Liebe Leserin, lieber Leser,
die Aktie von BioNTech begann den Montag so, wie sie die vergangene Woche beendet hatte: mit leichten Abschlägen. Von rund 84 Euro noch am Donnerstag waren die Papiere des Mainzer Impfstoffherstellers bis nach dem Mittag auf 82,30 Euro zurückgefallen. Doch dann kam plötzlich Leben in den Wert: Auf bis zu 89 Euro schnellte die BioNTech-Aktie plötzlich nach oben, ein Plus von zwischenzeitlich mehr als acht Prozent. Doch es waren wohl eher Nachrichten um einen direkten Wettbewerber, die die Papiere unverhofft antrieben.
Moderna reißt BioNTech mit nach oben
Es war das US-Unternehmen Moderna, deren Aktie zum Handelsbeginn in New York um mehr als zehn Prozent zulegte und zwischenzeitlich bei mehr als 114 US-Dollar gehandelt wurde. Laut investing.com war Haupttreiber „die jüngste Ankündigung einer neuen Mid-Stage-Studie von Moderna zur Erprobung seines experimentellen Krebsimpfstoffs bei Patienten mit Plattenepithelkarzinom, einer Form von Hautkrebs“. Diese Studie werde in Zusammenarbeit mit Merck, in Deutschland unter MDA bekannt, durchgeführt und „verspreche neue Behandlungsoptionen für eine schwerwiegende Krankheit“, heißt es.
Analysten der UBS unterstrichen demnach zudem in einer Kundenmitteilung, dass sie in einem informellen Gespräch über die Moderna-Plattform für latente Viren auf die potenziellen Ph3-CMV-Daten in diesem Jahr hingewiesen haben. Man betrachte diese Daten „als unterschätzten Katalysator für die Aktie und als „große potenzielle Chance für mRNA“, so der Bericht. Das ist eine gute Nachricht auch für BioNTech, das in selben Segment forscht.
- Die Moderna-Aktie hob nach den Meldungen zweistellig ab – und riss die Papiere von BioNTech mit nach oben
- Auf eine eigene Mitteilung aus Mainz hingegen hatten die Anleger am Montag zunächst nicht positiv reagiert
BioNTech präsentiert klinische Studiendaten
Man werde auf der Jahrestagung der American Association for Cancer Research („AACR“), die vom 5. bis 10. April 2024 in San Diego, Kalifornien, stattfinde, klinische Studiendaten für ausgewählte Kandidaten aus ihrer Onkologie-Pipeline präsentieren, so das Unternehmen. Die Präsentationen auf der Tagung umfassen laut Özlem Türeci, Mitbegründerin und Chief Medical Officer von BioNTech, „Kandidaten aus unseren individualisierten und off-the-shelf mRNA-basierten Krebsimpfstoffplattformen“. Darunter werden demnach in einer Late-Breaking-Präsentation längerfristige Follow-up-Daten für den individualisierten mRNA-basierten Kandidaten Autogene Cevumeran bei Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs vorgestellt.
„Unsere mRNA-Krebsimpfstoff-Ansätze in der klinischen Prüfung sind eine wichtige Säule in unserem Onkologie-Portfolio“, so Türeci. Sie zielten darauf ab, verbliebene Tumorherde zu beseitigen und die Tumorlast zu verringern, indem sie mehrere Antigene gleichzeitig adressieren. Die Daten, die BioNTech auf dem AACR präsentieren werden, zeigen ihr zufolge, „wie wir unsere Verpflichtung gegenüber Patientinnen und Patienten durch die Erforschung neuer Behandlungsansätze umsetzen“. BioNTech hat nach eigenen Angaben derzeit eine diversifizierte klinische Onkologie-Pipeline mit mehr als 20 klinischen Programmen etabliert.
Hoffnungen jenseits der COVID-19-Impfstoffe
Die Hoffnungen des Mainzer Biotech-Unternehmens ruhen perspektivisch auf genau diesen, nachdem die Zeit der zweistelligen Milliardengewinne durch die mRNA-basierten Impfstoffe gegen COVID-19 vorbei sind. Die Analysten wurden im vergangenen Jahr jedenfalls deutlich vorsichtiger, nachdem sie laut marketscreeber.com vor einem Jahr im Schnitt noch ein Kursziel von gut 190 Euro für BioNTech aufgerufen hatten.
Inzwischen liegt die Prognose im Mittel nur noch bei 116,50 Euro. Doch selbst dafür müssten sich die Papiere mittelfristig um rund 40 Prozent verbessern. Die Tendenz war zuletzt aber eher negativ: Trotz des kleinen Kurssprungs zum Wochenbeginn hat die Aktie im vergangenen Jahr noch immer rund 30 Prozent an Wert eingebüßt.
BioNTech-Kursziel im Mittel bei 116 Euro
Die schweizer UBS etwa hatte die Einstufung für BioNTech nach Aussagen zur Umsatzerwartung für 2024 zuletzt auf „Neutral“ mit einem Kursziel von 110 US-Dollar belassen, umgerechnet rund 100 Euro. Zwar entspreche die Prognose des Impfstoff-Herstellers von etwa 3 Milliarden Euro ihrer Schätzung, liege zugleich aber unter dem Konsens von 3,7 Milliarden Euro, schrieb Analystin Eliana Merle im Januar. Sie bleibe dabei, dass die Pipeline von BioNTech langfristig Aufwärtspotenzial berge. Kurzfristig blieben die Risiken allerdings hoch, warnte die Expertin der UBS.
- Die Analysten von BMO Capital Markets hatten hingegen die Coverage der Aktie Ende Februar mit „outperform“ aufgenommen
- Das Kursziel lautet laut aktiencheck.de 127 US-Dollar, was 116 Euro entspricht, und somit dem Durchschnitt aller 18 Analysten derzeit
Quartalszahlen in der kommenden Woche
Der Schnitt wird allerdings nach oben verzerrt, da etwa noch immer die Prognose der Privatbank Berenberg mit einfließt. Die Bank hatte die Einstufung für Biontech auf „Buy“ mit einem Kursziel von sagenhafte 200 US-Dollar (rund !83 Euro) belassen, allerdings bereits im Mai 2023 – und seitdem nicht mehr revidiert. Möglicherweise wird sich das ändern, wenn BioNTech nach eigenen Angaben am 20. März seine Zahlen aus dem 4. Quartal 2023 sowie fürs Gesamtjahr vorlegen wird.
BioNTech-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue BioNTech-Analyse vom 23. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten BioNTech-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für BioNTech-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 23. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.