelmäßig gut weg
BYD Sealion 7 überzeugt im Test
So hat etwa Der Spiegel das neueste SUV des Herstellers unter die Lupe genommen: Der 4,83 Meter lange BYD Sealion 7 soll noch vor dem Jahreswechsel in den Handel kommen. Für die neue Europachefin Stella Li sei dieser ein Auto, das den europäischen Vorlieben folge, heißt es. „Wir haben festgestellt, dass in Europa eine Nachfrage nach genau diesem Fahrzeugtyp besteht“, wird sie im Artikel zitiert. Will heißen: hohe Leistung, reichlich Reichweite, attraktives Design. Das alles mag sein, doch deutsche Kunden erwarten von chinesischen Autos wohl vor allem eines: einen attraktiven Preis.
Und genau daran mangelt es dem Seelöwen, wie allen anderen Modellen von BYD auch. Das Basismodell steht laut Spiegel mit 47.990 Euro in der Liste, komme mit 313 PS Leistung, Heckantrieb und einem 82,5-kWh-Akku für 482 Kilometer Normreichweite. „Darüber rangiert der Allradler (53.990 Euro), der 530 PS leistet und mit dem gleichen Akku auf 456 Kilometer kommt“, so der Bericht. An der Spitze steht demnach eine Version mit Allradantrieb und 91,3-kWh-Akku, für die BYD 502 Kilometer ausweist. Mindestens 58.990 Euro verlangt BYD für dieses Modell.
BYD ohne Chancen gegen BMW & Co
Ob sich allzu viele Deutsche für dieses Angebot entscheiden werden, ist zumindest fraglich. Die etablierte Konkurrenz, von BMW über Mercedes bis Tesla, ist groß. Besonderheiten wie der Bildschirm, der wie in jedem BYD-Modell auf Knopfdruck von der Horizontalen in die Vertikale gedreht werden kann, wird kaum als Verkaufsargument zählen. Wenngleich die insgesamt zufriedenen Tester vom Spiegel zu einem eigenwilligen Schluss kommen: „Dieses Gimmick ist ein Sinnbild dafür, dass chinesische Hersteller wie BYD den Elektroautomarkt ganz schön auf den Kopf stellen“, heißt es.
Nun ja, das mag für China gelten, für Deutschland eher nicht. Zur Einordnung: Während sich im November wenigstens 202 deutsche Autokäufer für einen BYD Atto 3 entschieden haben, der ab 37.990 Euro erhältlich ist, fanden sich für den großen BYD Tang für mindestens 69.615 Euro deutlich weniger Interessenten. Es waren genau zwei.
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