BioNTech – und Pfizer – schaffen es immer wieder, mich nachhaltig zu beeindrucken. Die Unternehmen forschen ein mehreren Impfstoffen gegen das Corona-Virus. Heute Vormittag tauchten die beiden Kooperationspartner zum wiederholten Male in den öffentlich-rechtlichen Nachrichten auf – ganz kostenfrei. Die nächste Phase der Impfstoff-Studie startet nun an gut 30.000 Probanden. Die entscheidende Nachricht, die das öffentlich-rechtliche Fernsehen verkünden ließ, stellt außergewöhnliche Werbung – kostenfrei – für deren Erzeugnis dar.
Im Oktober könnte es so weit sein
Wenn der Impfstoff Wirkung zeigt und keine nennenswerten Nebenwirkungen befürchten lässt, wird es möglicherweise bereits im Oktober (!) eine beschleunigte Zulassung für den Markt geben. Das ist ein Termin, mit dem nun wirklich niemand gerechnet hätte. Die Freude vor den Fernsehgeräten dürften bei jenen, die auf den Impfstoff warten, recht groß gewesen sein. Die Kritik am Impfstoff selbst wird vergessen.
Die passende Begleitmusik zur Berichterstattung sind die Warnungen vor Rückkehrern aus den Urlaubsgebieten und in derselben Sendung die wirtschaftlichen Folgen für einige Unternehmer, die am Rande ihrer Existenz stehen. Übrigens nicht „wegen der Corona-Krise“, wie es hieß, sondern ganz konkret wegen der Lockdown-Maßnahmen und deren Ausgestaltung(!) durch die Regierung. Das vergisst die Berichterstattung leider schnell einmal: Die Angst vor einer Verbreitung des Corona-Virus mag richtig gewesen sein, die Folgen für das gesamte soziale und wirtschaftliche Leben scheint jedoch in den politischen Maßnahmen überhaupt keine Rolle gespielt zu haben.
Vom Wirtschaftsminister Altmaier bleibt lediglich der Satz in Erinnerung, wonach „kein Arbeitsplatz verloren gehen müsse“. Dies dürfte eine der bemerkenswertesten Lügen der jüngeren Geschichte sein.
Nun also wird der Impfstoff in die Berichterstattung gerückt. BioNTech dürfte jetzt bei der Aussicht auf einen Erfolg im Oktober durch die Decke gehen, wie es an den Börsen so oft heißt. Ein Kursziel von 100 Euro oder mehr scheint bei einem Allzeithoch von bislang 92 Euro greifbar. Nur: wie nachhaltig ist eine solche Sensation?
BioNTech und andere Unternehmen wissen oder müssen wissen, dass die Chance auf einen erfolgreichen Impfstoff nach einer etwas lapidaren Einschätzung der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) vielleicht bei 1/10 liegt. Jetzt aber beginnt erst die entscheidende Phase der Impfstoff-Forschung.
Wenn Sie auf BioNTech setzen, sollten Sie genau diese Risikokennziffern einkalkulieren: Die Chance auf einen nachhaltigen – und dann starken – Durchbruch beträgt vielleicht 10, 15 %. Wenn der Impfstoff enttäuscht, werden die meisten Investoren erfahrungsgemäß jedoch die Aktie wie eine heiße Kartoffel fallen lassen: Die Chance auf einen Absturz im Herbst also liegt bei 80 % und höher. Genau dies sollten Sie bei Aktien wie der von BioNTech trotz der Bombennachricht wissen und umsetzen.
Insofern empfehle ich Ihnen ausdrücklich, hier zumindest zurückhaltend zu bleiben bzw. zu investieren. Die Risiken sind und bleiben deutlich größer als die Chancen.
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