Letzte Woche musste diese Kolumne leider entfallen. Denn ich war auf dem Weg nach Dresden, um am dortigen „Börsentag“ teilzunehmen. Grundsätzlich haben wir damit jedoch alle nichts verpasst. Denn letzte Woche passierte wenig. Außer, dass am vergangenen Freitag, im späten Handel, die KI-Werte in den USA etwas unter Abgabedruck gerieten. Was dann schließlich am Montag zum „schwarzen Montag“ bei diesen Aktien führte.
DeepSeek sorgte mit DeepSeek R1 für einen DeepFall
Der Grund dafür war das chinesische KI-Startup DeepSeek mit seinem Chat-Bot DeepSeek R1. Der war zwar nicht neu – das Unternehmen wurde schließlich bereits 2023 gegründet und hatte seit Wochen regelmäßige Status-Updates auf Twitter/X gepostet. Aber erst wenige Tage zuvor war man in den USA darauf aufmerksam geworden. Und plötzlich gerieten die Anleger in Panik.
Denn DeepSeek R1 hatte beim Benchmarking eine ähnliche Leistungsfähigkeit wie ChatGPT von OpenAI oder Gemini von Google (Alphabet) aufgewiesen. Allerdings, so behaupteten zumindest die Chinesen, habe man dafür gerade einmal sechs Millionen US-Dollar investiert. Würde das stimmen, hätten die US-Wettbewerber ein massives Problem. Denn diese haben bekanntlich zig Milliarden US-Dollar in die Entwicklung ihrer KIs gesteckt.
Folglich wären die Chinesen deutlich effizienter, was natürlich Fragen aufwerfen würde. Allen voran die Frage, ob die US-amerikanischen Big Techs wirklich so viel Geld investieren müssen. In einem ersten Schritt wurden alle US-amerikanischen Big Techs abgestraft und ausverkauft. Als die Anleger jedoch darüber nachgedacht hatten, begannen sie zu differenzieren. Denn bestimmte Unternehmen sollte dies härter treffen als andere.
Besonders hart getroffen würde natürlich Nvidia, als Unternehmen, aber auch die Aktie. Aber auch die Aktien anderer Hardware-Unternehmen wie Amphenol, Arista Network, Broadcom, Marvell Technology Group, Micron Technology oder Vertiv wurden natürlich abgestraft. Ja, selbst einige Aktien aus der US-Energiebranche, wie Constellation Energy, die zuletzt Highflyer waren, wurden abverkauft.
Experten zweifeln an DeepSeek…
Inzwischen haben sich viele KI-Experten mit DeepSeek befasst. Nach Auffassung nahezu aller dieser Experten, haben die Chinesen zwar wirklich etwas Gutes aufgebaut und gewisse Verbesserungen gegenüber den bisherigen Modellen vorgenommen. Allerdings sei dies nicht mit Investitionen in Höhe von nur sechs Millionen US-Dollar möglich gewesen. Vielmehr dürfte DeepSeek weit mehr Geld ausgegeben sowie deutlich mehr KI-Chips (von Nvidia) verwendet haben.
Dies könnten die Chinesen nur nicht offiziell eingestehen, da damit klar würde, dass sie sich KI-Chips von Nvidia illegal besorgt hätten. Schließlich haben die USA strikte Ausfuhrbeschränkungen, was solche KI-Chips betrifft, initiiert. Experten vermuten jedoch, dass diese Exportbeschränkungen, womöglich über Singapur, umgangen worden sein könnten. Dies würde durchaus einen Sinn ergeben.
Die ausverkauften Aktien konnten sich zügig erholen
Nachdem dies inzwischen klar geworden – und allgemeiner Konsens ist – hat sich die Situation schnell wieder beruhigt. Aktien wie Nvidia, Amphenol, Arista Network, Broadcom, Marvell Technology Group, Micron Technology oder Vertiv konnten sich bereits wieder deutlich erholen. Wenngleich noch nicht die kompletten Kursverluste wieder aufgeholt werden konnten. Dies erscheint jedoch nur noch eine Frage der Zeit zu sein.
Erst gar nicht so stark gefallen waren dagegen Aktien wie Meta Platforms oder Microsoft. Dennoch erholten sich auch diese Aktien. Und die ein oder andere Aktie, insbesondere aus dem Software-Sektor, stiegen die ganze Woche über. Denn nach dem ersten Schreck begriffen die Anleger, dass diese Unternehmen und damit Aktie von einer solchen Entwicklung wahrscheinlich sogar profitieren.
Schließlich helfen diese nur ihren Kunden bei der möglichst effizienten Nutzung von Künstlicher Intelligenz. Aktien von Unternehmen wie Atlassian, Cloudflare, CrowdStrike, DataDog, HubSpot, Meta Platforms, Microsoft, Salesforce oder ServiceNow – sowie in Deutschland Cancom, GFT Technologies oder auch SAP – sollten daher große Gewinner einer effizienteren KI sein.
Krypto-Märkte fielen mit, aber…
Die Krypto-Märkte fielen zunächst mit der Nasdaq. Insbesondere Coins und/oder Tokens von Krypto-KI-Projekten wie Render hatten es schwer. Zudem machten sie die anschließende Kurserholung kaum oder sogar gar nicht mit. Kein Wunder! Denn für die Krypto-Märkte waren noch weitere Termine im Laufe der Woche wichtig, ja wichtiger. So tagten sowohl die US-Notenbank Federal Reserve als auch die EZB im Laufe der Woche – mit den entsprechenden Zinsentscheiden.
Bei beiden Notenbanksitzungen kam jedoch nichts anderes, als zuvor bereits erwartet worden war, heraus. Demnach wird die Geldpolitik weiter lockerer, wenngleich nicht ganz so stark und schnell wie noch vor einigen Wochen erwartet. Aber die Entwicklungen gehen eben in die richtige Richtung. Daher konnten Bitcoin (BTC) und Co. zum Wochenende hin doch noch zulegen.
Charttechnisch stehen Bitcoin, Ether und Co. schon länger auf der Startrampe. Gut möglich, dass über das Wochenende die Zündung erfolgt. Dann könnten sie abheben. Langsam scheint die Zeit dafür auch reif. Denn auf das erste Leg des Bullruns folgte zuletzt eine wochenlange Konsolidierung/Korrektur. So langsam hat diese genügend Anleger zermürbt. Daher gilt es jetzt – für die Bullen!
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Erfolg sowie ein schönes und geruhsames Wochenende!
Ihr
Sascha Huber
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