Der große Bitcoin- respektive Krypto-Bullrun startete zunächst wie angesagt. Ich hatte stets betont, dass es sechs bis acht, maximal neun, Monate nach dem Bitcoin-Halving (das letzte Bitcoin-Halving fand bekanntlich am 20. April 2024 statt) zu einem solchen Bullrun kommt. Insofern hätte er zwischen Oktober 2024 und Januar 2025 starten müssen – und er tat es im November 2024, mit der erneuten Wahl von Donald J. Trump zum US-Präsidenten!
Aber Bullrun bedeutet eben nicht, dass die Kurse dann nur noch steigen. Vielmehr ist es typisch, dass auf stark gestiegene Kurse eine Konsolidierung oder Korrektur erfolgt. Das lässt sich auch leicht erklären. Anleger, die in kurzer Zeit starke Gewinne verzeichnen konnten, nehmen diese eben auch mal mit. So wie dann zuvor die Hausse die Hausse befeuert hat, kann kurzfristig die Korrektur die Korrektur befeuern.
Sprich: Erste Kursverluste entstehen durch erste Gewinnmitnahmen. Diese Kursverluste gefallen den noch investierten Anlegern nicht. Sie beginnen daher ebenfalls Positionen zumindest zu reduzieren. Kurzfristig wird somit ein Überangebot erzeugt, was eben – getreu dem Marktgesetz von Angebot und Nachfrage – fallende Kurse zur Folge hat. Dann werden irgendwann auch noch Stoppkurse ausgelöst. Und schon hat man den Salat!
Genau dies haben wir in den letzten Wochen gesehen. Wobei es natürlich immer gute Gründe für Gewinnmitnahmen gibt. Zuletzt war es eben die Angst vor einer Rückkehr der Inflation sowie die, damit verbundene, Zinsangst. Grundsätzlich war das auch nicht ganz unberechtigt. Denn käme es zu einem solchen Szenario, würde dies spekulative Assets – und Kryptos sind nun einmal die spekulativsten Assets – belasten!
Non-Farm Payrolls schürten die Angst, aber…
Die heute vor einer Woche, also am vergangenen Freitag, dem 10. Januar 2025, gemeldeten monatlichen US-Arbeitsmarktdaten, die sogenannten Non-Farm Payrolls (kurz: NFPs) schürten solche Zinsängste nochmals Denn der US-Arbeitsmarkt präsentierte sich stärker als erwartet. Grundsätzlich wäre das ja eine gute Nachricht, denn sie deutet eben auch auf eine robuste US-Wirtschaftsentwicklung hin.
Wenn allerdings die Nachfrage nach Arbeitskräften das Angebot übertrifft, werden die Arbeitnehmer höhere Löhne und Gehälter verlangen – und früher oder später auch durchsetzen können. Das verteuert den Faktor Arbeit, der immer ein wichtiger Kostenblock bei den Unternehmen ist. Sie haben damit nur drei Möglichkeiten, was sie tun können. Die erste und einfachste: Die Preise für Dienstleistungen oder Produkte erhöhen.
Dann müssen aber auch die Konsumenten mitspielen und dürften sich von den höheren Preisen nicht abschrecken lassen. Tun sie das nicht, konsumieren also brav weiter, steigt aber die Inflationsrate. Die beiden Alternativen wären die Produktivität zu erhöhen, was je nach Branche sehr einfach oder nahezu unmöglich sein kann. Oder aber die höheren Kosten selbst zu tragen, was dann aber in den Gewinn hineinschneidet.
Letzteres ist nur im absoluten Notfall eine Option. Es wäre zudem aber auch schlecht für Aktien. Denn Aktienkurse entwickeln sich längerfristig entlang der Unternehmensgewinne. Wenn dieser langsamer wächst, stagniert oder sogar zurückgeht, wird man der Aktie des Unternehmens an der Börse keine Premium-Bewertung mehr zugestehen. Hat die Aktie aber schon eine solche, muss die Aktie entsprechend korrigieren.
Insofern war die Situation vor einer Woche durchaus nicht unkritisch. Doch im Laufe der Woche kamen weitere wichtige US-Wirtschaftsdaten, wie beispielsweise die Produzenten- (producer prices) sowie die Konsumentenpreise (consumer prices). Diese zeigten keinen erhöhten Inflationsdruck an, wenngleich die Daten auch nicht überragend waren. Folglich beruhigten sich die zuvor aufgeschreckten Anleger zuletzt wieder.
Die Anleger haben die News der letzten Wochen nun verarbeitet, verdaut
Somit dürften die Anleger die News der letzten Wochen nun endgültig verarbeitet, verdaut haben. Zunächst war da die US-Notenbank, die – aufgrund der Wirtschaftsdaten – ein langsameres und vorsichtigeres Vorgehen an der Leitzinsfront angekündigt hatte. Prinzipiell eigentlich ein Non-Event, da dies zuvor schon so durchgesickert war. Aber leider wurde es eben von Fed-Chef Powell auf der PK sehr schlecht kommuniziert.
Dann kamen auch noch die starken US-Arbeitsmarktdaten, die die schlimmsten Befürchtungen nach der Fed-FOMC-Sitzung aufkommen ließen. Ergo fielen die Kurse, wie immer aus Angst. Nicht umsonst schrieb ich letzte Woche in dieser Kolumne noch, dass die derzeit wohl attraktivste Geldanlage Anleihen, konkreter US-Staatsanleihen (oder auch deutsche Staatsanleihen) seien. Was auch immer noch so ist.
Auf Platz 2 sah ich dann aber schon die Kryptos, vor den Aktien auf Platz 3. Auch an dieser Einschätzung würde ich festhalten. Allerdings haben, durch die Entwicklungen im Verlauf der Woche, Kryptos und Aktien etwas an Attraktivität gewonnen, wohingegen Anleihen etwas an Attraktivität eingebüßt haben. Dies scheinen auch viele Anleger so zu sehen, wenn man sich die Entwicklungen der abgelaufenen (Börsen)Woche anschaut.
Fazit: Es dürfte weiter UP gehen!
So fielen die Renditen der Anleihen, was steigende Anleihekurse bedeutet. Ferner schoss die Mutter aller Kryptowährungen, der Bitcoin (BTC), durch die Decke. Aber auch andere Kryptowährungen („Altcoins“) entwickelten sich gut. Zu guter Letzt stiegen aber natürlich auch die Aktienkurse wieder. Alles in allem war dies daher, egal wie sie nun enden mag, eine sehr gute Handelswoche.
Aber nicht oder zumindest nicht nur wegen der Kursgewinne. Sondern in erster Linie deshalb, weil die Korrektur zuletzt die Stimmung deutlich eintrüben konnte. Zugleich aber haben die Charts keine gravierenden Verkaufssignale gesendet. Fundamental bleiben die Märkte somit zwar nicht supergünstig, aber durchaus okay bewertet – und wurden ja kurzfristig sogar etwas günstiger. Charttechnisch war es nur eine Korrektur und das pessimistische Sentiment spricht für weiter steigende Kurse.
Dies gilt sowohl für Anleihen, wobei man hier kurzfristig keine allzu gravierenden Kurssprünge erwarten sollte. Als aber auch für Kryptos und Aktien, die weiter im Gleichschritt steigen sollten. Aber Vorsicht! Eine Konsolidierung oder Korrektur ist weiterhin jederzeit möglich. Dies ändert dann aber nichts am grundlegenden Trend, der eben weiterhin aufwärts gerichtet bleibt!
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen weiterhin viel Erfolg sowie ein schönes und geruhsames Wochenende!
Ihr
Sascha Huber
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