Nach dem Treffen der Verantwortlichen von BMW, Daimler und VW am vergangenen Dienstag mit US-Präsident Donald Trump zeigten diese sich optimistisch. Man gehe davon aus, dass sich die im Raum stehenden Strafzölle auf ausländische Auto-Importe verhindern ließen, ließen die Chefs von VW und Daimler, Herbert Diess und Dieter Zetsche, mitteilen. US-Handelsminister Wilbur Ross habe laut Manager Magazin an jenem Dienstag jedoch das Ziel bekräftigt, das Handelsdefizit mit Deutschland bei Autos und Autoteilen zu senken. Für Entwarnung scheint es aus Wirtschaftssicht daher zu früh.
vbw: „Wieder an den Verhandlungstisch“
Der Verband der Bayerischen Wirtschaft (vbw) warne vor „äußerst schwerwiegenden Belastungen“, die weit über die betroffenen Unternehmen hinausgingen, falls die angedrohten Einfuhrzölle von bis zu 25 Prozent umgesetzt würden, berichtet aktuell das Manager Magazin. Kommt es dazu, drohen BMW, Daimler und VW dem Bericht zufolge Zollkosten von bis zu fünf Milliarden Euro im Jahr. Das sei zehn Mal so viel wie aktuell, wie die Beratungsfirma EY in einer Studie im Auftrag des vbw berechnete. Kaum überraschend: Derzeit liegen die Zölle bei 2,5 Prozent. vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt fordere deshalb, „dass alle Beteiligten wieder an den Verhandlungstisch zurückkehren müssen, um die bei unseren Unternehmen ausgelöste Unsicherheit schnellstmöglich zu beenden“.
Zusätzliche Milliarde für Autoteile
Donald Trump hatte im Sommer zwar der EU-Kommission zugesichert, vorerst von Strafzöllen abzusehen. Angesichts des Stellenabbaus beim US-Autobauer General Motors brachte er seine frühere Androhung aber wieder ins Spiel. Zu den Zöllen für die Autobauer kämen laut des Berichts Zollkosten von rund einer Milliarde Euro für Fahrzeugteile. Auch andere Studien zu den möglichen Auswirkungen, etwa des ifo-Instituts, seien früher zu ähnlichen Ergebnissen gekommen.
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