Liebe Leserinnen und Leser,
während in Deutschland die Berichtssaison noch im Gange ist, haben die meisten US-Unternehmen bereits ihre Daten für das Weihnachtsquartal veröffentlicht. 77% der im S&P500 vertretenen Unternehmen konnten dabei die Gewinnerwartungen der Analysten übertreffen. Die durchschnittliche Positiv-Überraschung beim Gewinn je Aktie (EPS) lag bei etwa 7,5%, was zwar leicht unter dem 5-Jahres-Durchschnitt von 8,5% ist, aber immer noch über dem 10-Jahres-Schnitt von 6,7 % liegt.
Die Zahlen zeigen zudem, dass sich die Gewinnsituation der Unternehmen gegenüber den Vorquartalen weiter verbessert hat. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum lag die durchschnittliche Gewinnsteigerungsrate mit 15,1% so hoch wie seit 2021 nicht mehr. Die hohe Gewinnsteigerungsrate ist auch das Hauptargument derer, die im US-Aktienmarkt keine wirkliche Überbewertung sehen.
Zweistelliges Gewinnwachstum auch im ersten Quartal?
Für das Q1-Wachstum liegen die Erwartungen indes derzeit bei 8,7%. Wird eine typische Positiv-Überraschung unterstellt, könnte das Gewinnwachstum abermals zweistellig sein. Doch einige jüngste Entwicklungen könnten diesen Optimismus auch dämpfen. So hat die Federal Reserve Bank of Atlanta die GDPNow-Prognose für das Wirtschaftswachstum im ersten Quartal zuletzt deutlich nach unten korrigiert. Während zum Jahresbeginn noch von einem robusten Anstieg ausgegangen wurde, signalisiert die jüngste Anpassung eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums. Dieser Rückgang der BIP-Wachstumserwartungen deutet darauf hin, dass sich das gesamtwirtschaftliche Umfeld 2025 schwieriger gestalten könnte, als viele Investoren zunächst angenommen hatten.
Handelskrieg wird zur potenziellen Wirtschaftsbremse
Hinzu kommen die erwähnten geopolitischen Unsicherheiten und wirtschaftspolitischen Maßnahmen, die kurzfristig Belastungen für US-Unternehmen darstellen könnten. Vorgestern wurden neue Strafzölle gegen chinesische Produkte verhängt, was mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Gegenzöllen führen wird. Auch für die Inflation dürfte dies Folgen haben, da Zölle zu steigenden Kosten führen, die entweder von den Unternehmen geschluckt oder an die Verbraucher weitergegeben werden. Beides hat potenziell negative Effekte auf das Wachstum und die Gewinnmargen.
Vielleicht ist der zuletzt schlechter werdende Rahmen ein Grund für die Negativ-Rendite am US-Aktienmarkt. Im Februar performten weder der S&P500 (-1,4%) noch die Technologie-Börse Nasdaq (-4%) positiv. Trotz der soliden Berichtssaison zeigte sich zudem erneut eine bekannte Marktmechanik: Unternehmen, die die Erwartungen verfehlten, wurden oft drastisch abgestraft, während positive Überraschungen nicht im gleichen Maße honoriert wurden. Diese Tendenz kann auf eine erhöhte Risikoaversion der Investoren zurückgeführt werden, die negative Nachrichten stärker gewichten als positive. Ein prominentes Beispiel ist das Technologieunternehmen Snap, das mit seinen Zahlen nur leicht unter den Prognosen blieb und daraufhin trotzdem zweistellige Kursverluste verzeichnete. Im Gegensatz dazu konnten selbst übertroffene Prognosen bei einigen Unternehmen nur kurzfristige oder moderate Kursgewinne auslösen. In einigen Fällen reichten nicht einmal Ergebnisse, welche die Erwartungen deutlich übertrafen. Investoren suchten nach der starken Rallye der letzten Monate nach dem Haar in der Suppe. Ob das am Ende gerechtfertigt ist, spielt zumindest an den Tagen nach der Zahlenvorlage meist nur eine untergeordnete Rolle.
Starke Quartalsergebnisse: Oft nur Augenwischerei
Für Investoren mit langfristigen Investitionszielen sind die Schwankungen nach Quartalszahlen ein Ärgernis, das sie aushalten müssen oder am besten garnicht beachten sollten. Denn was bei der Bewertung von geschlagenen oder verfehlten Quartalsergebnissen nicht übersehen werden darf, sind die verschiedenen buchhalterischen Tricks, mit denen Unternehmen ihre Zahlen aufpolieren können – oder sich gegebenenfalls auch schlechtrechnen können, wenn Erwartungen gebremst werden sollen.
Eine oft genutzte Methode ist das Vorziehen von Umsätzen aus zukünftigen Quartalen, indem beispielsweise Kunden zu frühzeitigen Bestellungen bewegt werden (Fire sales). Diese gehen im Normalfall zwar auf die Marge, doch kurzfristig kann so womöglich die viel beachtete Umsatzerwartung geschlagen werden. Wer die schlechtere Marge den anstrengenden Investoren nicht erklären möchte, kann zugleich noch an den Abschreibungszeiträumen schrauben, um die „Kosten“ zu senken. Nicht selten kommt es vor Kapitalerhöhungen oder Übernahmen zu unerwartet guten Umsatz- und Ergebniszahlen, um das Unternehmen aufzuhübschen. Bei Jahresbetrachtungen sind solche Tricks wenig bis garnicht hilfreich.
Die Devise lautet: Ruhe bewahren und langfristig denken
Anleger sollten sich daher bei ihren Investitionsentscheidungen nicht zu sehr von kurzfristigen Quartalsergebnissen leiten lassen, sondern das große Bild im Auge behalten. Unternehmen mit starken Geschäftsmodellen und langfristigem Wachstumspotenzial können auch kleinere Rücksetzer in einzelnen Quartalen verkraften. Gerade in Zeiten geopolitischer Spannungen und konjunktureller Unsicherheiten ist es wichtiger denn je, sich nicht von kurzfristigen Marktreaktionen verunsichern zu lassen und stattdessen die fundamentale Entwicklung eines Unternehmens genau zu beobachten.
Bei ungerechtfertigten Kursabstürzen ist ein emotionaler Verkauf genau der Fehler, mit dem Sie an der Börse Geld verlieren. Fragen Sie sich besser, was den Kurssturz ausgelöst hat und ob das Geschäftsmodell des Unternehmens dadurch tatsächlich beschädigt wurde. Überlegen Sie, ob Sie die Aktie mit dem neuen Wissen heute noch kaufen würden. Handelt es sich nur um eine Momentaufnahme oder eine vorübergehende Schwäche, sind Sie gut beraten, investiert zu bleiben oder nachzukaufen – insbesondere dann, wenn Sie Ihre gewünschte Positionsgröße noch nicht erreicht haben.
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