Obwohl so ziemlich jedem im Markt bewusst ist, dass die Beyond Meat-Aktie viel zu teuer ist, steigt das Papier immer weiter. Das hört sich irgendwie schizophren an, ist es aber nicht, wenn man die Logik der Börse und ihre Mechanismen kennt.
Wer eine Aktie als zu teuer empfindet, der geht in ihr short. Man leiht sich die Aktie, verkauft sie umgehend am Markt und hofft darauf, dass der Kurs kräftig fällt. Tut er dem Anleger diesen Gefallen, wird ein schöner Gewinn vereinnahmt. Steigt die Aktie jedoch, gerät der Shortseller schnell unter Druck, denn mit jedem Cent, den die Aktie steigt, erhöhen sich die eigenen Verluste.
Irgendwann kommt für jeden Shortseller der Moment, an dem die Schmerzgrenze erreicht ist. Die Position wird glattgestellt und die Verluste werden realisiert. Dazu wird aber nicht verkauft, sondern gekauft, was den Aktienkurs zumindest stabilisiert, wenn nicht sogar weiter steigen lässt.
Bei Beyond Meat beträgt die Shortquote mittlerweile die Hälfte des Freefloats. Da dieser wegen der Sperrfrist der Aktien der Altaktionäre ohnehin begrenzt ist, führt die Not des einen Shortsellers die anderen Shorties schnell in die Verlegenheit, ebenfalls verkaufen zu müssen.
Das Spielchen könnte noch eine Weile so weitergehen, aber gewiss nicht ewig, denn die Altaktionäre sitzen inzwischen auf hohen Gewinnen. Ihre Lockup-Frist endet am 29. Oktober, sodass spätestens im Herbst mit einem vermehrten Verkaufsinteresse und einer größeren Neigung zu Gewinnmitnahmen zu rechnen ist.
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