Bitcoin relativ stabil, aber Altcoins unter Abgabedruck!

Meta-Description: US-Notenbank beeinflusst Kryptomärkte: Bitcoin und Ether stabil, Altcoins unter Druck. Zwei Szenarien: Kleines oder großes Dip und Bullrun.

Auf einen Blick:
  • Bitcoin und Ether bleiben stabil, Altcoins unter Verkaufsdruck.
  • Zwei mögliche Szenarien: Kleiner Dip mit kleinem Bullrun oder größerer Dip mit starkem Bullrun.
  • Wichtig: Nerven bewahren und bei Dips zukaufen.

Letzte Woche hieß es an dieser Stelle, dass – dank der US-Notenbank – noch ein Dip bei den Kryptos kommen dürfte. Tatsächlich sind viele Altcoins zuletzt nochmal unter erheblichen Abgabedruck geraten. Hingegen zeigen sich die beiden Platzhirsche, der Bitcoin (BTC) sowie der Ether von Ethereum (ETH), noch relativ stabil. Ich habe daher heute eine gute und eine schlechte Nachricht für alle Kryptorianer im Gepäck.

Beginnen wir mit der guten Nachricht. Das übergeordnete Bild bleibt trotzdem unverändert und somit mittelfristig bullish. Zugleich bleibt es aber eben auch kurzfristig noch kritisch. Es ist derzeit bei den Kryptos nämlich ein wenig so wie bei den beiden Aktienindizes Nasdaq 100 oder S&P 500. Die Kursverläufe dieser beiden Aktienindizes werden bekanntlich maßgeblich bestimmt von der Performance von wenigen Aktien wie Alphabet (Google), Amazon.com, Apple, Broadcom, Eli Lilly, Microsoft, Meta Platforms (Facebook) oder Nvidia.

Genauso werden die Kursverläufe an den Krypto-Märkten in erster Linie von Bitcoin und Ether bestimmt. So liegt die Marktkapitalisierung des Bitcoin bei knapp 54 Prozent des gesamten Krypto-Marktes und die Marktkapitalisierung von Ether bei gut 18 Prozent. Alle anderen Kryptos zusammen liegen somit bei weniger als 28 Prozent. Was an beiden Märkten früher oder später zu einem Problem werden könnte.

Was passiert, wenn die Großen mal korrigieren?

Denn was passiert, wenn die Großen – gemeint sind damit die hochgewichteten Aktien respektive Kryptowährungen – mal korrigieren? Prinzipiell gibt es dann ja zwei Möglichkeiten. Entweder die Anleger werden verunsichert und werfen die Nebenwerte beziehungsweise kleineren Altcoins auch noch aus ihren Portfolios. Oder aber das durch den Verkauf der Großen freiwerdende Kapital fließt in die Nebenwerte beziehungsweise kleineren Altcoins hinein, so dass diese stärker zulegen können.

Auch wenn Möglichkeit zwei logischer erscheint, wird wohl eher die erste Möglichkeit Realität. Grundsätzlich kann man mit Nebenwerten und Altcoins – zumindest, wenn man die richtigen Titel auswählt – eine deutliche Outperformance erzielen. Aber noch immer scheint der Zeitpunkt stark auf Altcoins zu setzen zu früh. Nicht zu früh ist es jedoch sich jetzt schon Gedanken darüber zu machen welche Altcoins im kommenden Bullrun aussichtsreich sein dürften.

Altcoins für die Kaufliste (finden)…

Gut ist, dass man inzwischen Kryptowährungen nach verschiedenen Kategorien ordnen beziehungsweise sortieren kann. Meines Erachtens zählen die Kategorien Smart Contracts, Oracles, Layer1/Layer2/Scaling, DeFi/DeFi 2.0, File Sharing/Storage, Identity/Privacy, Collectibles/NFTs, Real World Assets (RWAs) sowie selbstverständlich KI/AI & Big Data ganz oben auf meiner Favoritenliste und wohl auch den Favoritenlisten vieler anderer Anleger.

Geht man nun diese Kategorien durch, findet man sicherlich viele aussichtsreiche Kryptos. Ich möchte an dieser Stelle keine Listen erstellen, weil man diese ständig aktualisieren müsste. Außerdem bleiben die „Geheimtipps“ logischerweise den zahlenden Abonnenten meines Trading-Service TAK (für: Technologie-Aktien und Krypto Trading-Service) bei stock3.com vorbehalten. Aber wer sich ein wenig Mühe gibt, dürfte den ein oder anderen aussichtsreichen Coin oder Token auch selbst finden können.

Wann ist der optimale Kaufzeitpunkt – und wie geht es weiter?

Kommen wir damit noch ein wenig zu den Timing-Fragen. Wie bereits in der Vergangenheit geschrieben, erwarte ich über den Sommer noch nicht zu viel von den Kryptos, auch nicht von Bitcoin oder Ether. Insbesondere der Bitcoin war nämlich in der Vergangenheit ein nahezu perfekter „Tracker“ der US-Geldpolitik: Wurde und/oder blieb diese locker(er), ging der Kurs (steil) nach oben. Wurde und/oder blieb sie restriktiver, ging es mit dem Kurs deutlich abwärts.

Zwar müsste das geldpolitische Gremium der US-Notenbank, das Federal Open Market Committee (kurz: FOMC; zu Deutsch: Offenmarktausschuss) die US-Geldpolitik zügig und gerne etwas aggressiver lockern. Bis dato zieren sich die Verantwortlichen aber noch davor dies zu tun. Denn die offizielle US-Inflationsrate liegt immer noch deutlich über dem von der US-Notenbank ausgegebenen Ziel von zwei Prozent.

Allerdings stellt sich generell natürlich immer die Frage wie man die Inflationsrate allgemein möglichst genau messen kann. Schließlich hat eigentlich jeder Mensch seine eigene Inflationsrate, je nach seinem Lebensstil. Wer täglich ins Restaurant essen geht wird in der Regel immer eine höhere persönliche Inflationsrate aufweisen als jemand, der sich mit Hilfe eines eigenen Gartens, zumindest teilweise, selbst verpflegt.

So weisen die Daten von Truflation.com (https://truflation.com/dashboard) schon länger eine US-Inflationsrate nahe des offiziellen Ziels der US-Notenbank aus. Zugleich mögen zuletzt ja viele US-Wirtschaftsdaten relativ uneinheitlich ausgefallen sein. Eine deutliche Abkühlung des Konsums, der immer noch für zwei Drittel der US-Wirtschaftsleistung verantwortlich ist, war und ist dabei aber nicht zu übersehen. Mit anderen Worten: Die US-Wirtschaft kühlt sich gerade deutlich ab und könnte durchaus bald in Richtung einer Rezession schliddern.

Das Fazit bleibt natürlich unverändert: „Buy The Dip(s)!”

Folglich bleibt es dabei, was schon letzte Woche im Fazit stand. Es gibt derzeit zwei Möglichkeiten. Entweder die US-Notenbank lenkt doch noch ein und ändert ihren geldpolitischen Kurs in Richtung Lockerung. Dann hilft das zunächst dem Bitcoin, danach dem Ether sowie danach den Altcoins bald wieder auf die Beine. Kurzfristig wäre aber trotzdem noch ein letztes, vergleichsweise kleines, Dip möglich.

Oder aber die US-Notenbank begeht wieder einmal einen geldpolitischen Fehler und wird nicht zeitnah lockerer in ihrer Geldpolitik. Dann dürfte das Dip noch größer ausfallen. Später wird die US-Notenbank jedoch wohl wieder „außergewöhnliche geldpolitische Maßnahmen“ wie Quantitative Easing (QE) ergreifen müssen. Dies wäre ebenfalls zunächst für den Bitcoin, dann den Ether sowie zu guter Letzt die übrigen Altcoins bullish, ja sogar extrem bullish.

Die Frage war, ist und bleibt also: Kommt erst ein kleines Dip und dann ein kleinerer Bullrun, wobei auch dieser den Bitcoin auf 120.000 bis 125.000 US-Dollar führen könnte. Oder kommt es noch zu einem größeren Dip sowie anschließend einem explosiveren Bullrun? Ersteres wäre nervenschonender, letzteres – für mutige Anleger – renditeträchtiger. Wichtig für Kryptorianer sind derzeit aber nur zwei Dinge: Ruhe/Nerven bewahren sowie „Buy The Dip(s)!“.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine erfolgreiche (Börsen)Woche!

Ihr

Sascha Huber

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