Lieber Leser,
bereits in den letzten Tagen stand die Aktie des Online-Wettanbieters Bet-at-Home.com unter Abgabedruck. Kein Wunder, denn CEO Franz Ömer hat sich zuletzt von einem Millionen Euro schweren Aktienpaket getrennt.
Insiderverkauf zu ungünstigem Zeitpunkt
Bisher hielt Franz Ömer noch 3,75% des Aktienkapitals. Nachdem er sich jedoch von über 190.000 Aktien zum Preis von 110,00 Euro je Aktie getrennt hat, hält er nun nur noch rund 70.000 Aktien, respektive 1% des Aktienkapitals. Grundsätzlich sehe ich in einem Insiderverkauf kein Problem, denn auch CEOs oder andere Insider können an der Supermarktkasse nicht mit Aktien bezahlen, so dass sie hin und wieder Cash generieren müssen.
Allerdings trennt man sich dann in der Regel nicht von fast ¾ seines Aktienpakets im Volumen von immerhin gut 21,2 Mio. Euro. Hinzu kommt, dass schon die Präsentation von Bet-at-Home.com auf dem Eigenkapitalforum Fragen aufgeworfen hat und die Aktie sich gerade an einer charttechnisch wichtigen Unterstützung befindet. Einen viel ungünstigeren Zeitpunkt für einen solch großen Insiderverkauf hätte der CEO also gar nicht wählen können.
Durch und durch ehrliche Präsentation auf dem Eigenkapitalforum!
Kommen wir aber nochmal zurück zum Eigenkapitalforum. Dort präsentierte CEO Franz Ömer sein Unternehmen durchaus gut. Trotzdem blieb am Ende ein etwas fader Beigeschmack. Denn auf die Frage, welche Alleinstellungsmerkmale das Unternehmen denn habe, um es von der Konkurrenz abzuheben, gestand der CEO ein, dass es solche kaum gebe. Vielmehr sei es entscheidend, ein gutes, durchdachtes Marketingkonzept zu haben. Um es daher an dieser Stelle nochmal klar herauszustellen: Ich halte Herrn Ömer für einen guten CEO sowie durch und durch ehrlichen Menschen.
Daher hat er auch gar nicht versucht, die Schwächen des Unternehmens zu kaschieren, sondern diese offen angesprochen. Allerdings bestätigt mich diese Offenheit in meiner Einschätzung, dass die Aktie sehr hoch bewertet war und immer noch ist, weshalb ich sie nicht mehr kaufen würde. Wir waren hier von unter 80,00 bis auf über 140,00 Euro dabei – und das sollte uns genügen. Kurzfristig jedenfalls erwarte ich einen Bruch der charttechnischen Unterstützung bei 100,00 Euro sowie einen weiteren Rücksetzer auf mindestens 80,00 Euro.
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