Wow, was für eine Woche! Insbesondere der Mittwoch (6. November 2024) hatte es in sich. Erst wurde Donald J. Trump tatsächlich zum 47. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika (wieder)gewählt (er war bereits der 45. Präsident und ein solches „Comeback“ gelang zuletzt Grover Cleveland (der war 22. sowie 24. US-Präsident) zum Ende des 18. Jahrhunderts. Und kaum war die Wahl der Amerikaner klar, platzte auch noch unsere (defekte) Ampel in Berlin.
Dabei waren und sind die US-Wahlen jedoch wichtiger, entscheidender. Für alle Märkte. Zumal die Amerikaner nicht nur ihren Präsidenten gewählt haben. Denn zugleich gab es eben auch Wahlen zum US-Senat sowie dem Repräsentantenhaus. Hier über entsprechende Mehrheiten zu verfügen, ist für einen US-Präsidenten essenziell. Denn hat er diese nicht, kann das Parlament viele Vorhaben erschweren oder sogar komplett blockieren.
Zuletzt hatten die Demokraten die Mehrheit im Senat (51:49), wohingegen die Republikaner von Donald Trump eine leichte Mehrheit im Repräsentantenhaus auf der Haben-Seite verbuchen konnten. Da aber nicht nur Donald Trump einen Erdrutschsieg („Landslide Victory“) in der Präsidentschaftswahl für sich verbuchen konnte, sondern seine Partei ihre Mehrheit im Repräsentantenhaus verteidigen und den Senat umdrehen (nun 51:49 zugunsten der Republikaner!) konnte, kann er nun quasi „durchregieren“.
Konkret bedeutet das eine sehr große Machtfülle, so dass er insbesondere Dinge wie Steuersenkungen oder Zölle relativ einfach umsetzen kann. Insgesamt, so befürchteten und befürchten viele „Experten“, könnte dies wiederum die US-Staatsverschuldung, die ohnehin schon von dem ein oder der anderen kritisch beäugt wird, weiter explodieren – und schon jetzt sieht sie der Chef der US-Notenbank als nicht mehr nachhaltig („sustainable“) an. Doch eins wird dabei gerne vergessen…
Die Unterschiede zwischen Kamala Harris und Donald Trump!
Es ist richtig, dass seine Gegenspielerin bei der US-Präsidentschaftswahl, die vernichtend geschlagene Kamala Harris, zwar die US-Staatsschulden auch weiter in die Höhe getrieben hätte, aber womöglich etwas weniger exzessiv. In erster Linie hätte es jedoch dadurch weniger exzessiv werden sollen, weil sie an anderer Stelle Steuern erhöhen und so die Einnahmebasis des Staates verbessern wollte.
Es wäre aber a) sehr fraglich gewesen, ob sie diese Steuererhöhungen wie geplant durch das Parlament (Senat und Repräsentantenhaus) bekommen hätte. Wahrscheinlich wäre dies, wenn überhaupt, nur mit deutlichen Abstrichen gelungen. Doch auch wenn das in Deutschland viele glauben mögen, erhöhen höhere Steuern nicht unbedingt die Einnahmen des Staates.
So hat Norwegen beispielsweise vor einiger Zeit die Wiedereinführung der Vermögenssteuer angekündigt. Vor wenigen Monaten wurde das Vorhaben dann in die Tat umgesetzt. Das (vielleicht für linke Politiker überraschende) Resultat: Der norwegische Staat hat heute weniger Steuereinnahmen als zuvor. Denn viele von der Vermögenssteuer betroffene Leute (im linken Jargon „Reiche“ genannt) sind einfach abgehauen, quasi aus Norwegen geflüchtet.
Auf der anderen Seite musste der Staat aber viele neue Beamte einstellen, die diese Steuer eintreiben sollen. Solches Personal aber kostet eben auch eine Menge Geld. Nicht umsonst lässt die katholische Kirche ja staatliche deutsche Finanzbeamte ihre Kirchensteuer eintreiben. Ob es am Ende unter Kamala Harris daher wirklich besser im US-Staatshaushalt ausgesehen hätte, darf man zumindest mal in Frage stellen.
Doch das ist ohnehin nur die eine Seite. Denn Donald Trump hat in seinem Programm natürlich noch einiges mehr zu bieten als nur Steuersenkungen und Zölle. So möchte er beispielsweise die US-Administration dramatisch verschlanken. Dabei sollen ihm Ron Paul und, insbesondere, Elon Musk, helfen. Durch eine entsprechende Verschlankung („Entschlackung“) der Administration sollen bis zu zwei Billionen (ja, das sind 2.000 Milliarden!) US-Dollar eingespart werden.
Ob ihm das gelingen wird, muss man natürlich abwarten. Aber wenn, könnte die Politik von Donald Trump am Ende weitaus besser für die US-Staatsfinanzen sein als die Politik von Kamala Harris. Auch, wenn das – insbesondere in Deutschland – außer mir wohl kaum jemand zu denken oder gar zu schreiben mag. Derzeit müssen wir ohnehin abwarten, was am Ende umgesetzt werden kann und wird. Aber…
Donald Trump ist gut für alle Assets, auch und besonders Kryptos
Was die Solidität der US-Staatsfinanzen betrifft, ist das für „Kryptorianer“ ohnehin ein zweischneidiges Schwert. Denn würden die USA in eine Schuldenkrise à la Griechenland geraten, wäre das für den Bitcoin (BTC) nicht unbedingt schlecht. Vielmehr könnte so etwas zum endgültigen Durchbruch führen. Würde sogar das ganze Finanzsystem kippen, wären auch viele andere Kryptos (Stichwort: DeFi) gefragt und könnten explodieren.
Eine (systemische) Krise dürfte für die Kryptos, allen voran aber nicht nur den Bitcoin, also gut sein. Aber selbst, wenn es nicht dazu käme, was man sich eigentlich wünschen sollte (denn solch große Krisen erzeugen große Verwerfungen, politische, wirtschaftliche und somit auch soziale!), dürfte das nicht unbedingt in einer Katastrophe enden. Denn eine entsprechende Deregulierung, vielleicht auch der Krypto-Märkte, wäre ebenfalls positiv und damit bullish für Bitcoin, Ether und Co.
Aber interessanter wäre hier ein anderer Plan von Trump. Denn der hatte sich im Wahlkampf nicht nur zum Bitcoin-/Krypto-Fan gewandelt, sondern sich auch dahingehend geäußert, dass er durchaus bereit sei eine Bitcoin-Strategie, quasi nach dem Vorbild von Michael Saylor bei MicroStrategy, zu adaptieren. Demnach würde der Staat 500.000 oder sogar eine Million Bitcoin kaufen und diese, ähnlich wie Gold (Stichwort: Fort Knox), als Reserven halten („holdn“).
Denn Trump und Mitstreiter rechnen langfristig, schon wegen der Knappheit, mit weiter stark steigenden Kursen. So könnte die Bitcoin-Reserve in 20 oder 30 Jahren zig Milliarden, vielleicht sogar Billionen, US-Dollar wert sein. Dann, so Trump im Wahlkampf, könne der Staat seine Bitcoin-Reserve langsam verkaufen und mit dem so vereinnahmten Geld seine Schulden, am besten komplett, zurückzahlen.
Fazit
Wichtiger als die ohnehin lange defekte Ampel in Berlin waren, sind für die ganze Welt natürlich die Wahlen in den USA gewesen. In erster Linie, aber nicht nur, die US-Präsidentschaftswahlen. Hier haben wir ein klares Ergebnis bekommen: Donald Trump zieht erneut ins Weiße Haus ein. Dieses Mal aber nicht so überraschend wie 2016/2017 und daher besser vorbereitet.
Allerdings muss man noch abwarten, was er, wenngleich als sicherlich mit sehr großer Machtfülle ausgestatteter, US-Präsident auch umsetzen kann und wird. Für Assets aller Art scheinen die Pläne jedoch generell positiv. Das sagte und schrieb ich übrigens auch 2016, was mir jedoch damals niemand glauben wollte. Nachdem er dann aber vier Jahr im Weißen Haus war, weiß man es heute besser.
Bitcoin Chart
Ich jedenfalls denke unverändert, dass wir sowohl beim Bitcoin, wie auch am gesamten Krypto-Markt, vor einem großen Bullrun stehen. Das schrieb ich aber auch in den letzten Wochen immer und immer wieder. Inzwischen haben wir erste, durchaus nicht ganz kleine, Kursgewinne gesehen. Das dürfte aber letztlich nur der Anfang gewesen sein. Daher heißt es jetzt weiter holdn oder sogar (gezielt) nachlegen – und dann ihrem Geld beim Arbeiten zuschauen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, wie immer, eine erfolgreiche (Börsen)Woche!
Ihr
Sascha Huber
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