Bevor ich zum heutigen Thema des Newsletters komme, lassen Sie mich erst ein paar Sätze zum Gesamtmarkt schreiben. Dieser steht schon seit einiger Zeit unter Abgabedruck. Ja, zuerst traf es die Krypto-Märkte. Aber nach einer kleinen Weihnachtsrally dann eben auch die Aktienmärkte. Inzwischen sitzen die Bären fest im „Driver’s Seat“ und werden die Kontrolle wohl auch so schnell nicht mehr hergeben.
Wie komme ich zu dieser pessimistischen Markteinschätzung, die ich übrigens schon seit einigen Wochen vertrete? Nun, kein Geringerer als Börsenaltmeister André Kostolany pflegte immer zu sagen: „Die ganze Börse hängt letztlich nur davon ab, ob es mehr Papiere als Idioten oder mehr Idioten als Papiere gibt!“. Eine drastische Aussage, die jedoch meint: „Ohne Liquidität ist alles nichts!“.
Die Liquidität aber ist derzeit das Problem. Denn aufgrund der sehr hohen Inflation schränkt die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) diese drastisch ein. Pumpte die Fed im Rahmen ihres Covid-19-Pandemie-Rettungsprogramm noch bis vor kurzem 120 Milliarden US-Dollar pro Monat (und damit 1,44 Billionen US-Dollar pro Jahr!) an frischem Geld in die Märkte, endet dies nun vorzeitig im März.
Zugleich möchte die Fed, wohl schon im März, die erste Zinsanhebung durchführen und so im laufenden Jahr 2024 am Ende vier Zinsanhebungen durchziehen. Doch auch damit noch nicht genug. Denn im Offenmarktausschuss (Federal Open Market Committee, FOMC) war man sich zuletzt auch darüber einig, dass man die im Rahmen des Covid-19-Rettungsprogramms aufgepumpte Fed-Bilanz reduzieren möchte.
Die letzte Reduktion des „Balance Sheet“ gab es übrigens im Jahr 2018. Damals kam es dadurch zu einer -20%-Korrektur im Nasdaq-100, quasi bis heute die letzte ihrer Art. Aber seinerzeit ging man weit weniger aggressiv vor als man das nun wohl tun möchte. Zudem machte Fed-Chef Powell damals, nach den -20%, an Heiligabend im Weißen Haus den U-Turn und der Markt dreht sofort.
Solange die US-Notenbank also derart hawkish ist, gibt es für Anleger – ob nun an den Aktien- oder an den Krypto-Märkten – nichts zu lachen. Man kann nur hoffen, dass die Fed auch den Aktienmarkt im Blick hat und ihn im Zweifel stützt. Optimal wäre, wenn Fed-Chef Powell nach -20% bis maximal -25% erneut einen U-Turn hinlegt. Denn bremst die Fed zu lange zu stark, kann sie – wie 2007 – auch einen Crash auslösen.
Dann hat sie in der Tat kein Inflationsproblem mehr, sondern ein massives Deflationsproblem. Und aus der Nummer wird sie ungleich schwerer wieder herauskommen. Derzeit „vertraue“ ich Herrn Powell und seinen Mitstreitern im Offenmarktausschuss noch. Denn sie haben ja 2018 bewiesen, dass sie im Zweifel einen U-Turn hinlegen können. Aber was sie tun, ist ein Vabanque-Spiel. Hoffen wir, dass es gut ausgeht.
Doch selbst wenn wir den größten Crash der Menschheitsgeschichte bekämen, was ja der ein oder andere „Crashprophet“ immer gerne in Aussicht stellt, wird sich die Welt am Ende weiterdrehen. Ja, ein solcher Megacrash könnte für die Kryptowährungen am Ende sogar gut sein. Denn auf deren Basis wurde ja im Hintergrund mit Decentralized Finance (DeFi) schon ein neues Finanzsystem aufgebaut, dass dann vielleicht übernehmen könnte.
Womit wir beim eigentlichen Thema des heutigen Newsletters angekommen wären…
Warum die Korrektur an den Krypto-Märkten gut ist und wie Sie genau dadurch jetzt die Kaufkandidaten identifizieren können!
Fallende Kurse sollen gut sein? So ein Blödsinn. Ja, das denken investierte Anleger. Aber es gibt ja auch noch nicht investierte Anleger oder Anleger, die zwar investiert sind, aber noch Cash haben, den Sie investieren wollen. Dazu erst einmal: Aktuell sollten Sie das noch nicht tun. Es wäre zu früh. Die Bären sind, aus guten Gründen, im Vorteil und die Korrektur noch nicht abgeschlossen. Aber…
Die Kurse, egal ob an den Aktien- oder den Krypto-Märkten, werden nicht alle auf Null fallen. Schon zuletzt konnte man klar beobachten, dass es Aktien oder Kryptowährungen gab, die sich besser geschlagen haben als andere. Dazu habe ich folgende Grafik vorbereitet, in der die Performance eines Dutzend Kryptowährungen seit dem 20. Oktober 2020 (drei Monate!) gegeneinander abgebildet habe.
Kursverläufe von zwölf verschiedenen Kryptowährungen (seit 20. Oktober 2020)
Quelle: Guidants (https://go.guidants.com)
Hier können Sie sehen: Seit dem 20. Oktober 2020 hat der Bitcoin (BTC) etwa -37% an Wert verloren. Noch schlechter war Cardano (ADA). Denn hier gab es sogar rund -39%. Zahlreiche andere Kryptowährungen schlugen sich jedoch deutlich besser. So verbuchte Ether(eum) (ETH) beispielsweise ein Minus von „nur“ rund -25%. Der beste Performer, Crypto.com (CRO), konnte dagegen um sage und schreibe +135% zulegen.
Warum aber die Grafik und warum schreibe ich das? Nun, es ist das Konzept der „relativen“ Stärke. Dabei schaut man, gerade in Korrekturphasen, welche Werte sich besser schlagen als andere. Diese kauft man dann, wenn der Boden gefunden ist, bevorzugt. Denn was sich in einer schlechten Marktphase („Korrektur“) ganz gut halten konnte, trumpft anschließend in einer besseren Marktphase meistens umso mehr auf.
Getreu dieser Regel erscheinen derzeit die folgenden der größten Kryptowährungen Kaufkandidaten zu sein: Crypto.com (CRO), Terra (LUNA), NEAR Protocol (NEAR), Avalanche (AVAX), Polygon (MATIC), Fantom (FTM) und Cosmos (ATOM). Aber… bitte erst zugreifen, wenn es eine abgeschlossene Bodenbildung gibt. Greifen Sie also NICHT ins fallende Messer!
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