Die Boeing-Aktie bewegt sich trotz der eskalierenden Handelsspannungen zwischen den USA und China überraschend nach oben. Während Analysten besorgt auf die jüngsten Entwicklungen blicken, zeigt sich CEO Kelly Ortberg demonstrativ gelassen. Was steckt hinter dieser unerwarteten Kursentwicklung?
Überraschend positive Quartalszahlen
Die jüngsten Zahlen des Flugzeugbauers sprechen eine klare Sprache: Im ersten Quartal 2025 konnte Boeing den Verlust deutlich reduzieren. Mit einem bereinigten Verlust von nur 0,49 Dollar pro Aktie schnitt das Unternehmen erheblich besser ab als von Experten erwartet, die mit einem Minus von 1,30 Dollar gerechnet hatten. Der Umsatz kletterte um beachtliche 18 Prozent auf 19,5 Milliarden Dollar, verfehlte jedoch knapp die Prognosen.
Besonders beeindruckend ist die Entwicklung im Segment der kommerziellen Flugzeuge. Hier legte der Umsatz um 75 Prozent zu, während sich der operative Verlust von 1,14 Milliarden auf 537 Millionen Dollar verringerte. Die Auslieferungen stiegen um 57 Prozent auf 130 Flugzeuge. Diese Zahlen signalisieren eine schrittweise Erholung des Konzerns, der in den vergangenen Jahren mit Produktionsproblemen, Sicherheitsbedenken und Arbeitsunruhen zu kämpfen hatte.
China-Konflikt: Gelassenheit trotz Risiken
Während sich die Handelsspannungen zwischen den USA und China zuspitzen, gibt sich Boeing-Chef Kelly Ortberg betont entspannt. In einem CNBC-Interview erklärte er, dass das Unternehmen durchaus flexibel auf die veränderte Lage reagieren könne. „Für Flugzeuge, die noch nicht gebaut wurden, werden wir überlegen, sie möglicherweise an andere Kunden umzuleiten“, sagte Ortberg. „Für bereits gebaute Flugzeuge gibt es einen Remarketingprozess. Es gibt genügend Kunden, die nach Max-Flugzeugen suchen.“
Die Situation ist jedoch nicht zu unterschätzen: Chinesische Fluggesellschaften haben die Annahme neuer Boeing-Flugzeuge gestoppt, zwei für China bestimmte Maschinen mussten bereits nach Seattle zurückgebracht werden. Von den ursprünglich für 2025 geplanten 50 Auslieferungen nach China könnte ein erheblicher Teil wegfallen.
Boeing Aktie Chart
Langfristige Perspektiven
Trotz der aktuellen Herausforderungen gibt es Grund zum Optimismus. Analysten wie Danil Sereda sehen die China-Problematik als begrenzt an. Tatsächlich machen chinesische Bestellungen nur etwa 2 Prozent des Boeing-Auftragsbestands aus. Der Gesamtauftragsbestand beläuft sich auf beeindruckende 545 Milliarden Dollar, darunter mehr als 5.600 kommerzielle Flugzeuge.
Der US-Finanzminister Scott Bessent hat zudem angedeutet, dass der Zollkonflikt nicht nachhaltig sei und sich die Spannungen in den kommenden Monaten entspannen könnten. Für langfristig orientierte Anleger könnte die Boeing-Aktie daher trotz der aktuellen Unsicherheiten interessant sein.
Die kommenden Monate werden zeigen, ob Boeing seine Produktionsziele erreichen kann. Geplant ist, die Produktion der 737 Max bis Ende des Jahres auf 38 Maschinen pro Monat hochzufahren. Die Programme für die 787 und 777X laufen nach Plan, wobei die erste Auslieferung des 777-9 für 2026 erwartet wird.
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