Mit ihrem Bericht zum vierten Geschäftsquartal hat Brown-Forman die Anleger auf dem falschen Fuß erwischt. Die Whisky-Ikone meldete einen Umsatzrückgang um 2 Prozent auf 931 Millionen Dollar, der Gewinn je Aktie fiel auf 0,26 Dollar. Noch schwerer wiegt der Ausblick: Für das laufende Fiskaljahr 2025/26 stellt das Management nun ein organisches Umsatzwachstum zwischen 0 und 2 Prozent in Aussicht.
Als Hauptgründe nennt Vorstandschef Lawson Whiting das abflauende Konsumklima in Nordamerika, mögliche neue Alkoholzölle im Exportgeschäft und sinkende Erlöse aus dem Verkauf gebrauchter Whiskyfässer. Die Brown-Forman-Aktie rutschte daraufhin um fast 12 Prozent ab – das größte Tagesminus seit 2020 – und markierte ein Mehrjahrestief.
Brown-Forman Aktie Chart
Brown-Forman-Aktie: Preisdruck trifft Jack Daniel’s und Woodford Reserve!
Der „Premium-Trade“ der vergangenen Jahre – teurer Bourbon und Tequila als Margenhebel – stößt aktuell an Grenzen. Verbraucher greifen häufiger zu Eigenmarken, während Whisky-Touristen in den USA ausbleiben. So sanken die ausgewiesenen Nettoumsätze von Brown-Forman im Gesamtjahr 2024/25 um 5 Prozent auf knapp 4,18 Milliarden Dollar, das operative Ergebnis schrumpfte um 17 Prozent.
Auf organischer Basis blieb zwar ein Mini-Plus von 1 Prozent, doch CFO Leanne Cunningham warnt vor weiteren Gegenwinden durch Wechselkurse und Fassinflation. Die Analysten senkten prompt ihre Schätzungen: Bernstein sieht das Ergebnis pro Aktie für 2026 nur noch bei 2,10 Dollar, während JPMorgan den fairen Kurswert auf 34 Dollar taxiert. Die Dividende bleibt mit 0,215 Dollar je Quartal stabil, was der Brown-Forman-Aktie eine Rendite von etwa 2,2 Prozent verleiht – allerdings bei schwindender Gewinndeckung.
Tief bewertet – doch die Trendwende braucht Geduld!
Nach dem Kurseinbruch handelt die Brown-Forman-Aktie nur noch zum 21-fachen erwarteten Gewinn; der 10-Jahres-Durchschnitt liegt bei 27. Sollte das Basisszenario von Goldman Sachs – ein Nullwachstum der organischen Umsätze 2026 und leichte Margenerholung – eintreffen, könnte das Bewertungs-Abschlag binnen zweier Jahre enger werden.
Kurzfristig fehlt jedoch ein Katalysator: Die Lagerbestände reifen langsam, höhere Preise lassen sich nur in Lateinamerika durchsetzen, und das Prestige-Segment verliert Marktanteile an Craft-Bourbons. Erst wenn die Verbraucherstimmung dreht oder Washington ein Zollabkommen mit der EU erzielt, dürfte die Brown-Forman-Aktie nachhaltig Boden gutmachen. Bis dahin bleibt der Titel eine Turnaround-Wette auf den US-Spirituosenzyklus – mit hoher Markenqualität, aber gedämpfter Gewinnsicht.
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