Es war eine Meldung des Südwestrundfunks, die die BioNTech-Aktie ab Montagnachmittag in die Höhe schnellen ließ: Das Mainzer Unternehmen habe nach eigenen Angaben „rapide Fortschritte“ bei der Entwicklung eines Impfstoffes gegen das Coronavirus gemacht, hieß es. BioNTech warte nun auf die Genehmigung für klinische Studien des Paul-Ehrlich-Instituts, das „möglicherweise schon in der kommenden Woche oder sogar noch in dieser darüber entscheide“, so der SWR. Nach einer leichten Korrektur ging es am Mittwoch Vormittag dann nochmal richtig ab mit der Aktie: Denn es ist tatsächlich passiert.
Paul-Ehrlich-Institut erteilt Genehmigung
BioNTech und Partner Pfizer gaben bekannt, „dass das Paul-Ehrlich-Institut die klinische Phase-1/2-Studie für BioNTechs Impfstoffprogramm BNT162 zur Prävention einer COVID-19-Infektion genehmigt hat“. BioNTech und Pfizer arbeiten gemeinsam an der Entwicklung von BNT162. Es sei die erste klinische Studie eines COVID-19-Impfstoffkandidaten, die in Deutschland beginne und Teil des globalen Entwicklungsprogramms sei, so die Mitteilung. „Desweiteren werden Pfizer und BioNTech, nach Erhalt der in Kürze erwarteten behördlichen Genehmigung, klinische Studien für BNT162 in den USA durchführen“, heißt es. Die Impfstoffkandidaten sind demnach die ersten Produktkandidaten aus BioNTechs COVID-19-Projekt „Lightspeed“, das aus vier Impfstoffkandidaten besteht, die unterschiedliche mRNA-Formate und Zielantigene repräsentieren.
Seit Mitte März bekannt
Seit Mitte März ist das Vorhaben des Biotechnologie-Unternehmens bereits bekannt. Gemeinsam mit Fosun Pharma treibt BioNTech die Entwicklung des Corona-Impfstoffes in Schanghai für den chinesischen Markt voran, mit dem US-Pharmakonzern Pfizer will man den Rest der Welt versorgen. Nach Bekanntwerden der Genehmigung machte die BioNTech-Aktie am Mittwoch am Handelsplatz Stuttgart einen satten Sprung um zunächst 25 Prozent auf 48,90 Euro, kurz vor dem Mittag waren schon 56,50 und ein Aufschlag von 45 Prozent zum Vortagesschlusskurs erreicht. Von ihrem Höchststand von Mitte März bei 102 Euro sind die Papiere damit allerdings immer noch weit entfernt.
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