Nachdem wir in der Spitze schon bis auf 42.000 US-Dollar im Bitcoin (BTC) gestiegen waren, bog er zuletzt – ich schrieb schon letzte Woche an dieser Stelle darüber – in den Korrekturmodus ab. Mein Fahrplan für den weiteren Kursverlauf der „Mutter aller Kryptowährungen“ steht jedoch unverändert. So rechne ich nach Abschluss der Korrektur unverändert mit neuen Allzeithochs.
Verkürzt könnte ich meinen Fahrplan auch wie folgt zusammenfassen: Einer Kursrally auf 42.000 US-Dollar sollte eine Korrektur auf 30.000 bis 32.000 US-Dollar folgen, was wir gesehen haben. Anschließend sollte sich die „Mutter aller Kryptowährungen“ dann im Bereich 34.000/35.000 US-Dollar stabilisieren. Auch das haben wir zuletzt gesehen. Check.
Ausgehend von diesem charttechnischen Boden um 35.000 US-Dollar sollte sich dann ein Aufwärtstrend etablieren, der den Bitcoin (BTC) über 37.000 US-Dollar und somit in die Range 40.000 bis 42.000 US-Dollar zurückführen sollte. Genau hier waren wir am gestrigen Dienstag auch drauf und dran. Aber dann kam – Janet Yellen! Ja, Sie lesen richtig, Janet Yellen.
Denn die frührere Chefin der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) ist die designierte neue Finanzministerin des neuen US-Präsidenten Joe Biden. Als solche hielt sie gestern eine erste Rede vor dem entsprechenden Finanzausschuss und thematisierte darin auch die Kryptowährungen. Diese, die sie als US-Notenbankchefin noch in Ruhe ließ, möchte sie dabei regulieren.
Janet Yellen möchte Krypto-Märkte regulieren…
Grundsätzlich ist es so, dass alle Krypto-Anleger immer das große Zittern bekommen, sobald nur das Wort Regulierung im Zusammenhang mit Kryptowährungen fällt. Dabei wäre eine gewisse, jedoch nicht zu harte, Regulierung hier durchaus wünschenswert. Denn anders als beispielsweise an den Aktienmärkten können an den Krypto-Märkten große Anleger (sogenannte Wale) die kleinen Anleger völlig legal übers Ohr hauen.
Dies ist auch schon mehrfach passiert. Wie das funktioniert? Nun, ein sogenannter Wal verkauft größere Mengen an Coins/Tokens unlimitiert. Dadurch entsteht kurzfristig ein Angebotsüberhang und der Kurs fällt stark. Dadurch werden dann entweder automatische Stoppkurse ausgelöst oder der eine oder andere unerfahrene Kleinanleger verkauft in Panik.
Wenn der Kurs dann tief genug steht, greift der Wal wieder zu und erhält für das gleiche Geld mehr Coins/Tokens als zuvor. An den Aktienmärkten wäre so etwas in der Form nicht möglich. Da die Krypto-Märkte unreguliert sind, sind solche Spielchen hier aber leider gang und gäbe. Warum also soll Regulierung schlecht sein? Nun, weil es stets ein schmaler Grat ist.
Denn aus Regulierung darf natürlich niemals Überregulierung werden. Grundsätzlich sollten Märkte also möglichst frei sein. Kein Wunder, dass große Teile der Krypto-Szene daher sogar jedwede Regulierung ablehnen. Denn ein regulierter Markt ist eben kein freier Markt mehr. Was neben Vorteilen (für Kleinanleger) immer auch Nachteile („Nebenwirkungen“) hat.
„Eliten“ nutzen ein unhaltbares Narrativ für Regulierungsbestrebungen!
Womit wir beim Problem angekommen wären. Denn ob Regulierung tendenziell gut oder schlecht ist, hängt von den entsprechenden Regeln ab. Hier ist nun jedoch leider Schlimmstes zu befürchten. Grundsätzlich können Sie, liebe kleine Privatanleger, schon einmal vergessen, dass die Politiker sich für Sie interessieren. Sie werden nämlich nur alle vier Jahre „gebraucht“, für die Wahlen.
Da Sie sich nach einer Wahl ohnehin nicht mehr groß wehren können, wird dann einfach regiert, wie es den Regierenden eben in den Kram passt. Allerdings kann man Ihnen das natürlich nicht ins Gesicht sagen. Sonst merken Sie sich das und wählen beim nächsten Mal jemand anderen. Daher verkauft man Ihnen die Regulierung natürlich als eine gute Sache.
Konkret sieht das so aus, dass sowohl EZB-Chefin Lagarde als nun eben auch Janet Yellen davon sprachen, dass Kryptowährungen für Geldwäsche und andere kriminelle Aktivitäten eingesetzt würden. Das ist grundsätzlich nicht mal ganz falsch, denn überall wo Geld im Spiel ist, gibt es natürlich Betrügereien und Betrüger. Allerdings ist das bei Kryptowährungen, ob Sie es glauben oder nicht, ein verschwindend kleines Problem.
So hat die Blockchain-Datenanalyse-Firma Chainalysis erst kürzlich eine Studie veröffentlicht, laut der im Jahr 2020 das Transaktionsvolumen krimineller Aktivitäten mit Kryptowährungen auf 10 Milliarden US-Dollar im Jahr gesunken ist, was 0,34% des gesamten Transaktionsvolumens entspricht. Wenn Sie das nicht glauben möchten, lesen Sie bitte hier (auf Englisch).
Selbst die seriöse britische Wirtschaftszeitschrift „Forbes“ hat das Thema daher aufgegriffen und schreibt, dass das Narrativ von Kriminellen, die ihre Deals über Bitcoin (BTC) und Co. abwickeln, verschwindend gering sei, wie Sie hier (ebenfalls auf Englisch) nachlesen können.
Die Angst ist berechtigt, aber…
Wenn das alles so stimmt, warum erzählen uns Lagarde und Yellen dann so etwas, werden Sie nun fragen. Nun, ganz einfach. Weil sie natürlich die Bevölkerung bei ihren Regulierungsbemühungen hinter sich haben möchten. Wie aber soll das funktionieren, wenn die Bevölkerung weiß, dass schon der Anlass für diese Bemühungen Fake News sind? Richtig, das geht nicht.
Also werden solche Fake News verbreitet, um die Unterstützung der Mehrheit der Bürger zu gewinnen. Da viele Otto Normalbürger mit Kryptowährungen noch immer gar nichts anfangen können und das Narrativ ja auch gut passt – da Kryptowährungen doch vermeintlich anonym hin und her geschickt werden können – können Sie sich sehr sicher sein, dass dies auch klappt.
Ganz abgesehen davon, dass nur wenige Kryptowährungen (wie zum Beispiel Monero (XMR)) tatsächlich anonym hin und her geschickt werden können (Bitcoin ist nicht anonym, sondern nur pseudonym), wären kriminelle Deals sogar gefährlich. Denn die Blockchain vergisst nichts, so dass kriminelle Deals selbst nach vielen Jahren noch aufgedeckt werden könnten.
Insofern ist die Analyse von Chainalysis durchaus glaubwürdig. Wenn dem aber so ist, muss man natürlich eine gewisse Angst vor der Regulierung haben. Denn dann werden die „Eliten“ letztlich keine Regulierung vollziehen, die beispielsweise Kleinanleger schützt. Sondern in erster Linie eine solche, um Bitcoin (BTC) und Co. unter ihre Kontrolle zu bringen.
Fazit: Am Ende werden die Kryptos gewinnen!
Von niemand Geringerem als Mahatma Gandhi soll der Spruch: „Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du!“ stammen. Dieser passt auch sehr gut auf Bitcoin (BTC) und Co. Wobei wir inzwischen wohl langsam in der Phase der Bekämpfung angekommen sind. Allerdings sollte man dabei nie vergessen, aller Angst zum Trotz, dass es sich hier um dezentrale Netzwerke handelt.
Dezentrale Netzwerke aber lassen sich nicht so einfach regulieren, wie sich das die beiden alten Damen vorstellen. Natürlich gibt es gewisse Ansatzpunkte, der große Schwachpunkt ist sicherlich die Schnittstelle zwischen Fiat Money und Kryptowährungen. Wobei es ja auch hier inzwischen schon dezentrale Börsen (Decentralized Exchanges, kurz: DEX) gibt. Insofern sehe ich der Regulierung bis dato noch sehr gelassen entgegen.
Oder, um es abschließend mit anderen Worten zu sagen: Ja, eine gewisse Angst vor Regulierung ist berechtigt. Kurzfristig belasten schon alleine die zuletzt getätigten Aussagen. Ohne diese, da bin ich sicher, würde der Bitcoin (BTC) um 40.000 US-Dollar notieren. Aber sollten dumme Regulierungsbestrebungen zu einem „Crash“ führen, werde ich persönlich zugreifen. Denn ich vertraue da am Ende auf Mahatma Gandhi – und glaube, dass am Ende die Kryptos gewinnen werden!
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