BioNTech ist in den vergangenen Tagen deutlich unter Druck geraten. Dies hat aus Sicht einiger Analysten jedoch weniger inhaltliche Gründe, sondern ist vor allem auf die technischen Rahmenbedingungen zurückzuführen. Tatsächlich eröffnen die aktuellen Entwicklungen die Chance auf ein neues Kursziel. Im Detail:
Das Unternehmen kämpft darum, einen neuen Impfstoff gegen das Corona-Virus zu produzieren und hat dafür eine Kooperation mit dem US-Giganten Pfizer geschmiedet. Pfizer selbst investiert 748 Millionen Dollar in diese Kooperation. Gelänge es, den Impfstoff zu entwickeln, würde er sowohl bei BioNTech wie auch bei Pfizer produziert. Ende April möchte BioNtech mit den klinischen Tests beginnen. Ob dies letztlich gelingen wird, ist wie bei allen forschenden Unternehmen offen.
In den vergangenen Tagen jedoch hat im Zusammenhang mit der Corona-Erkrankung vor allem das US-Unternehmen Gilead Sciences Schlagzeilen produziert. Deren Ebola-Medikament Remdesivir wird nun – offenbar in der Praxis teils erfolgreich, wobei die „Tests“ klinischen Studien nicht entsprechen können – bei Corona-Erkrankungen erprobt. Die kurzfristige Euphorie um Gilead jedoch hat auch Unternehmen wie BioNTech unter Druck gesetzt, die vermeintlich in Konkurrenz stehen. Die Impfstoffproduktion ist indes deutlich lukrativer und weitreichender, falls sie erfolgreich sein sollte. Experten vermuten zudem, dass mehr als ein Impfstoff am Markt erfolgreich werde.
Die Kursrücksetzer waren vor allem darauf zurückzuführen, dass immer noch Aktien aus der Neuemission am Markt aufgetaucht sein sollen, nachdem die Sperrfrist abgelaufen ist. Formal bleibt BioNTech nach einem Gewinn am Freitagmorgen klar im charttechnischen Aufwärtstrend. Auch technische Analysten sind und bleiben zufrieden. Dabei ist der GD200 überwunden worden – und der GD100 ist sogar um etwa 7 % distanziert worden. In diesem Sinne sind die Aussichten für das Papier formal sehr gut. Daraus leitet sich ein „neues“ erstes Kursziel ab. Zunächst gilt es, die schon erreichte Marke von 50 Euro erneut zu knacken. Gelänge dies, dürften 60 Euro zum entscheidenden Prüfstein werden. Das Potenzial ist ersichtlich enorm.
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