BioNTech Aktie: Wird es wirklich dazu kommen?

Die europaweit angelaufenen Impfungen gegen das Corona-Virus bestimmen aktuell die Schlagzeilen. Der Impfstoff von BioNTech und Pfizer haben diese erst möglich gemacht. Doch an der Börse läuft es für das Mainzer Unternehmen nach den Feiertagen nicht rund: Die BioNTech-Aktie gab am Montagvormittag im Xetra-Handel um mehr als vier Prozent nach, notierte zwischenzeitlich bei weniger als 77 Euro. Wie ist das zu erklären? Möglicherweise sind es aktuelle politische Forderungen, die manche Anleger verunsichern.

Wären Lizenz-Produktionen denkbar?

Denn laut Medienberichten fordert der gesundheitspolitische Sprecher der Linksfraktion im Bundestag, auch anderen Unternehmen eine Lizenz zum Nachproduzieren des BioNTech-Impfstoffes zu gewähren. Das Gesundheitsministerium wäre demnach dazu befugt, die beiden Unternehmen zur Freigabe zu zwingen. „Das größte Problem derzeit ist, dass zu wenig Impfstoffe produziert werden“, wird Achim Kessler vom Nachrichtenmagazin Der Spiegel zitiert. Wenn die Bundesregierung jetzt nicht alle gesetzlichen Möglichkeiten ausschöpfe, gefährde sie zahllose Menschenleben, glaubt er.

Doch Kessler ist mit seiner Forderung nicht alleine: „Was die Impfstoffproduktion angeht, so muss alles getan werden, was diese beschleunigt“, sagte FDP-Generalsekretär Volker Wissing dem Spiegel. „Wenn Herr Söder hier Möglichkeiten sieht, muss er diese sofort umsetzen.“ Auch wenn Wissing dies nicht explizit erwähnt, wäre eine Produktion des Impfstoffes über die Kapazitäten von BioNTech und Pfizer hinaus, zweifellos eine dieser Optionen.

BioNTech-Aktie deutlich unter Höchsttand

Doch es gibt auch mahnende Stimmen:  „Wir sprechen hier nicht über das Fertigen von Zahnstochern, sondern über die Herstellung von hochkomplexen Arzneien“, warnt laut des Berichts etwa Kordula Schulz-Asche, Berichterstatterin für Infektionsschutz der Grünenfraktion. Der Aktie von BioNTech indes hat der weitgehend erfolgreiche Impfstart bislang nicht genutzt: Seit ihrem Höchststand weit jenseits der 100 Euro-Marke am 11. Dezember hat sie wieder mehr als ein Viertel an Wert eingebüßt.

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