Boeing, einer der weltweit größten Flugzeugbauer, zieht die Reißleine: Der Konzern trennt sich von großen Teilen seiner Digital-Sparte und kassiert dafür über zehn Milliarden Dollar. Damit reagiert das Unternehmen auf finanzielle Belastungen der letzten Jahre – und stärkt gleichzeitig seine Bilanz. Für Anleger ist das ein wichtiges Signal.
Milliarden für Navigationsdaten – wer kauft da was?
Konkret verkauft Boeing Teile seines Bereichs Digital Aviation Solutions an den Tech-Investor Thoma Bravo. Mit dabei: bekannte Marken wie Jeppesen, ForeFlight, AerData und OzRunways. Der Deal ist rund 10,55 Milliarden US-Dollar schwer – deutlich mehr als die ursprünglich gehandelten 6 Milliarden.
Die neue Eigentümerin ist keine Unbekannte. Thoma Bravo zählt zu den größten Software-Investoren der Welt und verspricht, die übernommenen Marken mit strategischen Investitionen weiterzuentwickeln. Gleichzeitig wurde vereinbart, dass Boeing weiter Zugriff auf zentrale Daten behalten darf – für Wartung, Diagnose und Flottenmanagement ein entscheidender Punkt.
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Liquidität statt Legacy: Boeing will bilanziell zurück in die Spur
Die Trennung von Jeppesen & Co. ist kein spontaner Schritt, sondern Teil der langfristigen Strategie von CEO Kelly Ortberg. Ziel: den Fokus zurück aufs Kerngeschäft richten und das Investmentgrade-Rating sichern. Mit dem frischen Kapital kann Boeing Schulden abbauen, wichtige technische Projekte weiterfinanzieren – und dem angeschlagenen Image entgegenwirken.
Insgesamt beschäftigt der Bereich rund 3.900 Mitarbeitende. Ein Teil bleibt bei Boeing, der Rest wechselt mit dem Verkauf. Die Transaktion soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein – unter Vorbehalt der behördlichen Genehmigungen.
Historie verkauft – aber nicht vergessen
Ein besonderer Aspekt: Jeppesen ist ein Traditionsunternehmen. Der Gründer Elrey Borge Jeppesen veröffentlichte bereits in den 1930er Jahren die ersten Navigationskarten für Piloten. Boeing hatte das Unternehmen vor 25 Jahren für rund 1,5 Milliarden Dollar übernommen. Nun bringt der Verkauf das Siebenfache ein – ein bemerkenswerter Turnaround aus Investorensicht.
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