Seit Mitte März haben sich die traditionellen Finanzmärkte in den Vereinigten Staaten zunächst stabilisiert – und konnten anschließend zu einer Gegenbewegung (nach oben) ansetzen. Doch US-Präsident Donald J. Trump machte diese Kurserholung im Laufe dieser Woche prompt wieder zunichte. Denn er kündigte 25%-Strafzölle auf alle, nicht in den USA selbst produzierten, Autos an. Diese Zölle umfassen dabei auch Autoteile, wobei es hier noch (vorübergehende) Ausnahmen (für Kanada und Mexico) gibt.
Darüber hinaus möchte der amtierende US-Präsident am 2. April weitere Zölle ankündigen. Zum einen sogenannte reziproke Zölle (auf fast alles und jeden), zum anderen aber auch weitere spezielle Zölle, beispielsweise auf Medizinprodukte. Laut Medien zeigen sich die Anleger darüber schockiert und verkaufen ihre Assets massenweise, was – wenn es denn richtig wäre – verwunderlich wäre. Denn letztlich hatte er genau dies ja im Wahlkampf versprochen.
Und wenn man, anders als deutschen Politikern, Trump eins nicht vorwerfen kann, dann das er Wahlversprechen brechen würde. Ich weiß, dass manche nun damit kommen, dass er auch versprochen habe den Ukraine-Krieg innerhalb von 24 Stunden zu beenden. Aber dies liegt ja nicht allein in seiner Hand und immerhin gibt es inzwischen Gespräche darüber. Aber ich möchte hier jetzt nicht zu politisch werden, zumal mir Trumps Zollpolitik auch nicht gefällt!
Der Grund für die Kursverluste ist ein anderer!
Laut Medien haben Anleger bisher gedacht, dass Trump die Zölle – wie in seiner ersten Amtszeit – eher als politisches Druckmittel benutzt. Am Ende aber werde es so schlimm nicht kommen. Wenn dem so gewesen sein sollte, war es natürlich eine Fehleinschätzung, die korrigiert werden musste. Insofern wären die Kursverluste zuletzt durchaus damit zu erklären. Aber es gibt einen anderen wichtigen Grund, der meines Erachtens plausibler erscheint.
Dieser Grund steht dabei durchaus im Zusammenhang mit Trump. Denn dessen Politik hat zuletzt sowohl viele Verbraucher als auch die Unternehmen in den USA massiv verunsichert. Und natürlich auch die Anleger. Das zeigt sich dann in einer Konsumzurückhaltung sowie massiv verschlechterten Inflationserwartungen bei den Verbrauchern sowie deutlich weniger Investitionen bei den Unternehmen. Verunsicherte Anleger sind zudem ängstlich und setzen daher eher auf „sichere Häfen“ wie beispielsweise Gold.
Wenn aber die „Mutter aller Kryptowährungen“, der Bitcoin (BTC), das digitale Gold sein soll, müsste auch er steigen. Das tat er zuletzt aber nicht. Wobei er allerdings direkt nach der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten steil gegangen war, also diese Kursrally vielleicht auch einfach schon hinter sich hat. Nichtsdestotrotz spricht derzeit mehr für den Bitcoin als gegen ihn. Und damit meine ich keinesfalls nur die geplante US-Bitcoin- respektive Krypto-Reserve!
Aber kommen wir zurück zum Grund für die aktuellen Kursverluste. Die US-Wirtschaft hängt bekanntlich zu rund zwei Drittel am Konsum. Die US-Konsumenten sind aber verunsichert und halten sich zurück. Die Unternehmen bei ihren Investitionen ebenfalls. Ergo steuern wir auf ein wirtschaftlich vergleichsweises schwaches Jahr 2025 zu. Unter Biden gab es zuletzt ein Wirtschaftswachstum von knapp +3%. Dieses Jahr wäre es schon gut, wenn wenigstens eine eins vor dem Komma stünde.
Trump hat einen großen Anteil daran, aber…
Dass die US-Wirtschaft in 2025 vergleichsweise schwach wachsen wird; ja, daran hat Trump unbestreitbar einen großen Anteil. Aber auch wenn er in den deutschen Medien gerne so dargestellt wird, ist er nicht der Teufel persönlich – und nicht für alles Leid dieser Welt verantwortlich. So blieb seiner Administration gar nichts anderes übrig als, zum Teil drakonische, Sparmaßnahmen umzusetzen. Sein Finanzminister Scott Bessent nannte dies einen „Detox der US-Wirtschaft“.
Denn Biden hat das vergleichsweise hohe Wirtschaftswachstum in erster Linie dadurch erreicht, dass er massenhaft Geld in die Wirtschaft gepumpt hat, Stichwort (unter anderem): Inflation Reduction Act. Auf Dauer wäre das aber so nicht mehr gutgegangen. Denn je höher die Schulden eines Staates schon sind, desto weniger gut wirken neue Schulden zur Ankurbelung der Wirtschaft. Und die Amerikaner haben bereits mehr als 35 Billionen (= 35.000 Milliarden!) US-Dollar an Schulden angehäuft.
Hätte die Trump-Administration also den Biden-Kurs beibehalten, wäre man wohl bald auf eine US-Staatsschuldenkrise zugesteuert. Eine solche aber wäre wohl tatsächlich das Armageddon für die Wirtschaft und auch die Finanzmärkte. Wobei sie für den Bitcoin, der ja seinerzeit in der „Finanzkrise“ erschaffen wurde, wohl die Beste aller Welten darstellen würde. Wobei man sich auch fragen muss, was einem vermeintlich hohe Bitcoin-Kurse (in US-Dollar) nützen, wenn der US-Dollar nicht mehr viel wert ist.
Wie es nun weitergehen wird
Ich hoffe Sie haben bereits verstanden, worauf ich hinauswollte. Die US-Regierung war quasi zu Maßnahmen gezwungen, die kurzfristig die Wirtschaft belasten. Darum wird das Wachstum in diesem Jahr eher mau ausfallen. Die wenig sinnvolle Zollpolitik ist dabei alles andere als hilfreich. Dadurch wird noch Öl ins ohnehin schon lodernde Feuer geschüttet. Dabei wäre es besser dieses Feuer unter Kontrolle zu halten. Ob Trump aber in Sachen Zöllen tatsächlich nochmal zurückrudern kann und wird, bleibt abzuwarten.
Die Anleger spielen derzeit jedenfalls ein Stagflations-Szenario, also eine nicht nur sich deutlich abkühlende Wirtschaft, sondern sogar eine Rezession. Dies aber bei gleichzeitig steigender Inflation. Zwar dürfte sich die US-Wirtschaft deutlich abkühlen, aber noch sehe ich keine Rezession. Bei der Inflation ist es ähnlich. Diese mag nicht so rapide ins offizielle Ziel der US-Notenbank sinken, aber mit der abkühlenden Wirtschaft wird sie sinken. Auch, wenn es kurzfristige Ausreißer nach oben geben mag.
Damit aber hat die US-Notenbank die Chance die Leitzinsen weiter und deutlicher/schneller zu senken. Abgesehen davon wird sich die US-Notenbank, wenn sie sich zwischen Arbeitsmarkt/Wirtschaft und Inflation entscheiden muss, wie immer, für die Wirtschaft entscheiden. Das „Inflationsproblem“ wird man daher, im Zweifel, zurückstellen. Das sind keine sooo schlechten Voraussetzungen für Sachwerte wie Aktien und Kryptos. Aber erst wird der Schmerz nochmal etwas größer werden, ehe es dann besser wird!
Ich bleibe daher dabei, dass man aktuell gute Aktien und Kryptos sukzessive einsammeln sollte. Langsam, aber bestimmt. Es wird sich, wie (fast) immer, am Ende auszahlen!
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Erfolg sowie ein schönes und geruhsames Wochenende!
Ihr
Sascha Huber
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