Vor zwei Wochen (letztes Wochenende war ich leider auf Geschäftsreise in Neckarsulm) schrieb ich an dieser Stelle noch, dass in den USA das Stagflationsgespenst umgeht, aber ich eine solche nicht sehe. Aus damaliger Sicht war dies, da bleibe ich dabei, richtig. Inzwischen hat sich die Situation aber völlig verändert. Denn US-Präsident Donald Trump drehte zuletzt völlig durch und „crashte“ alles, auch die Krypto-Märkte. Aber…
Große Vermögen entstehen fast immer aus großen Krisen
Kurzfristig dürften die politischen Entwicklungen in den USA, die voll auf die Märkte durchschlugen, jedes Portfolio zerschossen haben. Egal ob groß oder klein, ob Aktien oder Kryptos. Ja, selbst die Anleihemärkte geraten in den letzten Tagen verstärkt unter Abgabedruck. Dadurch kommt es zu Kursrückgängen bei Anleihen, die sich in steigenden Renditen (Zinsen) widerspiegeln.
So weit, so schlecht. Aber es gibt auch gute Nachrichten. Damit meine ich aber gar nicht einmal, dass Trump inzwischen teilweise zurückgerudert ist und eine 90 Tage-Pause für einen großen Teil der Zölle (die sogenannten „reziproken“ Zölle) verkündet hat. Sondern, dass genau solche Krisen, solche „Crashs“, in der Vergangenheit oftmals die Geburtsstunde zum Aufbau großer Vermögen waren.
Erinnern Sie sich womöglich noch an die von Griechenland ausgehende „Euro Krise“? Schauen Sie sich dann heute mal den griechischen Aktienmarkt an. Er zählt schon seit einiger Zeit zu den am besten performenden Aktienmärkten in Europa und der Welt. Kein Wunder, denn wir haben den Griechen seinerzeit ja die notwendigen Reformen aufgezwungen. Damals dachten viele, dass sogar der Euro platzen könnte (und die Gefahr war auch gegeben).
Erst recht wollte niemand mehr griechische Aktien. Tatsächlich waren diese auch „gecrasht“. Ebenfalls dauerte es tatsächlich eine gewisse Zeit, bis die Kurserholung begann. Doch das ist immer so. Die aktuelle „Krise“ wird wahrscheinlich noch nicht im Mai oder Juni ausgestanden sein. Mit neuen Allzeithochs an den US-Börsen sollte man daher in diesem Jahr nicht mehr rechnen. Und ob diese schon 2026 oder 2027 kommen, ist auch zumindest fraglich.
Es wäre aber nicht unmöglich, wenn Trump wieder auf den Pfad der Vernunft zurückkehren sollte. Aber selbst, wenn nicht; 2026 sind die Midterms (Wahlen!) in den USA und 2028 die nächsten US-Präsidentschaftswahlen. Dadurch wird Trump entweder eingefangen (Midterms) oder rausgekegelt. Bis 2030 könnte es daher durchaus neue Allzeithochs geben, wahrscheinlich schon weitaus früher. Aber lassen Sie uns zu den Kryptos kommen!
Kurzfristig eine blöde Situation, aber…
Übergeordnet halten diese sich zuletzt, allen voran die „Mutter aller Kryptowährungen“, der Bitcoin (BTC), noch ganz gut. Aber auf Sicht der letzten zwei, drei Monate war auch deren Entwicklung besch…eiden. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Was allerdings durchaus auch zeigt, dass die Anleger an den Krypto-Märkten tatsächlich in gewisser Weise smart sind, hier also durchaus „Smart Money“ unterwegs ist.
Denn es ist jetzt schon zum wiederholten Male vorgekommen, dass ausgerechnet die Anleger an den Krypto-Märkten die Entwicklungen besser antizipiert haben als insbesondere die Anleger an den Aktienmärkten. Okay, schon bisher galt, dass die Anleger an den Anleihemärkten das „Smart Money“ darstellen und die Aktienanleger eher als „Dumb Money“ bewertet wurden. Aber anscheinend sind die „Kryptorianer“ ebenfalls smart.
Schließlich steigen der Bitcoin – und später dann die Altcoins – stets dann an, wenn es zu geldpolitischen Lockerungen in den USA kam, beziehungsweise kommt. Tatsächlich hatte die US-Notenbank ja auch ihre Leitzinsen schon mehrfach gesenkt. Viele erwarteten, dass dies, eventuell nach einer kleinen Pause, weitergehen würde. Aber die US-Notenbank steht nun schon länger auf dem Bremspedal und hält an ihrem Wait-and-See-Approach fest.
Angesichts des „Zirkus“, den Donald Trump zuletzt veranstaltet hat, war das vielleicht keine so dumme Entscheidung. Ebenfalls eigentlich nicht dumm ist, dass die US-Notenbank die Auswirkungen der Zölle weiter abwarten und daher ihre Pause ausweiten möchte. Dementsprechend „hawkish“ haben sich zuletzt Fed-Chef Powell und einige seiner Mitstreiter aus dem für die US-Geldpolitik zuständigen FOMC geäußert.
Die US-Anleihemärkte beginnen zu zittern
Aber… ob diese Festlegung auf einen eher „hawkishen“ Stance so clever sind, wage ich zu bezweifeln. Klar, die Zollpolitik von Trump dürfte kurzfristig die Inflation in den USA, die die US-Notenbank gerne wieder auf ihr 2%-Ziel zurückführen möchte, etwas anheizen. Aber es kommt nun eben, durch Trump provoziert, doch zu einer Art Stagflationsszenario. Heißt: Die Zollpolitik von Trump hat die US-Wirtschaft schon an den Rand einer Rezession oder sogar in eine Rezession gestürzt. Was eigentlich geldpolitische Lockerungen erfordern würde.
Am Ende muss sich die US-Notenbank daher zwischen der US-Wirtschaft (offizielles Mandat: Arbeitsmarkt, Ziel Vollbeschäftigung) und der Inflation(sbekämpfung) entscheiden. In der Vergangenheit hat sich die US-Notenbank in solchen Fällen immer für die Wirtschaft entschieden und dann später die Inflation wieder bekämpft. So war es zuletzt ja auch bei der Covid-19-Pandemie. Schon das spricht also für eine bald „dovishere“ US-Notenbank.
Doch selbst, wenn die US-Notenbank das anders sehen würde, hat sie ein großes Problem. Trump hat mit seinem Verhalten im Stile eines Trampeltiers („Trumpeltier“) viel Vertrauen verspielt. In der Folge verkaufen viele Anleger derzeit ihre US-Staatsanleihen, was deren Kurse sinken und die Renditen (Zinsen) ansteigen lässt. Zugleich hat der US-Dollar zuletzt, insbesondere gegenüber dem Euro, deutlich abgewertet.
Sollten die „Störungen“ an den US-Anleihemärkte, die Trump wohl auch schon zu seiner Zollpause gezwungen haben, anhalten, wird die US-Notenbank eingreifen müssen. Sie müsste dann zumindest garantieren im Zweifel US-Staatsanleihen zu kaufen. Womöglich müsste sie es auch umsetzen. Das aber wäre: Quantitative Easing, QE. Und es ginge wohl einher mit baldigen Zinssenkungen, da alles andere auch wenig Sinn ergeben würde.
Bitcoin/US Dollar Chart
Gute Aussichten, besonders für Bitcoin (und Gold)!
Wir haben nun drei Szenarien. Entweder die Situation beruhigt sich, wie dann wohl auch Mr. Trump, sehr zügig. Dann wird es kurzfristig volatil bleiben. Aber die Märkte sollten sich, unter einer kurzfristig erhöhten Volatilität, erholen. Oder aber die Situation eskaliert. Dann muss die US-Notenbank eingreifen und ihre Geldschleusen öffnen, Inflation(sbekämpfung) hin oder her. Eine ähnliche Situation also, wie seinerzeit in der Pandemie. Wie darauf der Bitcoin und die Kryptos reagiert haben, ist bekannt.
Die dritte und letzte Möglichkeit ist eine Eskalation, der die US-Notenbank einfach zuschaut. Dann aber würde der US-Dollar und mit ihm das Weltfinanzsystem zur Disposition stehen. Würde der US-Dollar und mit ihm das Weltfinanzsystem zugrunde gehen, wäre dies wohl die große Stunde von Gold – und Bitcoin. Denn der Bitcoin, ob man ihn nun als digitales Gold sieht oder nicht, wurde von Satoshi Nakamoto genau darum „erfunden“.
Wie dem auch sei; ich würde derzeit nichts verkaufen, sondern eher vorsichtig, sukzessive weiter kaufen. Aktien von guten Unternehmen, die günstig geworden sind. Denn viele Unternehmen haben seinerzeit sogar zwei Weltkriege überlebt – und einer Alphabet oder Microsoft traue ich ähnliches zu. Besonders aber Bitcoin und Gold. Sowie darüber hinaus dann Silber, den Ether von Ethereum (ETH), Solana (SOL) und andere gute Kryptos. Denn bedenken Sie: Große Vermögen entstehen fast immer aus großen Krisen!
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Erfolg sowie ein schönes und geruhsames Wochenende!
Ihr
Sascha Huber
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