Liebe Leserin, Lieber Leser,
bei Berkshire Hathaway stand kürzlich die diesjährige Hauptversammlung an, und es war in vielerlei Hinsicht ein besonderer Termin. Es ging dort etwas ruhiger zu, da CEO Warren Buffet erstmals ohne den im November verstorbenen Charlie Munger auskommen musste. Die beiden Star-Investoren waren ein eingespieltes Team, welches sich den Fragen der Aktionäre stets mit viel Selbstbewusstsein und einer gesunden Portion Humor stellte. Dieses Jahr ging es mit Buffets designierten Nachfolgern Greg Abel und Ajit Jain etwas ruhiger zu.
Zweifel an den beiden Managern hat Buffet jedoch keine. Er ließ wissen, dass er schon jetzt weniger in seinem Unternehmen arbeite. Etwas verschmitzt fragte Buffet sogar, warum man sich mit ihm zufriedengeben solle, wenn man Leute wie Greg und Ajit hat. Das Management Team funktioniere „unglaublich gut“ und soll den Anlegern auch in Zukunft ansehnliche Renditen liefern. Bei dieser Gelegenheit ließ Berkshire Hathaway auch mitteilen, dass sich in Zukunft längst nicht alles ändern wird.
Berkshire Hathaway lobt Apple
So teilte der Konzern zwar mit, seine mit Abstand größte Beteiligung in Form von Apple im vergangenen Quartal um 13 Prozent reduziert zu haben. Dem iPhone-Hersteller, dessen Chef Tim Cook ebenfalls bei der Hauptversammlung anwesend war, soll aber weiterhin die Treue gehalten werden. Zum Jahresende soll es sich weiterhin um die wahrscheinlich größte Position im Portfolio handeln. Warum genau zuletzt Anteile veräußert wurden, dazu blieb Berkshire Hathaway den Aktionären eine Erklärung schuldig.
Die Verantwortlichen scheinen auch nicht recht zu wissen, was sie mit ihren beeindruckenden Cash-Reserven anfangen sollen. 189 Milliarden US-Dollar liegen mittlerweile auf der hohen Kante, was einem frischen Rekord entspricht. Das Management ist zwar auf der Suche nach möglichen Übernahmezielen, scheint aber momentan keine interessanten Gelegenheiten zu erkennen. Allgemein ist zu erkennen, dass Berkshrie Hathaway sich derzeit eher defensiv verhält.
Bereitet Berkshire Hathaway sich auf eine Krise vor?
Das zeigt sich unter anderem daran, dass Warren Buffet Sympathien für die Vorstellung ausspricht, hohe Barreserven zu halten. Jene parkt der Milliardär momentan gerne in US-Anleihen, welche ihm eine respektable und vor allem sehr verlässliche Rendite von aktuell rund fünf Prozent liefern. Diese Strategie wird von Buffet in Anbetracht der Alternativen an den Aktienmärkten und der gegenwärtigen Weltlage als „attraktiv“ bezeichnet.
In Zahlen ließ sich feststellen, dass Berkshire Hathaway im letzten Quartal Aktien im Wert von 20 Milliarden Dollar verkauft hat, aber nur Anteilsscheine mit einem Wert von insgesamt 2,7 Milliarden Dollar zukaufte. Das ist nicht unbedingt ein bullisches Verhalten, wenngleich der Konzern sich letztlich nicht vollständig in die Karten blicken lassen will. Das gilt auch für die Frage, wer eigentlich genau für Investments verantwortlich ist. Als offenes Geheimnis gilt, dass Buffet selbst jede Transaktion mindestens absegnet, deren Volumen höher als eine Milliarde Dollar ausfällt. Offiziell wird aber, bis auf einige ausgewählte Ausnahmen, nicht verkündet, wer im Unternehmen hinter bestimmten Deals steckt.
Die Zahlen stimmen
Nichts zu meckern gibt es beim Versicherungsgeschäft von Berkshire Hathaway, welches seinen operativen Gewinn im ersten Quartal um 39 Prozent auf 11,2 Milliarden Dollar steigern konnte und die Investmentgesellschaft so zuverlässig mit frischen Mitteln versorgt. Beim Umsatz freuten die Aktionäre sich über ein Plus von fünf Prozent und 89,9 Milliarden Dollar unter dem Strich. Profitieren konnte man unter anderem davon, dass Naturkatastrophen etwas weniger häufig auftraten als noch im Vorjahreszeitraum.
Die Börse reagierte kaum weiter und die Erwartungen scheint Berkshire Hathaway damit weitgehend getroffen zu haben. Die vielbeachtete A-Aktie verabschiedete sich mit 603.000 Dollar ins Wochenende. Auf Jahressicht konnte der Titel um nicht ganz zehn Prozent zulegen. Hinsichtlich der Zukunft gab sich Warren Buffet wie gewohnt vage, brachte aber einige heiß diskutierte Themen zumindest zur Sprache.
Berkshire Hathaway Aktie Chart
Von höheren Steuern und Künstlicher Intelligenz
Gefragt wurde der Berkshire Hathaway unter anderem, was er von Künstlicher Intelligenz (KI) halte. Das Thema hat an der Börse einen veritablen Hype ausgelöst, der zwar etwas abgekühlt, aber noch immer sehr lebendig ist. Buffet gilt als nicht besonders technologie-affin und Begeisterung versprüht er auch nicht unbedingt. Er erkennt zwar Chancen bei der KI, aber eben auch enorme Risiken. Als Vergleich nannte Buffet Atomwaffen, bei denen einst der Geist aus der Flasche gelassen wurde. Selbiges sei nun auch bei der KI passiert. Schon fast erschüttert berichtete Buffet davon, wie er eine täuschend echte Nachbildung seiner eigenen Stimme gehört habe. Er macht sich vor allem um mögliche Betrügereien Sorgen.
Abseits der KI sprach Buffet zudem über Steuern, und in den USA erwartet er, dass jene in Zukunft kräftig steigen könnten. Zu diesem Schluss führt ihn die Schuldenlage des Landes, welche das Land eines Tages vielleicht nicht mehr tragen wollen wird. Sofern Ausgaben nicht gekürzt werden sollen, führe kein Weg an höheren Steuern vorbei. Damit habe er selbst auch kein Problem.
Berkshire Hathaway: Weiterhin auf Kurs?
Letztlich bot sich den Anlegern bei Zahlenvorstellung und Hauptversammlung ein recht zufriedenstellendes Bild. Berkshire Hathaway bleibt auf einem guten Weg und die eher konservative Anlagestrategie scheint sich auszuzahlen. Die künftigen Köpfe des Unternehmens kamen zwar etwas blass daher, doch an ihren Kompetenzen ist momentan nicht zu zweifeln. Daher spricht vieles dafür, dass die Erfolgsstory weitergeschrieben werden wird. Nicht ohne Grund gelten die Anteilseigner bei dem Unternehmen mit als die loyalsten überhaupt.
Beim Aktienkurs sind vielleicht keine gigantischen Sprünge zu erwarten und Garantien lassen sich ebenfalls nicht aussprechen. Sowohl charttechnisch als auch fundamental spricht aber alles für einen aktiven, wenn auch etwas gemächlichen Aufwärtstrend. Die A-Aktie ist für die allermeisten Anleger freilich unerreichbar, doch die deutlich erschwinglichere B-Aktie hinterlässt in einem diversifizierten Portfolio für gewöhnlich eine gute Figur.
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