Liebe Leser,
das ist ein Schlag. Die Aktien der Impfstoff-Industrie krachen derzeit regelrecht nach unten. Die Werte sind allein in der vergangenen Woche teils um mehr als 20 % nach unten durchgereicht worden. Das ist ein klarer Hinweis darauf, dass etwas nicht stimmt. Die wichtigsten Werte dabei sind BioNTech und Valneva.
BioNTech: Besser, Valneva: Schneller
Die beiden Unternehmen stehen dennoch kurz vor Durchbrüchen, die es zunächst zu diskutieren gilt. BioNTech etwa forscht am Impfstoff, der gegen Omikron besonders gut wirken soll. Dies kann recht schnell gelingen, so die Hoffnung in Mainz. Angeblich soll der Impfstoff noch im März fertig sein. Offen ist, wie damit verfahren wird.
Aktuell sollen beispielsweise in Deutschland 50 % der Erwachsenen geboostert sein. Werden diese Menschen dann erneut schnell einen Impfstoff erhalten? Dies dürfte sowohl eine organisatorische wie auch eine kommunikative Herausforderung werden. Dennoch sind die Akteure in Mainz offenbar optimistisch.
Die gute Nachricht bei und für Valneva: Die Impfstoffhersteller aus Frankreich sollen auch noch im März mit ihrem Tot-Impfstoff an den Markt kommen. Sollte dies gelingen, dann profitieren die Franzosen sicherlich davon, dass sie einen Impfstoff entwickelt haben, den zumindest einige der Impfskeptiker bevorzugen würden. Dies lässt sich auch nachrechnen: In Deutschland sollen zumindest mehr als 5 Millionen Menschen allein noch nicht geimpft sein (unter den Erwachsenen) und gleichzeitig noch nicht den Status als „genesen“ haben.
Wenn diese Menschen auf den Tot-Impfstoff zurückgreifen würden, ließe sich dieser sicher schnell verimpfen, d. h. es gäbe keine so großen Absatzprobleme mehr wie bei BioNTech. Da die EU offenbar bis zu 60 Millionen Impfstoffdosen gekauft hat, sollte dieser Hebel in der gesamten EU wirken können. Das bedeutet, die Impfstoffe von Valneva würden nach Zulassung auch zu einem schnellen Geschäft führen.
Die schlechte Nachricht: Beide Hersteller haben einen sehr klaren Abwärtstrend eingeschlagen. Die Notierungen von Valneva sind erst in den letzten Tagen unter die 200-Tage-Linie gerutscht. Die Kurse von BioNTech sind sogar noch deutlich weiter von einem Wieder-Eintritt in den Aufwärtstrend entfernt. Bei Kursen von 129 Euro fehlen ziemlich genau 100 Euro auf den GD200. Auch alle anderen Trend-Indikatoren sind klar unterschritten.
Die Aktie hat dennoch Potenzial – BioNTech verdiente 2017 wahrscheinlich mehr als 9 Millionen Euro und wird allen Schätzungen nach 2024 zumindest wieder mehr als 15 Milliarden Euro verdienen – als Gewinn. Dies ergibt Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGV) von 6 oder gar deutlich weniger.
Valneva ist eindeutig die größere Spekulation. BioNTech hat wirtschaftlich die Nase sehr weit vorne. Wie werden die Börsen in der neuen Woche entscheiden?
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